Montag, 23. Dezember 2019

M&M: Charlie und die Schokoladenfabrik

 Ich mag und respektiere Roald Dahl als Schriftsteller und sehe mir „Mathilda“ beispielsweise immer wieder gerne an und habe selbst als Erwachsene noch „Sophiechen und der Riese“ mit Freude gelesen. Vielleicht werde ich irgendwann einmal das Buch „Charlie und die Schokoladenfabrik“ von ihm lesen, was die Vorlage für den gleichnamigen Film aus dem Jahr 2005 bot.

Um ehrlich zu sein, mag ich den Film nicht besonders. Er ist von Anfang an vorhersehbar und die gesamte Aufmachung insgesamt einfach nur nervig. Ein typischer Tim Burton Film mit den „üblichen Verdächtigen“: neben Danny Elfman, der die Filmmusik komponierte, wie bei fast allen Tim Burton Filmen, haben wir Johnny Depp als Willy Wonka in der Hauptrolle und Helena Bonham Carter (damals noch feste Freundin von Tim Burton) als die Mutter von Charlie Bucket (Freddie Highmore). Charlies Familie ist so arm, dass sie sich kaum auch nur ein Essen leisten kann. Trotzdem ist es ausgerechnet Charlie, der eines der wenigen goldenen Tickets gewinnt. Das goldene Ticket erlaubt es Charlie und den anderen Kindern Willy Wonka in seiner berühmten Schokoladenfabrik zu besuchen und einen Rundgang dort zu erleben, den sie alle wahrlich nie mehr vergessen werden.

Während Charlie ein Junge ist, dem man nicht wünschen würde, dass er in den ärmlichen Verhältnissen aufwächst, in denen er lebt, sind die anderen Kinder, die die übrigen goldenen Tickets bekamen frech und verwöhnt. Entsprechend ihrer Eigenarten gerät jedes der verwöhnten Kinder in eine miese Situation. Nur Charlie, der durch seine bisher armen Familienverhältnisse quasi schon genug gestraft wurde in seinem Leben, geht positiv aus dem Rundgang durch die Fabrik hervor. Am Ende hat auch Willy Wonka, der entfremdet von seinem Vater lebt, dazugelernt. Gähn. Tatsächlich hatte ich am Ende das Gefühl, dass der Film eher „Willy Wonka und die Schokoladenfabrik“ hätte heißen sollen, denn irgendwie geht es doch die meiste Zeit letztlich um Willy Wonka, seine Lebensweise und seine Fabrik und nicht um Charlie Bucket.

Der Film bzw. die Fabrik ist in für Tim Burton typisch schrillen Farben gestaltet. Als Fan von Danny Elfmans Musik hatte ich mir zuerst die Musik mehrfach angehört, ehe dann zufällig der Film im Fernsehen lief. Ich weiß nicht, ob meine Eltern wussten, um was es in dem Film geht oder ob es ein Tim Burton Film ist bzw. in einigen Teilen ein Musical. Ich weiß nicht, was meine Eltern effektiv am meisten störte. Jedenfalls schalteten sie den Film nach kurzer Zeit ab. Ich sah ihn mir später alleine ganz an. Dabei hatte ich das Gefühl, dass die Musik von Danny Elfman alles zusammenhält und es insbesondere in der Fabrik letztlich nur von einem Lied zum nächsten ging. Ich mochte die Musik. Vor allem die ersten Stücke des Albums (die Stücke 1-5) sind lustig und so unterschiedlich, wie die Charaktere, um die es jeweils geht („Wonka's Welcome Song“, „Augustus Gloop“, „Violet Beauregarde“, „Veruca Salt“, „Mike Teavee“). Danny Elfman hat die Lieder selbst eingesungen und nach eigener Erzählung beim Schreiben der Lieder so heftige Lachanfälle gehabt, dass seine Frau öfters gekommen ist und geschaut hat, ob alles in Ordnung ist. Ich kann es mir gut vorstellen. Die Stücke sind „schräg“, peppig und dynamisch. Mit „Augustus Gloop“ wird aber schon deutlich, dass den Kindern nichts wirklich schlimmes passieren wird. Natürlich nicht! Es ist ein Kinderfilm und so ungezogenen die Kinder sind, wünscht ihnen niemand etwas böses („But don't, dear children be alarmed, Augustus Gloop will not be harmed, Augustus Gloop will not be harmed“). Die Nummern 13-15 („Loompa Land“, „The Boat Arrives“, „The River Cruise“) und 18 („The River Cruise – Part 2“) sind übrigens deutlich düsterere Titel. Es ist also durchaus nicht alles rein fröhliche Musik. Nach langer Zeit höre ich die Filmmusik gerade wieder, während ich diesen Blogeintrag schreibe.

Ich würde fast vorschlagen, man könnte sich den Film sparen und nur die Filmmusik anhören. Natürlich sieht man damit nicht, wie die Kinder sind oder wie sie in die Situationen geraten, die ihnen eine Lektion erteilen. Man erfährt alleine durch die Filmmusik auch nicht das Ende, wie es Willy Wonka und Charlie Bucket nach dem Rundgang durch die Fabrik ergeht. Ich mag Helena Bonham Carter, die als Mutter nur kurz im Film zu sehen ist und ich mag auch Freddie Highmore. Trotzdem würde ich persönlich mir viel lieber und gerne wiederholt die Filmmusik anhören, die ich alleine weitaus unterhaltsamer finde in ihren Klängen und Texten als den schrillen, vorhersehbaren Film öfters anzusehen. Vermutlich werden die meisten sich trotzdem nach der Filmmusik auch den Film ansehen wollen. Dazu kann ich nur sagen: Ansehen auf eigene Gefahr!


