Liebe Leserinnen und Leser,
meinen Blog habe ich "Bauchgefühl" genannt, anfangs vor allem wegen meinem Interesse fürs Bauchreden. Vor kurzem habe ich einen Abend lang... nein, nicht vor der Glotze gehangen, sondern bei Youtube. Von einem Video kam ich zum nächsten und irgendwann stieß ich dann auch auf eines mit dem Titel "Hilfe bei Autismus". Ich erwartete das "übliche" Autismus ist ein "Defekt" im Gehirn, genetisch bedingt, anfangs sind die Kinder noch normal und so zwischen 1 bis 3 Jahren werden sie "komisch". Manche haben Glück und lernen zu kommunizieren, andere sind ein kompletter Pflegefall und können nicht reden.
Falsch für diesen Film. Jedenfalls zum Teil. Dieser Film erzählt von Adar Hassan mit ihren Söhnen, die aus Somalia nach Amerika kam. Zwei ihrer Söhne sind autistisch. Es fing für einen von ihnen an, nachdem er wegen Atemwegserkrankungen mit Antibiotika behandelt worden war. Sie hat sich den amerikanischen Essgewohnheiten zunächst angepasst. Wenn sie aber, wie für in Somalia auch, frisches Essen kocht für ihre Söhne, sind ihre autistischen Züge weniger ausgeprägt. Viele Immigranten haben ähnliche Entwicklungen bei ihren Kindern festgestellt.
Aber auch der Sohn von Ellen Bolte, die in Amerika lebt, hat einen Sohn, der plötzlich autistisch wurde. Ihr Sohn wurde behandelt nach einer Ohrinfektion. Wie Adar Hassans Sohn, bekam der von Ellen Bolte Antibiotika verschrieben und entwickelte anschließend die autistischen Züge. Ellen Bolte beschäftigt sich daraufhin mit Darmbakterien und findet einige interessante Dinge heraus. Seht es euch am besten selbst an:
http://www.youtube.com/watch?v=6NCGBA9V_VE (ca. 52 Minuten Laufzeit)
Ich frage mich, ob Störungen wie ADS/ADHS ähnliche Ursachen haben könnten. Jedenfalls sehe ich die Behandlung mit Tabletten zur "Ruhigstellung" kritisch.
Giulia Enders und ihr Darm mit Charme deuten auf ähnliches hin, nämlich dass wir unserem Bauch viel zu wenig Beachtung geschenkt haben bisher und möglicherweise so einiges aufzuholen haben in dieser Angelegenheit. Wie eigentlich kaum anders zu erwarten, hat Giulia Enders ein Buch herausgebracht, dieses hier:
Für diejenigen unter euch, die genug Englisch verstehen kann ich noch den Vortrag von Dr. Nancy O'Hara empfehlen, die die Verbindung zwischen dem Darm und Autismus ebenfalls unterstreicht in ihrem Vortrag
Autism & ADHD: Healing From The Inside Out (ca. 21 Minuten Laufzeit)
Bis zum nächsten Blog,
sarah
Dienstag, 10. Juni 2014
Freitag, 30. Mai 2014
M&M: Instinkt
Liebe Leserinnen und Leser,
der Film "Instinkt" (Original: Instinct) kam 1999 in die Kinos und entstand nach einer Idee des Buches "Ismael" von Daniel Quinn. Mehr als die Idee haben das Buch und der Film tatsächlich auch nicht gemeinsam. Wer das Buch kennt, wird sicherlich enttäuscht sein, was im Film davon „übrig blieb“, nämlich herzlich wenig. Ich finde dennoch, dass es sich lohnt beides zu kennen. Die Geschichte des Films ist folgende:
der Film "Instinkt" (Original: Instinct) kam 1999 in die Kinos und entstand nach einer Idee des Buches "Ismael" von Daniel Quinn. Mehr als die Idee haben das Buch und der Film tatsächlich auch nicht gemeinsam. Wer das Buch kennt, wird sicherlich enttäuscht sein, was im Film davon „übrig blieb“, nämlich herzlich wenig. Ich finde dennoch, dass es sich lohnt beides zu kennen. Die Geschichte des Films ist folgende:
Dr. Ethan Powell war ein angesehener amerikanischer Anthropologe, ehe er für mehrere Jahre im afrikanischen Urwald als verschollen galt, wo er Gorillas erforschte. Mehrere Männer finden ihn schließlich. Ethan Powell verletzt sie und tötet einen sogar. Er kommt in Ruanda in ein Gefängnis und spricht kein Wort. Schließlich wird er nach Amerika zurück gebracht und in eine Gefängnisanstalt gebracht. Der junge, engagierte Psychiater Dr. Theo Caulder wittert mit Powell den Durchbruch und als er sich entschließt diesen Fall anzunehmen, will er Powell zunächst nur zum sprechen bringen. Caulder erhofft sich dadurch mehr darüber zu erfahren, was vor allem in den zwei Jahren geschah, in denen der Anthropologe verschollen geglaubt wurde und warum er so aggressiv auf die Leute reagierte, die ihn fanden.
Doch nachdem Powell zu reden anfängt, geschieht etwas seltsames: Plötzlich ist Caulder nicht mehr der Psychiater und Powell sein Patient, sondern die beiden befinden sich auf einer Reise. Eine Reise auf der Powell eine Art Lehrer ist und Caulder der Schüler. Doch Powell führt seinen Schüler nicht nur durch die zwei Jahre, die er unentdeckt im Urwald verbrachte, sondern zeigt Caulder auch, dass die Geschichte der Menschheit, wie wir sie zu kennen glauben, nicht unbedingt der Wahrheit entspricht. Am Ende hat Dr. Theo Caulder nicht nur einige Dinge verloren, sondern - oder eher vor allem - einige wichtige Dinge gelernt.
Regie führte bei diesem Film John Turteltaub, der den meisten vor allem durch den Film "Während du schliefst" bekannt sein dürfte. Dr. Ethan Powell wird von Sir Anthony Hopkins verkörpert, der für seine Rolle als Dr. Hannibal Lecter in "Das Schweigen der Lämmer" einen Oscar erhielt. Dr. Theo Caulder wird gespielt von Cuba Gooding, jr., der für seine Rolle in "Jerry Maguire" eine Oscarnominierung für die beste Nebenrolle bekam. Außerdem lässt sich die Filmmusik auch ohne den Film gut hören. Komponiert wurde sie von Danny Elfman, der ebenfalls für Filme wie "Spiderman" und "Men In Black" die Filmmusik komponierte.
Daniel Quinn beantwortet auf seiner Homepage Fragen von Interessierten und Fans. Hier seine Antwort auf die Frage nach einer Reaktion auf „Instinkt“:
Hier könnt ihr lesen, was seiner Meinung nach Verbindungen zwischen „Instinkt“ und „Ismael“ sind:
Bis zum nächsten Blog,
sarah
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Donnerstag, 29. Mai 2014
Meme
Liebe Leserinnen und Leser,
Bis zum nächsten Blog,
sarah
in seinem Buch „Das egoistische Gen“
beschreibt der Evolutionsbiologe Richard Dawkins, dass Gene nicht die
einzigen Teilchen sind, die ein Mensch an einen anderen weiter geben
kann. Gene sind nur Teilchen der biologischen Ebene eines Menschen.
Kultur wird ebenfalls weitergegeben. Lieder, Geschichten, Tänze,
Bräuche, Ideen und vieles mehr wird innerhalb einer Kultur weiter
gegeben. Anders als Gene können Kulturteilchen nicht nur von älteren
Menschen an jüngere weitergegeben werden und bleiben auch nicht
zwangsläufig in einer Familie. Ein Lied beispielsweise kann auch von
einem Schüler an die Lehrerin weitergegeben werden und ein Junge
erzählt seiner Freundin einen Witz. Natürlich bringen die Eltern
den Kindern auch vieles bei. Durch Bücher und vor allem das Internet
können Ideen und Gedanken überall hin verbreitet werden. Aber nicht
alle Lieder, Witze, Geschichten, Bräuche und Ideen sind gleich ein
Kulturteilchen. Zwei Dinge sind entscheidend:
- Eine Person muss sich etwas merken.
- Was sich gemerkt wurde, muss von der Person an eine andere weitergegeben werden.
Erst dann ist dieses Kulturteilchen
interessant für Forscher. Erst dann ist dieses Teilchen, was sich
gemerkt und weitergegeben wurde ein echtes Kulturteilchen. Dawkins
überlegte sich, wie man diese Kulturteilchen nennen könnte, um sie
nicht immer nur zum Beispiel Kulturteilchen nennen zu müssen. Er
wollte ein kurzes Wort dafür haben, ähnlich wie „Gen“ als quasi
Biologieteilchen ein kurzes Wort ist. Etwas erinnern ist der eine
Schlüssel. „Das Gedächtnis“ oder „die Erinnerung“ ist im
Englischen „the memory“. Kultur ist etwas aktives, etwas
darstellendes. Ein Wort für „darstellen“ im Englischen ist „to
mime“. So kam Dawkins schließlich darauf ein Kulturteilchen Mem
(Englisch: „meme“, in Anlehnung an die englische Schreibweise von
„gene“ für „Gen“) zu nennen.
Der Autor Daniel Quinn nimmt den
Gedanken von Memen auf und beschreibt in seinem Buch „Beyond
Civilization“, dass nicht alle Meme positiv sind. Es gibt auch
tödliche Meme. Ähnlich wie manche Kombination von Genen dazu führt,
dass Lebewesen nicht lange leben. Als Beispiel nennt er die „Heaven's
Gate“ Sekte, deren Grundgedanke war, dass deren Mitglieder durch
Suizid in den Himmel kommen. Einmal „infiziert“ mit den Gedanken,
bringen sich die Sektenmitglieder um. Traurig um die Menschen, die
auf diese Weise ums Leben kommen, doch diese tödliche Idee ist nur
auf die Sektenmitglieder beschränkt. Nach Daniel Quinn ist die
Zivilisation aufgrund von zwei Grundgedanken entstanden:
- dass die Lebensweise ihrer Mitglieder die einzig richtige ist für alle Menschen auf der gesamten Welt und
- dass alle Nahrung unter Verschluss gehalten wird und nur für Arbeit in Teilen rausgegeben wird.
Diese Lebensweise ist von keinem Tier
und in keiner anderen Kultur der Menschen bekannt, außer denen, die
sich zivilisiert nennen. Wohin diese Lebensweise und diese beiden
Gedanken in Kombination führt, erleben wir nur zu gut selbst
täglich. Mehr zu Daniel Quinn und seinen Ideen in folgenden
Blogeinträgen. Wer schon jetzt ein wenig mehr erfahren möchte, kann
einen Blick auf Hinrich Ruyters Paradigmenseite
(http://home.arcor.de/ruyter/Quinn/Meme.htm)
werfen. Was ich hier schlicht als „Meme“ und Grundgedanken der
Zivilisation beschreibe, hat er auf seiner Seite als
Aussterbe-Paradigma den Grundgedanken der Naturvölker
(Überlebensfähiges Paradigma) gegenübergestellt.