Freitag, 6. Dezember 2019

Auf dem Weg zur Weihnachtsfeier...

Der Mund einer Kollegin klappte auf und sie war sprichwörtlich sprachlos, als ich ihr das Foto zeigte, was ich auf dem Weg zur Weihnachtsfeier gemacht habe:



Donnerstag, 26. September 2019

Bananen Haferflocken Kekse

Zutaten:

2 Bananen

100 g Haferflocken


Zubereitung:

Ofen auf 180 Grad vorheizen.

Bananen schälen und in einer Schüssel mit einer Gabel zerdrücken.

Haferflocken hinzufügen und beides vermengen.

Aus der Mischung kleine Kugeln formen, diese auf einem Backblech verteilen (bei Wunsch flachdrücken) und für 15-20 Minuten in den Ofen geben.

Guten Appetit!



Montag, 9. September 2019

Blätterteigschnecken

Zutaten:
1 Rolle Blätterteig
1 Schmand (Kräuterfrischkäse oder ähnliches)
100 g geriebener Käse
1 Packung Würfelschinken

Alternativen/Varianten:
Alternativ zum Schinken schmeckt Lachs auch gut. Dazu schmeckt mir persönlich eine Bärlauchcreme (z. B. von Buko) gut. Andere Kombinationen habe ich selbst nicht probiert. Schreibt mir gerne in die Kommentare, was ihr kombiniert habt.

Einkaufstipp:
Wer nicht gerade Käse frisch reibt, wird vermutlich eher eine 200 g Packung Käse holen. Überlegenswert ist also gleich für 2 Bläche Zutaten zu holen, etwa für 1x Schinken und 1x Lachs.

Zubereitung:
Den Ofen auf 200 Grad vorheizen.
Die Blätterteigrolle ausrollen und als erstes den Schmand verteilen. Achtet darauf, dass auch die Ränder genug abbekommen, sonst sind die Schnecken entsprechend "mager".
Als nächstes den Schinken/Lachs darauf verteilen.
Abschließend den geriebenen Käse verteilen.

Jetzt kommt es ans Rollen. Es gibt 2 Varianten: 1. Vom kurzen Ende zu rollen, was weniger Schnecken gibt, dafür sind sie breiter. Etwa 10 Stück. Oder 2. die lange Seite zu rollen. Ist etwas umständlicher zu rollen, weil es lang ist, gibt dafür  kleinere Rollen und mehr. Etwa 16 Stück.

Ich ziehe viele kleinere Schnecken vor und schneide meist etwa so dich wie etwa von der Daumenspitze bis zu meinem ersten Daumenglied, was auf 16-18 Schnecken hinausläuft. Die Schnecken sollten mit Abstand zueinander auf dem Backblech verteilt werden, da sie noch aufgehen.

Die Schnecken kommen für etwa 15 Minuten in den Ofen, je nach dem, wie braun man die Schnecken gerne haben möchte.

Die Schnecken können kalt und warm gegessen werden.

Guten Appetit!

Schnecken mit Würfelschinken:

 

Lachsschnecken:


Dienstag, 20. August 2019

Und noch ein Internetverkaufsversuch

Meine vorigen Berichte über Internetkäufe und Verkäufe finden sich hier: Zu guter letzt... die Freuden des Interneteinkaufens und Internet-Verkauf

Carolin 20.08.2019
Noch zu haben

SA 20.08.2019
Ja, noch zu haben. :-)

Carolin 20.08.2019
Können Sie es bringen?

SA 20.08.2019
Warum können Sie nicht abholen?

(Hatte ich eine sinnvolle Antwort erhalten, wie dass es eine behinderte Person oder alte Person wäre in meiner Nähe, wäre ich vielleicht gefahren, aber ich bekam keine Antwort mehr.)

Donnerstag, 15. August 2019

Internet-Verkauf

Und wieder ein Verlauf von eBay Kleinanzeigen. "SA" bin ich selbst, wie ma sich vielleicht denken kann. Mein erster Bericht etwas selbst zu kaufen findet sich nachlesbar hier: Zu guter letzt... die Freuden des Interneteinkaufens.

Bubé 12.08.2019
Hallo, der sieht ja gut aus, kann ich ihn morgen haben?
Viele Grüße

SA 12.08.2019
Hallo, ja das wäre ok. Gruß

Bubé 12.08.2019
Kann ich ihn morgen um 19h abholen?

SA 12.08.2019
Ja, ist ok.

Bubé 14.08.2019
Hallo, Entschuldigung für die späte Rückmeldung, ich könnte leider gestern nicht hin gehen.
Kann ich ihn heute abholen, also in 1St ?
LG

SA 14.08.2019
Hallo, das hatte ich so kurzfristig nicht gelesen, da ich außerhalb des Internets beschäftigt war. Wie wäre es morgen? Gruß

Bubé 14.08.2019
Ok, wie wäre es morgen um 18.00h?

SA 14.08.2019
Ja okay

Bubé 15.08.2019
Hallo, ich komme gerade von der Arbeit kann ich jetzt hin?
Ich hätte noch gerne Adresse
LG

SA 15.08.2019
Hallo, war selber bis gerade unterwegs, da bis 18 Uhr keine Nachricht gekommen war. Wenn es nicht zu spät ist, könnten wir heute noch treffen. (Ich schrieb meine Adresse und bei welchem Namen er klingeln müsste.) Wann wären Sie etwa hier?

Bubé 15.08.2019
Es ist ok wenn ich um 10 vor 9 da bin?