Wer sich für Meme interessiert, dem
kann ich „Die Macht der Meme“ empfehlen von Susan Blackmore. In
diesem Buch beschreibt sie verschiedene Aspekte der Meme, ihre
Bedeutung und Verbreitung.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
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Richard Dawkins
Freitag, 16. Mai 2014
Nur ein Job
Liebe Leserinnen und Leser,
ich schreibe das Folgende als Filmliebhaberin und trotzdem in dem Glauben, dass es stimmt. Nämlich dass für die Schauspieler, so sehr wir die Schauspieler mögen oder ihre Rolle oder den Film: für sie ist es nur ein Job. Ich habe von mehreren Schauspielern gelesen, dass sie auf der Straße von Fans angesprochen werden, indem die Fans irgendwelche für die Fans besonderen Stichworte gegeben haben von Rollen, die sie mal gespielt haben. Uns Fans ist dabei nicht bewusst, dass die Schauspieler nur ihre Texte lernen, filmen und dann zur nächsten Rolle, zum nächsten Text übergehen. Tatsächlich gibt es so einige Schauspieler, die aus Prinzip Filme, in denen sie mitspielen, gar nicht ansehen. Sie haben die Filme nicht x-mal gesehen wie wir. Irgendjemand sagte mal, dass manche Fans die Texte besser wüsste als der Schauspieler selbst.
Aus diversen Interviews mit Benedict Cumberbatch weiß ich, dass ihm die Rolle als Sherlock Holmes viel Spaß macht. Vor allem fordert ihn die Schlussfolgerungen zu lernen und so schnell zu sprechen, wie er sie spricht. Ein falsches Wort oder eine falsche Betonung, und die ganze Schlussfolgerung ist vermasselt. Und doch ist es nur ein Job. Benedict Cumberbatch ist nicht Sherlock Holmes. Benedict Cumberbatch ist Benedict Cumberbatch.
Vor Jahren las ich, dass Robbie Coltrane, der in den Harry Potter Filmen Hagrid spielt, in einem Interview sinngemäß gesagt hat, wenn das Geld stimmt, würde er alles spielen. Der Hagrid-Schauspieler würde für das richtige Geld alles spielen?! Und so jemand spielt einen von Harry Potters besten Freunden?! Was für ein bescheuerter Schauspieler für so eine Rolle! Und doch ist es nur ein Job. Robbie Coltrane ist nicht Hagrid. Robbie Coltrane ist Robbie Coltrane.
In dem Film "Im Vorhof der Hölle" (State of Grace) spielt Gary Oldman den jüngeren Bruder von Ed Harris. Wie wahrscheinlich viele Gary Oldman Fans auch habe ich die Szene verflucht, in der Ed Harris im Film Gary Oldman erschossen hat und dieser letztlich stirbt. Gary Oldmans Figur war irgendwie liebenswert und hat es nicht verdient auf diese Weise zu sterben. Ich brauchte ein paar Wochen mich zu beruhigen und nicht wütend auf Ed Harris zu sein. Ja, ich war wütend auf Ed Harris. Ich respektiere ihn als Schauspieler und fand es blöd, dass gerade er in einer Rolle einen anderen Schauspieler, den ich mag so umgebracht hat. Dabei hat er nur eine Rolle gespielt und vor allem nur nach einem Drehbuch. Ich kam nicht auf den Gedanken, auf den Drehbuchautor sauer zu sein. Nein. Statt dessen weigerte ich mich über Wochen Filme zu sehen, in denen Ed Harris mitspielte. Und doch ist es nur ein Job. Ed Harris ist nicht Frankie Flannery. Ed Harris ist Ed Harris.
Matt Smith. Der 11. Doctor. Mein Doctor. David Tennant war zwar derjenige, mit dem ich angefangen habe "Doctor Who" zu sehen und später, wenn auch völlig durcheinander Christopher Eccleston, bestimmt irgendwann noch die ganz frühen. Trotzdem ist Matt Smith irgendwie mein Doctor. Er ist nur ein Jahr älter als ich. Der erste Schauspieler, den ich mag, der in etwa meinem Alter entspricht. Für ihn als Schauspieler verstehe ich absolut, dass er gehen wollte. Gerade "Doctor Who" lebt von Veränderung. Den Doctor zu spielen erfordert viel Zeit nur für diese Serie und nicht all zu viel drumherum. Es wird mir eine Freude sein ihn in weiteren, neuen Filmen zu sehen. Doch letztes Weihnachten konnte ich nicht anders und immer wieder daran zu denken, dass der Doctor sich nun regenerieren würde. Mich tröstete ein bisschen, dass Matt Smith selbst die letzte Folge schon Monate vorher abgedreht hatte. Für ihn war es schon längst vorbei. Außerdem regeneriert der Doctor zu einem guten Schauspieler, den ich sehr mag! Und doch: so sehr ich Peter Capaldi mag, er ist wieder ein Schauspieler, der viel älter ist als ich. Er könnte mein Vater sein! Er ist absolut passend für die Rolle. Nach Matt Smith, der der jüngste Doctor überhaupt war, ist es die richtige Entscheidung, einen deutlich älteren Schauspieler zu nehmen. Zumal Peter Capaldi selbst ein großer Fan ist. Das alles tröstet nur mittelmäßig darüber hinweg, dass mein Doctor nicht mehr ist. Und doch ist es nur ein Job. Matt Smith ist nicht der Doctor. Matt Smith ist Matt Smith.
Christopher Eccleston hat nur eine Staffel den Doctor gespielt. Er wollte nicht typisiert werden und nur noch als der Doctor gesehen werden mit Rollenangeboten ähnlich dem Doctor. Ich kenne ihn zu wenig und kann schlecht einschätzen, wie groß die "Gefahr" tatsächlich war. Was ich von ihm als Doctor und in anderen Filmen gesehen habe, hat mir gefallen. Als David Tennant die Rolle des Doctor angeboten bekam, hat er lange überlegt, ob er das Angebot annehmen sollte. Er war und ist ein großer "Doctor Who" Fan, aber was, wenn er nicht gut ankommt bei den Fans? Oder was, wenn er nur noch als "der Doctor" gesehen würde? Und doch ist es nur ein Job. Christopher Eccleston und David Tennant sind auch nicht der Doctor. Christopher Eccleston ist Christopher Eccleston und David Tennant ist David Tennant.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
ich schreibe das Folgende als Filmliebhaberin und trotzdem in dem Glauben, dass es stimmt. Nämlich dass für die Schauspieler, so sehr wir die Schauspieler mögen oder ihre Rolle oder den Film: für sie ist es nur ein Job. Ich habe von mehreren Schauspielern gelesen, dass sie auf der Straße von Fans angesprochen werden, indem die Fans irgendwelche für die Fans besonderen Stichworte gegeben haben von Rollen, die sie mal gespielt haben. Uns Fans ist dabei nicht bewusst, dass die Schauspieler nur ihre Texte lernen, filmen und dann zur nächsten Rolle, zum nächsten Text übergehen. Tatsächlich gibt es so einige Schauspieler, die aus Prinzip Filme, in denen sie mitspielen, gar nicht ansehen. Sie haben die Filme nicht x-mal gesehen wie wir. Irgendjemand sagte mal, dass manche Fans die Texte besser wüsste als der Schauspieler selbst.
Aus diversen Interviews mit Benedict Cumberbatch weiß ich, dass ihm die Rolle als Sherlock Holmes viel Spaß macht. Vor allem fordert ihn die Schlussfolgerungen zu lernen und so schnell zu sprechen, wie er sie spricht. Ein falsches Wort oder eine falsche Betonung, und die ganze Schlussfolgerung ist vermasselt. Und doch ist es nur ein Job. Benedict Cumberbatch ist nicht Sherlock Holmes. Benedict Cumberbatch ist Benedict Cumberbatch.
Vor Jahren las ich, dass Robbie Coltrane, der in den Harry Potter Filmen Hagrid spielt, in einem Interview sinngemäß gesagt hat, wenn das Geld stimmt, würde er alles spielen. Der Hagrid-Schauspieler würde für das richtige Geld alles spielen?! Und so jemand spielt einen von Harry Potters besten Freunden?! Was für ein bescheuerter Schauspieler für so eine Rolle! Und doch ist es nur ein Job. Robbie Coltrane ist nicht Hagrid. Robbie Coltrane ist Robbie Coltrane.
In dem Film "Im Vorhof der Hölle" (State of Grace) spielt Gary Oldman den jüngeren Bruder von Ed Harris. Wie wahrscheinlich viele Gary Oldman Fans auch habe ich die Szene verflucht, in der Ed Harris im Film Gary Oldman erschossen hat und dieser letztlich stirbt. Gary Oldmans Figur war irgendwie liebenswert und hat es nicht verdient auf diese Weise zu sterben. Ich brauchte ein paar Wochen mich zu beruhigen und nicht wütend auf Ed Harris zu sein. Ja, ich war wütend auf Ed Harris. Ich respektiere ihn als Schauspieler und fand es blöd, dass gerade er in einer Rolle einen anderen Schauspieler, den ich mag so umgebracht hat. Dabei hat er nur eine Rolle gespielt und vor allem nur nach einem Drehbuch. Ich kam nicht auf den Gedanken, auf den Drehbuchautor sauer zu sein. Nein. Statt dessen weigerte ich mich über Wochen Filme zu sehen, in denen Ed Harris mitspielte. Und doch ist es nur ein Job. Ed Harris ist nicht Frankie Flannery. Ed Harris ist Ed Harris.
Matt Smith. Der 11. Doctor. Mein Doctor. David Tennant war zwar derjenige, mit dem ich angefangen habe "Doctor Who" zu sehen und später, wenn auch völlig durcheinander Christopher Eccleston, bestimmt irgendwann noch die ganz frühen. Trotzdem ist Matt Smith irgendwie mein Doctor. Er ist nur ein Jahr älter als ich. Der erste Schauspieler, den ich mag, der in etwa meinem Alter entspricht. Für ihn als Schauspieler verstehe ich absolut, dass er gehen wollte. Gerade "Doctor Who" lebt von Veränderung. Den Doctor zu spielen erfordert viel Zeit nur für diese Serie und nicht all zu viel drumherum. Es wird mir eine Freude sein ihn in weiteren, neuen Filmen zu sehen. Doch letztes Weihnachten konnte ich nicht anders und immer wieder daran zu denken, dass der Doctor sich nun regenerieren würde. Mich tröstete ein bisschen, dass Matt Smith selbst die letzte Folge schon Monate vorher abgedreht hatte. Für ihn war es schon längst vorbei. Außerdem regeneriert der Doctor zu einem guten Schauspieler, den ich sehr mag! Und doch: so sehr ich Peter Capaldi mag, er ist wieder ein Schauspieler, der viel älter ist als ich. Er könnte mein Vater sein! Er ist absolut passend für die Rolle. Nach Matt Smith, der der jüngste Doctor überhaupt war, ist es die richtige Entscheidung, einen deutlich älteren Schauspieler zu nehmen. Zumal Peter Capaldi selbst ein großer Fan ist. Das alles tröstet nur mittelmäßig darüber hinweg, dass mein Doctor nicht mehr ist. Und doch ist es nur ein Job. Matt Smith ist nicht der Doctor. Matt Smith ist Matt Smith.