Bubé 15.08.2019
Dann fahre ich jetzt los, ich fahre mit dem Fahrrad

Bubé 15.08.2019
Ich bin schon auf dem weg

SA 15.08.2019
Jetzt sind Sie ja schon unterwegs. ;-)

(Kurz später klingelte es an der Tür. Als ich öffnete, hörte ich jemanden reden in einer Sprache, die ich nicht kannte und auch nicht einordnen konnte. Als die Person in mein Blickfeld kam, sah ich, dass es kein Mann mit Begleitung war, sondern jemand mit Headset offenbar mit jemand anderen am reden. Ich hob den Wasserkocher in einer Hand hoch, er kramte sein Geld heraus und wir tauschten so Wasserkocher und Geld. Als ich zurück an den Laptop kam, fand ich folgende Nachricht.)

Bubé 15.08.2019
Stimmt:)
Ich könnte nicht hin, deswegen ist ein Freund für mich abgeholt. Dankeschön
LG

(Ich dachte an die Hinweise im Internet, dass man sich auf keine Fall einlassen soll auf "Mein Freund holt ab", weil der "Freund" auch jemand sein kann, der die Nachrichten gehackt hat und sich einfach einen Spaß macht, eine Sache abzuholen als vermeintlicher Freund. Daher konnte ich mir eine letzte Nachricht nicht verkneifen. Ich bekam keine weitere Nachricht.)

SA 15.08.2019
Hä? Sie schreiben mir, Sie sind unterwegs und holen ab und dann war das ein Freund? Ok. Hauptsache, ich hab mein Geld... Viel Freude mit dem Wasserkocher, wenn Sie ihn denn bekommen...

Montag, 25. März 2019

Zwei Schilder

Heute in der Stadt gesehen, keine Ahnung, wer die Schilder gemacht und dort hingelegt hat:


"Geil, endlich 4 neue College-Blöcke"


"Kein BAUM ist EGAL"


Sonntag, 24. März 2019

Vergleichen lohnt


Weihnachten ist nun schon lange her, aber das nächste Weihnachten kommt bestimmt. Ich hatte für dieses Weihnachten auf den Amazon-Wunschzettel meiner Schwester geschaut und einen Likör dort entdeckt, von dem ich wusste, dass ein Geschäft bei mir in der Nähe diese Art Liköre auch hat. Amazon bot ihn für etwa 16 Euro an. Ich ging zu dem Geschäft in der Nähe und fand dort die 2 letzten Flaschen des Likörs, den meine Schwester sich wünschte... für gerade mal 11 Euro. Etwas seltsam war nur die Bezahlung, da ich keinen Alkohol trinke und nun mit einer Likörflasche an der Kasse stand.

Die Moral von der Geschichte: Auch wenn Online-Einkäufe bequem sind, lohnt sich ein Vergleich.

Donnerstag, 14. März 2019

Nehmen und Geben

Letzten Monat wollte ich einkaufen und fand einen vom Regen nassen Briefumschlag auf dem Bürgersteig liegend. Ich hob ihn auf und stellte fest, dass es kein geöffneter war, sondern ein geschlossener Brief. Ich ging den Weg ein Stück weiter, weil dort ein Briefkasten war. Bisher jedenfalls. Als ich an der Ecke an kam, schaute ich mich um. Wo war denn der Briefkasten? Hatte ich nicht aufgepasst? So oft hatte ich ihn bisher nicht genutzt, aber er müsste doch hier irgendwo sein. Dann sah ich es: den Schatten und die Löcher für die Verankerung an der Wand, wo der Briefkasten die letzten Jahre gehangen hatte. Er war entfernt worden! Ich nutzte den Eingang zur U-Bahnstation und fuhr in die Innenstadt, um den Brief an der Post in der Innenstadt einzuwerfen.

Ich musste übrigens in die Innenstadt fahren, weil die Postfiliale am Rathaus letztes Jahr geschlossen hat, ebenso wie die Filiale am Hauptbahnhof. Dass die Filiale am Rathaus nicht mehr existierte, merkte ich, als ich einmal dort einen Brief aufgeben wollte und das Gebäude geschlossen vorfand. Überraschter war ich über die gleichzeitige Schließung der Filiale am Hauptbahnhof, was mir nur auffiel, als ich einmal am Automaten dort Geld holen wollte und keinen Automaten mehr vorfand. Erst als ich durch die diversen Gänge im Gebäude gelaufen war und an der Tür stand, wo der Räum mit den Schaltern gewesen war, fand ich ein Schild, dass die Filiale geschlossen wäre. Ganz toll. Hätte man nicht an sämtlichen Gebäudeeingängen ein Schild machen können, statt dass ich erst durch die langen Gänge laufen muss bis fast zum Schalterraum? Wenn ich es richtig verstanden habe, war der Gedanke, dass alle Servicemöglichkeiten in einer einzigen Filiale vorhanden sein sollten. Eine Recherche im Internet ergab, dass ich nicht die einzige Person war, die sich über die Schließung der Filiale am Hauptbahnhof ärgerte. Die Parkmöglichkeiten für Autofahrer war offenbar am Bahnhof besser als in der neuen Filiale in der Stadtmitte.

Etwa um die gleiche Zeit wollte ich meinen Papiermüll entsorgen und ging daher zu einem Container in der Nähe. (Der Container, wo ich die religiöse Figur gefunden hatte.) Doch als ich mit dem vollen Karton und etwa 5 Minuten Fußmarsch an kam, fand ich gar keine Container. Wie schon mit dem Briefkasten schaute ich mich kurz verwundert um. Die Container waren doch hier gewesen. Zweimal Papier und jeweils einer für weißes, grünes und braunes Glas. Aber es waren überhaupt gar keine Container da! Wütend lief ich den Weg zurück und weiter zu den anderen Containern, die ungünstig stehen, so dass man faktisch auf der Straße steht, um seinen Müll zu entsorgen. Wenigstens diese standen noch, allerdings waren die Papiercontainer sehr voll und ich hatte Mühe, meinen Papiermüll zu entsorgen. Auf dem Rückweg spielte ich mit dem Gedanken, meine Vermieterin anzuschreiben, dass sie uns die Papiertonne zurückgeben sollte. Sie kostet ohnehin nicht extra. Unser „Hausmeister“ hatte argumentiert, sie wäre entfernt worden aus „Brandschutzgründen“, weil keiner sich um die Leerung kümmert und sie nur übermäßig voll gestopft würde. Ich verwarf den Gedanken schnell wieder, meine Vermieterin anzuschreiben. Sicherlich wäre sie ablehnend oder würde, wie schon mit anderen Dingen in der Vergangenheit, lange brauchen würde, ehe wir die Tonne zurück bekämen.

Heute ging ich dann nach dem Einkaufen einen etwas anderen Weg als sonst zurück. Ich wunderte mich über die Tonnen, die bei uns direkt an der Ecke der Straße standen. Waren das etwa neue Container? Papiercontainer? Tatsächlich! Wir haben neuerdings ganz in meiner Nähe Papiercontainer! Ich ging nach Hause, um den Einkauf los zu werden und nahm dann gleich meinen Karton, der übervoll war mit Papier und weihte damit den neuen Papiercontainer ein.

Mich wundert nur, dass auf einmal 2 Papiercontainer bei uns an der Straßenecke stehen können. Ich hatte vor einer Weile schon die Stadt angeschrieben, weil auf der Karte im Internet Papiercontainer eben bei uns an der Straßenecke angezeigt waren, aber nicht dort standen und fragte, ob es nicht möglich wäre, welche dort hinzustellen. Das wurde verneint, weil Fahrzeuge für Papier zu groß waren. Auf einmal ist es wohl doch möglich. Soll mir Recht sein.

Mittwoch, 13. März 2019

Brief meiner Tante

Hier der Anfang eines Briefes meiner Tante aus Hamburg, Deutschland, der heute im Briefkasten war:

"Liebe Sarah, vor 14 Tagen erhielt ich Deine lieben Weihnachtsgrüße."

Zugegeben, ich war erst spät, 2 Tage vor Weihnachten(?) bei der Post, um meine Weihnachtsgrüße zu verschicken. Trotzdem ist es nun doch sehr lange her für eine simple Karte im Briefumschlag innerhalb Deutschlands, oder nicht?

Sonntag, 17. Februar 2019

Jeffrey

Im Folgenden gebe ich eine Geschichte wieder, die Ismael in "Ismaels Geheimnis" erzählt. Sie ist erfunden und doch für so viele Jugendliche unserer Geschichte wahr, nicht genau gleich, aber in abgewandelter Form. Deshalb möchte ich sie hier wiedergeben. Abgesehen davon, dass ich die neue Rechtschreibung benutzt habe, steht sie so in dem Buch "Ismaels Geheimnis". Das Ende ist heftig, aber genau so wahr, wie alles andere in der Geschichte. Ich würde gerne viel Spaß beim Lesen wünschen, aber ich glaube, das wäre unpassend. Ich hatte auch überlegt, ob ich die Geschichte nur wiedergebe und nicht abtippe. Aber ich finde, Ismael sollte hier reden (Daniel selbst hat mir eine etwas gekürzte englische Version geschickt, ich habe die deutsche nun danach angepasst, ansonsten ist die Geschichte aber vollständig, ihr könnt sie auf den Seiten 217-220 in "Ismaels Geheimnis" nachlesen):