Christopher Eccleston hat nur eine Staffel den Doctor gespielt. Er wollte nicht typisiert werden und nur noch als der Doctor gesehen werden mit Rollenangeboten ähnlich dem Doctor. Ich kenne ihn zu wenig und kann schlecht einschätzen, wie groß die "Gefahr" tatsächlich war. Was ich von ihm als Doctor und in anderen Filmen gesehen habe, hat mir gefallen. Als David Tennant die Rolle des Doctor angeboten bekam, hat er lange überlegt, ob er das Angebot annehmen sollte. Er war und ist ein großer "Doctor Who" Fan, aber was, wenn er nicht gut ankommt bei den Fans? Oder was, wenn er nur noch als "der Doctor" gesehen würde? Und doch ist es nur ein Job. Christopher Eccleston und David Tennant sind auch nicht der Doctor. Christopher Eccleston ist Christopher Eccleston und David Tennant ist David Tennant.
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sarah
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Mittwoch, 30. April 2014
M&M: The Fall
Liebe Leserinnen und Leser,
heute stelle ich euch einen Film vor, der in Los Angeles in den 1920er Jahren in einem Krankenhaus spielt. Die Filmindustrie steckt noch in ihren Kinderschuhen. Kaum einer weiß was ein Stuntman ist oder macht. Einer von ihnen ist aber gerade im Krankenhaus zur Behandlung, nachdem er unglücklich gestürzt ist bei einem Dreh und nun mit verletztem Bein unfähig ist zu laufen. Ebenfalls im Krankenhaus ist ein aufgewecktes Mädchen mit gebrochenem Arm. Der Stuntman beginnt ihr eine Geschichte über fünf Helden zu erzählen. (Einer von ihnen ist er selbst und ein weiterer hat den Namen Charles Darwin.) Anfangs ist es ganz harmlos, doch dahinter steckt, dass der Stuntman das Mädchen dazu bringen will, Morphium für ihn zu stehlen. Sie holt ihm schließlich das Morphium und klettert dafür auf einen Schrank. Allerdings fällt sie unglücklich und muss am Kopf operiert werden. Der Stuntman hat ein Einsehen, dass sein Handeln völlig egoistisch ist. Er will den Kontakt zu dem Mädchen abbrechen. Das heißt, er muss die Geschichte zu einem Ende bringen. Und was für ein Ende! Im Internet las ich, dass einige Männer, die sonst kaum einmal eine Träne vergießen, nur schwer ihre Tränen unterdrücken konnten. Mehr sage ich euch nicht über das Ende der Geschichte. Seht euch den Film an und macht euch euer eigenes Bild.
Das Mädchen wird gespielt von Catinca Untaru, eine Rumänin, die zum Zeitpunkt des Films, 2006, gerade 9 Jahre alt war. Ich selbst habe den Film auf englisch gesehen und war überrascht, wie gut dieses kleine Mädchen für ihr Alter Englisch spricht. Der Stuntman wird gespielt von Lee Pace. Er schreibt ihr im Film den Namen des Medikaments auf, was er haben will: "Morphine". Allerdings hat die Schreibweise seines "e" eine so eckige Art, dass Catinca Untaru es tatsächlich als "3" gelesen hat. Diese Tatsache wurde in den Film eingearbeitet. Vor allem visuell finde ich den Film genial gestaltet. Natürlich hat das Mädchen eine blühende Phantasie. Das ganze wird filmisch unterstützt, indem schon bald statt der beiden im Krankenhaus die Geschichte auch bildhaft dargestellt wird mit insbesondere Kulissen, Kostümen und insgesamt Farben, die mich sehr beeindruckt haben. Mir kommt dabei das Wort surrealistisch in den Kopf, obwohl es vielleicht nicht ganz korrekt ist. Für den Zuschauer außerdem recht amüsant ist, wie das Mädchen Personen aus dem Krankenhaus in ihrem Kopf in die Geschichte einbaut. Zum Beispiel war es zu der Zeit für die Ärzte noch üblich Röntgenaufnahmen in Metallanzügen, samt Helm mit Metall, das auch das Gesicht verdeckt, zu machen. Einmal sieht das Mädchen einige dieser völlig in Metall gekleideten Menschen den Gang entlang gehen. Diese Leute sehen aus wie Ritter! Es verwundert nicht, dass wenn der Stuntman ihr von den bösen Rittern erzählt, diese Röntgen-Ritter-Ärzte in ihrem Kopf sind. Wer kann es ihr schon verübeln... Ein wunderbarer Film!
Bis zum nächsten Blog,
sarah
heute stelle ich euch einen Film vor, der in Los Angeles in den 1920er Jahren in einem Krankenhaus spielt. Die Filmindustrie steckt noch in ihren Kinderschuhen. Kaum einer weiß was ein Stuntman ist oder macht. Einer von ihnen ist aber gerade im Krankenhaus zur Behandlung, nachdem er unglücklich gestürzt ist bei einem Dreh und nun mit verletztem Bein unfähig ist zu laufen. Ebenfalls im Krankenhaus ist ein aufgewecktes Mädchen mit gebrochenem Arm. Der Stuntman beginnt ihr eine Geschichte über fünf Helden zu erzählen. (Einer von ihnen ist er selbst und ein weiterer hat den Namen Charles Darwin.) Anfangs ist es ganz harmlos, doch dahinter steckt, dass der Stuntman das Mädchen dazu bringen will, Morphium für ihn zu stehlen. Sie holt ihm schließlich das Morphium und klettert dafür auf einen Schrank. Allerdings fällt sie unglücklich und muss am Kopf operiert werden. Der Stuntman hat ein Einsehen, dass sein Handeln völlig egoistisch ist. Er will den Kontakt zu dem Mädchen abbrechen. Das heißt, er muss die Geschichte zu einem Ende bringen. Und was für ein Ende! Im Internet las ich, dass einige Männer, die sonst kaum einmal eine Träne vergießen, nur schwer ihre Tränen unterdrücken konnten. Mehr sage ich euch nicht über das Ende der Geschichte. Seht euch den Film an und macht euch euer eigenes Bild.