Meine Wohltäterin Rachel Sokolow zählte im College einen jungen Mann namens Jeffrey zu ihren Freunden, dessen Vater ein reicher Chirurg war. Jeffrey wurde im Leben vieler Menschen damals und auch später zu einer wichtigen Person, weil er die Leute vor ein Problem stellte. Er wusste einfach nicht, was er mit sich anfangen sollte. Er war attraktiv, intelligent, sympathisch und zeigte bei fast allem, was er machte, auch Talent. Er konnte gut Gitarre spielen, obwohl er kein Interesse an einem musischen Beruf hatte. Er konnte gut fotografieren, konnte gut zeichnen, er spielte die Hauptrolle in einer Theateraufführung seiner Schule, er schrieb unterhaltsame Geschichten, aber auch provozierende Aufsätze, aber er wollte weder Fotograf noch Künstler, Schauspieler oder Schriftsteller werden. Er brachte in jeder Klasse gute Leistungen, aber er wollte weder Lehrer noch Geisteswissenschaftler werden. Er war auch nicht daran interessiert, in die Fußstapfen seines Vater zu treten oder auf dem Gebiet der Juristerei, der Naturwissenschaft, der Mathematik, der Wirtschaft oder der Politik tätig zu werden. ... Trotz alledem schien er sozial gut angepasst, wie man es nennt. ...
Jeffreys Freunde wurden nie müde, ihm Vorschläge zu machen, wie er sein Leben gestallten sollte. Würde es ihm keinen Spaß machen, in der Lokalzeitung Filme zu besprechen? Hatte er je daran gedacht, sich aufs Elfenbeinschnitzen oder das Goldschmieden zu verlegen? Die Kunstschreinerei wurde ihm als etwas überaus Befriedigendes ans Herz gelegt. Wie wäre es mit der Fossiliensuche? ... Jeffreys Vater hatte großes Verständnis dafür, dass sein Sohn offensichtlich nicht imstande war, etwas zu finden, was ihn begeisterte. Er unterstützte ihn bereitwillig bei allem, was es seinem Sohn wenigstens wert schien, ausprobiert zu werden. Wenn eine Weltreise irgendeinen Reiz für ihn hatte, dann würde man eine Reiseagentur beauftragen, eine entsprechende Route zusammenzustellen. Wenn er zur See wollte, würde man ihm ein passendes Boot bereitstellen. ... Jeffrey jedoch tat dies alles mit einem höflichen Achselzucken ab, peinlich berührt, weil sich seinetwegen alle solche Gedanken machten.
Ich will hier nicht den Eindruck erwecken, dass Jeffrey faul oder verzogen gewesen wäre. Er war im Studium immer bei den Besten, jobbte nebenher, lebte in einer gewöhnlichen Studentenbude, besaß kein Auto. Er betrachtete einfach die Welt, die sich ihm darbot, und konnte nichts entdecken, das zu besitzen ihm etwas wert gewesen wäre. Seine Freunde sagten ständig zu ihm: "Schau, so kannst du doch nicht weitermachen. Du verzettelst dich. Du musst dir ein Ziel suchen. Du musst irgend etwas finden, was du mit deinem Leben anfangen willst!"
Jeffrey machte seinen Abschluss mit Auszeichnung, aber ohne sich für eine bestimmte Richtung entschieden zu haben. nachdem er den Sommer im hause seines Vaters verbracht hatte, besuchte er zwei Freunde aus dem College, die gerade geheiratet hatten. Er nahm seinen Rucksack mit, seine Gitarre, sein Tagebuch. Nach ein paar Wochen verabschiedete er sich von ihnen, um andere Freunde zu besuchen und fuhr per Anhalter weiter. Er hatte es nicht eilig. Er machte auf seinem Weg immer wieder halt, half ein paar Leuten dabei, einen Schuppen zu bauen, verdiente genug Geld, um sich über Wasser zu halten, und erreichte schließlich sein nächstes Reiseziel. Bald stand der Winter vor der Tür, und er machte sich wieder auf den Heimweg. Er und sein Vater führten lange Gespräche, spielten Rommé, Poolbillard und Tennis, sahen sich Football an, tranken Bier, lasen Bücher, gingen ins Kino.Als der Frühling kam, kaufte sich Jeffrey einen Gebrauchtwagen und fuhr wieder los, um Freunde zu besuchen, diesmal in die andere Richtung. Man nahm ihn gerne auf, wo immer er hinkam. Die Leute mochten ihn, und er tat ihnen leid, weil er so wurzellos, so unfähig, so unkonzentriert war. ...
So vergingen die Jahre. Jeffrey sah zu, wie seine alten Freunde heirateten, Kinder bekamen, an ihrer beruflichen Karriere bastelten, Unternehmen gründeten, hier zu ein wenig Ruhm gelangten, dort zu ein wenige Vermögen, während er weiter Gitarre spielte, hier und da ein Gedicht verfasste und ein Tagebuch nach dem anderen voll schrieb. Letzten Frühling feierte er mit Freunden zusammen in einem Ferienhaus am Lake Wisconsin seinen einunddreißigsten Geburtstag. Am nächsten Morgen ging er ans Ufer hinunter, schrieb ein paar Zeilen in sein Tagebuch, watete dann in den See und ertränkte sich.

Viele würden jetzt sicher ihr Mitleid ausdrücken. Sagen, wie schade es doch um Jeff ist, dass es so endete. Einige würden vielleicht die Schultern zucken und sagen, dass Jeffs Schicksal nicht das einzige ist, das so endet. Es gibt tatsächlich viele Jugendliche, die ähnlich fühlen wie Jeff. Mutter Kultur verbietet es ihnen nur, diese Gefühle offen zu zeigen. Außerdem hatte Jeffrey das Glück einen reichen Vater zu haben. Anderenfalls wäre er wahrscheinlich - wie viele andere auch - in einen Beruf eingestiegen, der ihm nicht wirklich gefiel, und das nur, um zu überleben. Bevor ich noch etwas mehr zu den Hintergründen der Geschichte erzähle, habe ich eine Frage: War Jeffrey wirklich verrückt oder so unnormal, wie ihn alle anscheinend hielten? Die Geschichte von Jeffrey ist wahr. Nicht nur, weil sie in ähnlicher Form auf so viele Jugendliche unserer Zeit zutrifft. Der "wahre" Jeffrey hieß Charles Eppinger. Sein Vater Charles Eppinger hat (als Co-Autor angegeben) das Tagebuch seines Sohnes veröffentlicht und den Briefwechsel zwischen Vater und Sohn (ergänzt durch Erklärungen von Charles) veröffentlicht. Es ist unter dem Titel "Restless Mind, Quiet Thoughts" erhältlich (nur auf englisch).

In Erinnerung an Daniel Quinn (11. Oktober 1935-17. Februar 2018)

Sonntag, 27. Januar 2019

M&M: Stand and Deliver


Dieser Film aus dem Jahr 1988 basiert auf dem wahren Leben des Mathematiklehrers Jaime Escalante. Jammert nicht sofort, ohne euch den Film erst angesehen zu haben. Dieser Film kam raus, bevor einige der, traurigerweise bekannteren, „wahres Leben Lehrer Geschichten“ erschienen. Übrigens wird der echte Jaime Escalante auf imdb zitiert gesagt zu haben, dass der Film „90% Wahrheit und 10% Drama“ wäre, was meiner Meinung nach ziemlich gut ist.