Das Mädchen wird gespielt von Catinca Untaru, eine Rumänin, die zum Zeitpunkt des Films, 2006, gerade 9 Jahre alt war. Ich selbst habe den Film auf englisch gesehen und war überrascht, wie gut dieses kleine Mädchen für ihr Alter Englisch spricht. Der Stuntman wird gespielt von Lee Pace. Er schreibt ihr im Film den Namen des Medikaments auf, was er haben will: "Morphine". Allerdings hat die Schreibweise seines "e" eine so eckige Art, dass Catinca Untaru es tatsächlich als "3" gelesen hat. Diese Tatsache wurde in den Film eingearbeitet. Vor allem visuell finde ich den Film genial gestaltet. Natürlich hat das Mädchen eine blühende Phantasie. Das ganze wird filmisch unterstützt, indem schon bald statt der beiden im Krankenhaus die Geschichte auch bildhaft dargestellt wird mit insbesondere Kulissen, Kostümen und insgesamt Farben, die mich sehr beeindruckt haben. Mir kommt dabei das Wort surrealistisch in den Kopf, obwohl es vielleicht nicht ganz korrekt ist. Für den Zuschauer außerdem recht amüsant ist, wie das Mädchen Personen aus dem Krankenhaus in ihrem Kopf in die Geschichte einbaut. Zum Beispiel war es zu der Zeit für die Ärzte noch üblich Röntgenaufnahmen in Metallanzügen, samt Helm mit Metall, das auch das Gesicht verdeckt, zu machen. Einmal sieht das Mädchen einige dieser völlig in Metall gekleideten Menschen den Gang entlang gehen. Diese Leute sehen aus wie Ritter! Es verwundert nicht, dass wenn der Stuntman ihr von den bösen Rittern erzählt, diese Röntgen-Ritter-Ärzte in ihrem Kopf sind. Wer kann es ihr schon verübeln... Ein wunderbarer Film!
Bis zum nächsten Blog,
sarah
Lang lebe Placebo!
Liebe Leserinnen und Leser,
das Wort Placebo kommst aus dem Lateinischen und bedeutet "ich werde gefallen", was vor allem Wissenschaftlern tatsächlich gefällt. Denn oft, wenn Medikamente oder die Wirkung von irgendwas getestet wird, geben sie der sogenannten Kontrollgruppe ein Placebo, das äußerlich scheinbar gleiche, aber ohne irgendwelche Wirkstoffe und somit ohne Wirkung. Wenn trotzdem objektiv positive Veränderungen an Versuchspersonen festgestellt werden, spricht man dabei von Placebo-Effekt. Dann ist "irgendetwas" an der Art der Behandlung, was zu positiver Veränderung führt unabhängig vom Wirkstoff, der ja bei Placebo nicht gegeben ist. Soweit ich weiß gibt es noch keine Untersuchungen von Placebo an sich. Es wird immer nur eingesetzt zum Vergleich mit den "richtigen" Stoffen.
In seinem zweiteiligen Programm "Fear and Faith" aus dem Jahr 2012 machte der Zauberer Derren Brown ein spannendes Experiment. Folgende Geschichte war die Grundlage: eine Firma hätte ein Mittel entwickelt, dass im Militär als eine neue Art Wunderwaffe gehandelt würde. Die Soldaten hätten keine Angst mehr und wären völlig furchtlos. Nun sollte das Mittel an einer Gruppe Zivilisten getestet werden und Derren Brown, der bekannte Skeptiker, wollte dies filmisch begleiten, um es als neue Sendung zu veröffentlichen. Tatsächlich stellt sich heraus, dass der Wirkstoff ein Placebo ist und die Firma ebenfalls nur eine Scheinfirma. Was Derren Brown wirklich testet ist der Placebo-Effekt.
Gegen Ende der Sendung klärt er alle Personen auf, was wirklich passiert ist. In der Zwischenzeit hat bei vielen der Placebo-Effekt eingesetzt mit gutem Erfolg und teils durchaus überraschenden Ergebnissen, wie ich finde. Die ganze Sendung könnt ihr euch auf Youtube ansehen unter folgendem Link: http://www.youtube.com/watch?v=hfDlfhHVvTY (ca. 47 Minuten)
Kapseln sind wirksamer als Pillen und eine Injektion besser als Kapseln, wie Derren Brown sagt. Ich entschloss mich, selbst ein wenig zu experimentieren. Etwas in der Art von Pillen konnte ich so spontan nicht finden, aber Tic Tac schienen mir halbwegs eine gute Kapselform zu haben. Ich kaufte mir eine Packung. Da ich ganz real immer wieder angespannt war in der Zeit, nahm ich immer wieder zwei Tic Tac und redete mir ein, dass sie mich beruhigen würden. Ich lutschte sie, was etwa 10 bis 15 Minuten dauerte und war anschließend wirklich ruhiger. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass der Placebo-Effekt nur greift, wenn die Versuchsperson nicht weiß, dass kein Wirkstoff vorhanden ist. Offenbar ist das nicht der Fall. Ich war mir ja sehr bewusst, dass Tic Tac keine Beruhigungskapseln sind, zumal ich sie in ihrer Originalverpackung nahm. Nun gibt es ja immer verschiedene Sorten. Zumindest Orange und Minze. Was möglicherweise wert wäre zu testen, ob wenn Orange die "Beruhigungskapseln" sind, Minze eine andere Wirkung haben könnten und beide nur ihre jeweils zugesprochene Wirkweise haben. Im Moment habe ich keine Idee und kein Bedürfnis für Minze-Kapseln. Wenn ich den Test doch einmal machen sollte, wisst ihr, wo ihr davon erfahren könnt...
Der zweite Teil von "Fear and Faith" handelt von Derren Browns Experiment, ob er eine Atheistin in einer vorgegebenen Zeit zu einer Gläubigen machen kann. Durch indirekte Hypnose. Ich verrate euch nicht, wie es aus geht. Nur so viel: wie bei allen anderen Programmen, bei denen er größere Experimente macht, klärt er die Frau am Ende der Sendung auf, was wirklich passiert ist und warum.