Jaime Escalante was ein wirklich strenger Lehrer. Musste er sein, da er eine Klasse Jugendlicher hispanischer Immigranten unterrichtete. Er wird gespielt von Edward James Olmos. Einige von euch dürften ihn aus Battlestar Galactica als William „Bill“Adama kennen. Olmos hat eine Oscar-Nominierung erhalten für seine Rolle als Escalante. Der Film konzentriert sich hauptsächlich auf den Mathematikunterricht. Aber wir sehen auch kurze Einblicke in Escalantes Privatleben. Er hat einen Sohn, der von Olmos' echtem Sohn gespielt wird, Bodie Olmos.

Escalante muss den Jugendlichen Mathematik beibringen und ist wirklich mit Leidenschaft dabei, was sicherlich den Jugendlichen hilft, Interesse zu bekommen und im Unterricht zu aufzupassen. Er ist ehrlich zu den Schülern und sagt ihnen das zwei Punkte gegen sie sprechen: ihr Name und ihre Hautfarbe. Das wird die Welt annehmen lassen, dass sie wenige wissen als sie tun. Ihre Chefs auf der Arbeit werden sich nicht um ihre Probleme kümmern, also würde er es auch nicht. Er hilft letztlich trotzdem einer Schülerin, als er herausfindet, dass ihre Eltern sie von der Schule genommen haben und spricht mit dem Vater. Natürlich hat die Klasse auch einen Unruhestifter. Escalante nennt ihn „Finger Man“ aus offensichtlichen Gründen. Ich mag die Art, wie Escalante auf ihn reagiert, indem er ihm ein bisschen coole Mathematik mit seinen Fingern zeigt. Basierend auf den Youtube Kommentaren bin ich nicht die einzige Person, die sich wünschte, dass meine Lehrerin mir diesen Trick beigebracht hätte. Ihr werdet wissen, was ich meine, wenn ihr den Film anseht und zu dieser Szene kommt.

Die Schüler werden gut genug, dass sie in ihrem Abschlussjahr den AP Calculus machen können. Escalante unterrichtet die Schüler dafür im Sommer Stunden in fortgeschrittener Mathematik als Vorbereitung darauf. Die anderen Lehrer werden zynisch Escalante gegenüber. Sie glauben nicht, dass die Schüler fähig dazu sind. Aber Escalante und die Schüler zeigen ihnen, dass sie falsch liegen. Sie machen den Test und bestehen ihn auch. Allerdings zweifelt der Educational Testing Service die Ergebnisse an. Sie beschuldigen die Schüler betrogen zu habe, da mehrere Schüler die gleichen Fehler haben. Escalante glaubt, dass Rassismus dahinter steckt. In einer kurzen Szene, wo sie versuchen einige Schüler zu befragen, wird einer von ihnen vermeintlich weich und hat genau die richtigen Antworten. Übrigens ist unter den Leuten, die sie befragen ist ein recht junger Andy Garcia als Dr. Ramirez. Ihr könnt sehen, dass er deutlich darum kämpft, nicht mit den Studenten mit zu lachen, aber er zeigt immerhin ein kurzes Lächeln, bevor er mit seinen Kollegen weggeht. Escalante schlägt vor, dass die Schüler den Test wiederholen. Ihnen wird der Wunsch gewährt mit nur einem Tag Vorbereitungszeit dafür.

Wie haben sie beim zweiten Mal im Test abgeschnitten? Seht es selbst. Wirklich, schaut euch den Film an. Ich weiß, er ist alt, aber er hat einige großartige Szenen. Meiner Meinung nach sehr sehenswert.

Samstag, 19. Januar 2019

Die Neuro-Logischen Ebenen und die Wichtigkeit unserer Wortwahl


Als ich Heilpädagogik studierte sagte man uns, dass Körpersprache und eine „offene Körperhaltung“ wichtig wäre in der Arbeit mit Klienten. Sie gingen nicht weiter darauf ein. Also musste ich selbst darüber lernen (vor allem lesen). Ich stieß auf Neuro-Linguistisches Programmieren (NLP). Ich werde nicht weiter auf Details eingehen, was das genau ist. Was sie unter anderem machten und noch immer machen, ist diejenigen unter die Lupe zu nehmen, die etwas gut können und heraus zu finden, wie sie es tun, um andere, die nicht so gut darin sind oder gar nichts darüber wissen, diese Aktivität beizubringen. Eine der Leute, die besonders interessiert an der Erforschung war, wie Leute Dinge tun, ist Robert Dilts. Das Zitat, mit dem ich meinen vorigen Eintrag anfing, war aus dem Buch „Dynamic Learning“ von Robert Dilts und Todd Epstein und ist eine Verschriftlichung eines Seminars über Lernen und Lehren.

Eine der Dinge, die Robert Dilts entwickelte (das ist auch in „Dynamic Learning“ erwähnt und in anderen seiner Bücher) sind die „Neuro-Logischen Ebenen“ (Neuro-Logical Levels), manchmal auch nur „Logische Ebenen“ genannt oder „Ebenen des Lernens“.

a) Identität – Wer?
b) Glaubenssätze und Werte – Warum?
c) Fähigkeiten – Wie?
d) Verhalten – Was?
e) Umgebung – Wo und Wann?