Hier der Link zum zweiten Teil: http://www.youtube.com/watch?v=LksVbHxLRvY (ca. 47 Minuten)
Bis zum nächsten Blog,
sarah
das Wort Placebo kommst aus dem Lateinischen und bedeutet "ich werde gefallen", was vor allem Wissenschaftlern tatsächlich gefällt. Denn oft, wenn Medikamente oder die Wirkung von irgendwas getestet wird, geben sie der sogenannten Kontrollgruppe ein Placebo, das äußerlich scheinbar gleiche, aber ohne irgendwelche Wirkstoffe und somit ohne Wirkung. Wenn trotzdem objektiv positive Veränderungen an Versuchspersonen festgestellt werden, spricht man dabei von Placebo-Effekt. Dann ist "irgendetwas" an der Art der Behandlung, was zu positiver Veränderung führt unabhängig vom Wirkstoff, der ja bei Placebo nicht gegeben ist. Soweit ich weiß gibt es noch keine Untersuchungen von Placebo an sich. Es wird immer nur eingesetzt zum Vergleich mit den "richtigen" Stoffen.
In seinem zweiteiligen Programm "Fear and Faith" aus dem Jahr 2012 machte der Zauberer Derren Brown ein spannendes Experiment. Folgende Geschichte war die Grundlage: eine Firma hätte ein Mittel entwickelt, dass im Militär als eine neue Art Wunderwaffe gehandelt würde. Die Soldaten hätten keine Angst mehr und wären völlig furchtlos. Nun sollte das Mittel an einer Gruppe Zivilisten getestet werden und Derren Brown, der bekannte Skeptiker, wollte dies filmisch begleiten, um es als neue Sendung zu veröffentlichen. Tatsächlich stellt sich heraus, dass der Wirkstoff ein Placebo ist und die Firma ebenfalls nur eine Scheinfirma. Was Derren Brown wirklich testet ist der Placebo-Effekt.
Gegen Ende der Sendung klärt er alle Personen auf, was wirklich passiert ist. In der Zwischenzeit hat bei vielen der Placebo-Effekt eingesetzt mit gutem Erfolg und teils durchaus überraschenden Ergebnissen, wie ich finde. Die ganze Sendung könnt ihr euch auf Youtube ansehen unter folgendem Link: http://www.youtube.com/watch?v=hfDlfhHVvTY (ca. 47 Minuten)
Kapseln sind wirksamer als Pillen und eine Injektion besser als Kapseln, wie Derren Brown sagt. Ich entschloss mich, selbst ein wenig zu experimentieren. Etwas in der Art von Pillen konnte ich so spontan nicht finden, aber Tic Tac schienen mir halbwegs eine gute Kapselform zu haben. Ich kaufte mir eine Packung. Da ich ganz real immer wieder angespannt war in der Zeit, nahm ich immer wieder zwei Tic Tac und redete mir ein, dass sie mich beruhigen würden. Ich lutschte sie, was etwa 10 bis 15 Minuten dauerte und war anschließend wirklich ruhiger. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass der Placebo-Effekt nur greift, wenn die Versuchsperson nicht weiß, dass kein Wirkstoff vorhanden ist. Offenbar ist das nicht der Fall. Ich war mir ja sehr bewusst, dass Tic Tac keine Beruhigungskapseln sind, zumal ich sie in ihrer Originalverpackung nahm. Nun gibt es ja immer verschiedene Sorten. Zumindest Orange und Minze. Was möglicherweise wert wäre zu testen, ob wenn Orange die "Beruhigungskapseln" sind, Minze eine andere Wirkung haben könnten und beide nur ihre jeweils zugesprochene Wirkweise haben. Im Moment habe ich keine Idee und kein Bedürfnis für Minze-Kapseln. Wenn ich den Test doch einmal machen sollte, wisst ihr, wo ihr davon erfahren könnt...
Der zweite Teil von "Fear and Faith" handelt von Derren Browns Experiment, ob er eine Atheistin in einer vorgegebenen Zeit zu einer Gläubigen machen kann. Durch indirekte Hypnose. Ich verrate euch nicht, wie es aus geht. Nur so viel: wie bei allen anderen Programmen, bei denen er größere Experimente macht, klärt er die Frau am Ende der Sendung auf, was wirklich passiert ist und warum.
Hier der Link zum zweiten Teil: http://www.youtube.com/watch?v=LksVbHxLRvY (ca. 47 Minuten)
Bis zum nächsten Blog,
sarah
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Samstag, 26. April 2014
WWSHS
Liebe Leserinnen und Leser,
als ich in der Schule war, gab es eine Zeit, zu der viele Abkürzungen im Umlauf waren. Vor allem bekannt waren HDL (Hab dich lieb) und HDGDL (Hab dich ganz doll lieb). Ich weiß nicht, ob diese Art Abkürzungen noch immer aktuell sind. Es ist Jahre her, dass ich sie gesehen habe. Mittlerweile sind vielmehr Chatabkürzungen in der Anwendung.
Die Gesamtschule, auf die ich ging, war eine christliche mit mehr oder weniger gläubigen Schülern. Eine meiner Mitschülerinnen trug ein Armband mit den Buchstaben: WWJD. Einer unser Lehrer klärte uns schließlich auf, dass das keine halbe oder "kaputte" Internetadresse wäre, sondern eine Abkürzung für: What would Jesus do? Was würde Jesus tun?