Manchmal haben diese Ebenen noch eine weitere Ebene vor „Identätit“, nämlich „Spiritualität/Mission“, die nach „Wer noch?“ fragt. Für die Zwecke dieses Eintrags reichen allerdings die 5 oben genannten Ebenen. All diese Ebenen beeinflussen Lernen und beeinflussen sich gegenseitig. Veränderungen in den unteren Ebenen eher wenig Einfluss haben auf die oberen Ebenen als Veränderungen der oberen Ebenen die unteren Ebenen beeinflussen.

Beispielsweise ist es in der Tat schwieriger gegen Mittag zu lernen, wenn man gerade gegessen hat und der Körper mehr beschäftigt ist mit Verdauung und dem Bauch als Kopffreiheit und Lernen. Ich erinnere mich noch an einen Lehrer an der Fachhochschule, der unglücklicherweise uns recht Theorie beladene Themen in einem Seminar mittags lehrte. Einmal als er merkte, dass wir alle einfach zu müde waren, um wirklich aufzupassen, war er freundlich genug, die Stunde vorzeitig zu beenden. Das weiß ich sehr zu schätzen. Oder wenn es sehr heiß ist im Sommer und bereits alle Fenster auf sind, damit Luft rein kommt, aber kein Wind draußen weht, könnte es schwer sein, sich zu konzentrieren.

Zum Thema Konzentration: Worauf Schulen sich normalerweise konzentrieren, ist die Leistung der Schüler. Das wäre die Verhaltensebene und wie gut sie es tun, die Fähigkeiten bewerten.

Die Dinge können sehr durcheinander geraten mit schlimmen Folgen, wenn beispielsweise ein Kind nicht gut schreibt. Wir sind schnell dabei zu sagen, „Das Kind ist legasthenisch“. Legasthenie ist der Begriff für wenn jemand Probleme beim Lesen und/oder Schreiben hat. Aber schaut noch einmal auf die Ebenen oben. Wenn wir sagen, dass jemand „legasthenisch ist“, dann ist das das Identitätsebene. Es ist die Spitze der Ebenen. Es beeinflusst alle anderen Ebenen. Und es ist falsch. Wenn sie schlecht sind, weil sie schlecht schreiben können, dann ist das eine Fähigkeitenebene, nicht Identitätsebene. Traurigerweise identifizieren sich Menschen schnell mit ihren Symptomen und was einmal eine relativ niedrige Ebene von „schlecht schreiben“ war, kann schnell zu „ein legasthenisches Kind“ werden oder „ein Kind mit Lernproblemen“. Ratet mal, welche dieser Probleme einfacher zu ändern ist?

Randbemerkung: Es muss etwa in der achten Klasse gewesen sein, als die Lehrer uns über Pubertät, Sex und all diese Dinge aufklärten. Ich erinnere mich, dass wir ein kleines Buch im Religionsunterricht bekamen, das ich letztlich in der Schulbücherei abgab. Ich weiß nicht mal mehr, ob ich an einem gewissen Punkt aufhörte es zu lesen, oder ob ich es komplett las und dann in der Schulbücherei abgab. Jedenfalls war da ein Absatz, wo erklärt wurde, dass Jugendliche manchmal mit den Eltern streiten und gemein und schlecht sind ihnen gegenüber. Der Leser müsste sich aber keine Sorgen machen: „Du kannst dich noch ändern.“ Diese Zeile machte mich wütend und das sagte ich auch der Bibliothekarin, der ich mein Exemplar vom Buch gab. Selbst damals dachte ich, dass ein Jugendlicher sein um Veränderungen geht und erwachsen und unabhängig werden. Für mich sind zumindest manche der Ausraster der Jugendlichen begründet in dem Prozess des Erwachsenwerdens und Hormone und nicht so sehr aus freien Stücken eine schlechte Person zu sein. Entsprechend einem Jugendlichen zu sagen, dass sie „sich noch ändern können“, schien eine dumme Sache zu schreiben, meiner Meinung nach. Hieß das, dass wenn sie nicht mochten, wer sie dann waren (mit den Ausrastern zum Beispiel), dass das nicht bedeutete, dass sie so blieben bis sie starben? Nun, natürlich nicht! Ich schätze, das Wort, dass mich am meisten verletzte, war das Wort „kannst“. Zugegeben, es gibt auch einige schlechte Erwachsene da draußen. Ich schätze, die Autoren des Buches würden behaupten, dass diese die Chance zur Änderung nicht genutzt haben. Allgemein ist für mich diese Änderung eine Tatsache meiner Meinung nach und das zu einem „Du kannst dich noch ändern“ zu machen, erschien wirklich dumm.

Also jedenfalls die Aussage, die ich in diesem Eintrag hier machen wollte ist, dass wir aufpassen sollten, besonders wenn wir negative Rückmeldung an Kinder geben, auf welcher Ebene wir diese Kommentare machen. Es wird eine Wirkung haben. Einige mehr als andere, in Abhängigkeit von den Ebenen.

Freitag, 11. Januar 2019

Mein letzter und bester Mathematiklehrer


“Having a student identify with mathematics is really different than having them study it and try hard to learn it.” Robert Dilts (Robert B. Dilts/Todd A. Epstein: “Dynamic Learning”, Meta Publications, 1995)
(Wenn ein Schüler sich mit Mathematik identifiziert ist es wirklich anders als wenn sie es studieren und versuchen schwer zu lernen.)

Ich war immer bestenfalls durchschnittlich in Mathematik in der Schule. In Klausuren schrieb ich 3 oder 4. Das ist in Ordnung, aber nicht großartig. In meinem letzten Jahr auf dem Berufskolleg bekamen wir einen neuen Lehrer. Ich habe vergessen, warum der andere nicht für unserer letztes Jahr bei uns blieb. Was uns beide, meinen neuen Lehrer und mich, überraschte, war die Tatsache, dass ich plötzlich 1 in Klausuren schrieb! Ja, richtig. Es machte mich sprachlos, als es das erste Mal passierte.

Ich glaube, dass es zum Teil dadurch kam, dass der neue Lehrer ein neues Thema immer anfing, indem er darüber sprach, wie es mit der realen Welt da draußen zusammenhing. Es ist gut, einige Verbindungen zur realen Welt zu haben und nicht nur abstrakte Zahlen und ausschließlich für Klausuren zu lernen. Wohlgemerkt weiß ich jetzt kaum noch etwas von der Mathematik. Es ist 17 Jahre her. Einfach zu lange Zeit. Aber ich erinnere mich an die Tat erst über die reale Welt zu reden.

Ich frage mich, wie viel mehr Schüler motiviert währen zu lernen und studieren über nur die Klausuren hinaus, wenn alle Lehrer das machten. Es war nicht, dass der neue Mathematiklehrer die ganze erste Stunde über die Verbindung sprach. Ich erinnere mich nicht mehr, wie viel Zeit er darauf verwendete. Aber selbst wenn es nur ein paar Minuten war und ein paar einfache Beinspiele auflistet, macht es das Thema zumindest nachvollziehbarer, oder nicht? Es muss keine lange Rede sein.

Letztlich beendete ich die Schule trotzdem noch mit einer durchschnittlichen 3 in Mathematik, da sie die vorigen Klausuren vor meinen 1 Klausuren addieren mussten und ich in einer Klausur einen ziemlichen Aussetzer hatte, die auch Teil der letzten Klausur war. Ich bin nicht gut in gewissen Teilen der Mathematik, weil mein Gehirn es scheinbar nicht versteht, unabhängig all der Bemühungen meiner Lehrer.

Sonntag, 6. Januar 2019

Vorsicht vor dem roten Stift!


Ich erinnere mich, dass während meiner ersten paar Jahre in der Schule die Lehrerin uns kurze Texte vorlas und wir diese schreiben mussten, um Schreiben und Rechtschreibung zu üben. Ich war darin recht gut damals. Ich machte kaum Fehler. Ich habe noch immer Bilder im Kopf von meinen Texten, die frei von Korrekturen waren und nur am Ende wäre ein „Prima, Sarah!“ Für keine Fehler.

Während meiner ersten zweieinhalb Jahre lebte ich in Norddeutschland. Wir hatten einen Text, der einen Satz hatte, wo ich einen kleinen Fehler machte, wo es um Bücher in einem Regal ging. Während der Weihnachtsferien im meinem dritten Jahr zogen wir um und ich wechselte die Schule. In meiner neuen Schule schrieben wir noch immer diese Texte, die die Lehrerin uns vorlas. Ratet mal was? Eines Tages in meiner neuen Schule las die Lehrerin den Text über die Bücher und ich machte den gleichen Fehler, die Sache mit den Büchern im Regal. Das war tatsächlich er einzige Fehler, den ich das zweite Mal machte! Meine Mutter machte eine Bemerkung darüber, dass ich den gleichen Fehler das erste Mal gemacht hatte. Ich kann mich nicht an das erste Mal erinnern und wie das lief. Aber das ist, warum ich den Satz noch immer im Kopf habe: Nicht wie ich ihn das erste Mal geschrieben habe, sondern für den Fehler. Den Fehler, den ich zweimal gemacht habe, nach Aussage meiner Mutter.

Ich habe vergessen, wo ich es gelesen habe. Es ist eine Weile her. Ein Teil des Problems des aktuellen Schulsystems und Lehrsystem ist, dass die Lehrer sich darauf konzentrieren, Fehler zu kennzeichnen. Rote Stifte kennzeichnen alles, was falsch ist. „Achtung! Falsch!“ Wenn du ein guter Schüler bist, keine oder wenige Fehler machst, bleibt dir nur ein kurzer, netter Kommentar. Falls überhaupt irgendetwas.

In jüngster Zeit scheint es Lehrer zu geben, die Kinder schreiben lassen wie sie wollen und sie nicht korrigieren. Das hat zumindest eine Arbeitskollegin mir einmal erzählt. Vielleicht wollen diese Lehrer die Kinder nicht entmutigen, indem sie auf all die Fehler hinweisen. Aber wo führt das diese hin in den höheren Klassen, wenn sie immer noch schreiben, wie sie wollen? Es gibt gewisse Regelsätze wie man buchstabiert und Grammatik und all das. Man kann das nicht einfach ignorieren. Manchmal schreibt man anders, für einen gewissen Effekt und das ist bewusstes Schreiben. Kinder müssen allerdings erst die richtige Art lernen. Oder vielleicht sind die Lehrer faul? Ich habe auch Erwachsene schlecht schreiben sehen. Ab einem gewissen Alter macht keiner mehr auf die Fehler aufmerksam. Ich kenne die Motivation dieser Lehrer nicht. Ich hoffe, es ist mehr dran als nur... Faulheit?

Wie wäre es statt dessen mit mehr Motivation der guten Schüler und nur auf diese zu beachten? Auf diese Weise fühlten sie sich gut und sicher so weiter zu machen mit dem, was sie gut machen. Und die schlechten Schüler könnten sich interessieren für die Art, wie die guten Schüler machen, was sie gut machen. Statt dass die schlechten Schüler sich schlecht fühlen für ihre Fehler und den guten Schülern nur ein kurzer Kommentar bleibt? Nur eine Idee.