Vorhin war ich wieder einmal im Garten und habe Löwenzahn und Gras für die Meerschweinchen geholt. Es war nicht das erste Mal, dass ich mich dabei am Gras geschnitten habe. Vor einigen Wochen habe ich mich auch zweimal an Messern von meinem Vater geschnitten, als ich nicht aufgepasst habe beim Abwasch. Entsprechend weisen meine Hände in letzter Zeit diverse mehr oder weniger verheilte Schnitte auf. Im Gedanken an Ostern habe ich auch angefangen und meine erste Marmelade überhaupt zu machen: Gänseblümchen-Löwenzahn und beim zweiten Mal nur Löwenzahn, aber gleich in der doppelten Menge. Die Löwenzahnblüten müssen dabei gezupft werden. Der Saft im Stiel der Blüten ist recht bitter und muss deshalb entfernt werden. Anders als beim Löwenzahntee, der gerade durch seinen bitteren Geschmack gesund sein soll. Durch das viele Zupfen und Rupfen sahen meine Hände eine ganze Zeit lang selbst nach gründlichem Hände waschen gelblich und bräunlich aus.
Ich frage mich, was würde Sherlock Holmes sehen? Die Hände einer Person wären ihm wichtig und aufschlussreich. Eine Person, für die gepflegtes Aussehen wichtig ist, würde zumindest nicht mit bloßen Händen viel in der Erde graben oder Gartenarbeit ohne Handschuhe verrichten. Je nach Beruf wären bei Frauen eventuell die Fingernägel länger und schön lakiert. Jemand, der beispielsweise Geige oder Gitarre spielt braucht eher kurze Fingernägel und bestimmte Finger würden Schwielen von den Saiten aufweisen. Kinder passen normalerweise nicht sehr auf beim Essen. Entsprechend sehen die Hände aus. Wennn sie heimlich Süßes essen und vergessen ihre Hände zu waschen... Die Hände eines Menschen verraten viel. Wenn wir darauf achten. Die Abkürzung stimmt wohl nicht ganz.
Es müsste heißen WWSHB - Was würde Sherlock Holmes beobachten (oder bemerken?), nicht sehen. Denn wie er seinem Freund Dr. John Watson und anderen oft genug sagt: er sieht nicht, er beobachtet. Zumal er in der Tat nicht nur meine angeschnittenen und dreckigen Finger sehen würde, sondern auch schlussfolgern würde, dass ich draußen mit Erde zu tun hatte. Was würde er wohl noch konkret schlussfolgern und richtig herleiten?
Bis zum nächsten Blog,
sarah
als ich in der Schule war, gab es eine Zeit, zu der viele Abkürzungen im Umlauf waren. Vor allem bekannt waren HDL (Hab dich lieb) und HDGDL (Hab dich ganz doll lieb). Ich weiß nicht, ob diese Art Abkürzungen noch immer aktuell sind. Es ist Jahre her, dass ich sie gesehen habe. Mittlerweile sind vielmehr Chatabkürzungen in der Anwendung.
Die Gesamtschule, auf die ich ging, war eine christliche mit mehr oder weniger gläubigen Schülern. Eine meiner Mitschülerinnen trug ein Armband mit den Buchstaben: WWJD. Einer unser Lehrer klärte uns schließlich auf, dass das keine halbe oder "kaputte" Internetadresse wäre, sondern eine Abkürzung für: What would Jesus do? Was würde Jesus tun?
Vorhin war ich wieder einmal im Garten und habe Löwenzahn und Gras für die Meerschweinchen geholt. Es war nicht das erste Mal, dass ich mich dabei am Gras geschnitten habe. Vor einigen Wochen habe ich mich auch zweimal an Messern von meinem Vater geschnitten, als ich nicht aufgepasst habe beim Abwasch. Entsprechend weisen meine Hände in letzter Zeit diverse mehr oder weniger verheilte Schnitte auf. Im Gedanken an Ostern habe ich auch angefangen und meine erste Marmelade überhaupt zu machen: Gänseblümchen-Löwenzahn und beim zweiten Mal nur Löwenzahn, aber gleich in der doppelten Menge. Die Löwenzahnblüten müssen dabei gezupft werden. Der Saft im Stiel der Blüten ist recht bitter und muss deshalb entfernt werden. Anders als beim Löwenzahntee, der gerade durch seinen bitteren Geschmack gesund sein soll. Durch das viele Zupfen und Rupfen sahen meine Hände eine ganze Zeit lang selbst nach gründlichem Hände waschen gelblich und bräunlich aus.
Ich frage mich, was würde Sherlock Holmes sehen? Die Hände einer Person wären ihm wichtig und aufschlussreich. Eine Person, für die gepflegtes Aussehen wichtig ist, würde zumindest nicht mit bloßen Händen viel in der Erde graben oder Gartenarbeit ohne Handschuhe verrichten. Je nach Beruf wären bei Frauen eventuell die Fingernägel länger und schön lakiert. Jemand, der beispielsweise Geige oder Gitarre spielt braucht eher kurze Fingernägel und bestimmte Finger würden Schwielen von den Saiten aufweisen. Kinder passen normalerweise nicht sehr auf beim Essen. Entsprechend sehen die Hände aus. Wennn sie heimlich Süßes essen und vergessen ihre Hände zu waschen... Die Hände eines Menschen verraten viel. Wenn wir darauf achten. Die Abkürzung stimmt wohl nicht ganz.
Es müsste heißen WWSHB - Was würde Sherlock Holmes beobachten (oder bemerken?), nicht sehen. Denn wie er seinem Freund Dr. John Watson und anderen oft genug sagt: er sieht nicht, er beobachtet. Zumal er in der Tat nicht nur meine angeschnittenen und dreckigen Finger sehen würde, sondern auch schlussfolgern würde, dass ich draußen mit Erde zu tun hatte. Was würde er wohl noch konkret schlussfolgern und richtig herleiten?
Bis zum nächsten Blog,
sarah
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