Sonntag, 27. Januar 2019

M&M: Stand and Deliver


Dieser Film aus dem Jahr 1988 basiert auf dem wahren Leben des Mathematiklehrers Jaime Escalante. Jammert nicht sofort, ohne euch den Film erst angesehen zu haben. Dieser Film kam raus, bevor einige der, traurigerweise bekannteren, „wahres Leben Lehrer Geschichten“ erschienen. Übrigens wird der echte Jaime Escalante auf imdb zitiert gesagt zu haben, dass der Film „90% Wahrheit und 10% Drama“ wäre, was meiner Meinung nach ziemlich gut ist.

Jaime Escalante was ein wirklich strenger Lehrer. Musste er sein, da er eine Klasse Jugendlicher hispanischer Immigranten unterrichtete. Er wird gespielt von Edward James Olmos. Einige von euch dürften ihn aus Battlestar Galactica als William „Bill“Adama kennen. Olmos hat eine Oscar-Nominierung erhalten für seine Rolle als Escalante. Der Film konzentriert sich hauptsächlich auf den Mathematikunterricht. Aber wir sehen auch kurze Einblicke in Escalantes Privatleben. Er hat einen Sohn, der von Olmos' echtem Sohn gespielt wird, Bodie Olmos.

Escalante muss den Jugendlichen Mathematik beibringen und ist wirklich mit Leidenschaft dabei, was sicherlich den Jugendlichen hilft, Interesse zu bekommen und im Unterricht zu aufzupassen. Er ist ehrlich zu den Schülern und sagt ihnen das zwei Punkte gegen sie sprechen: ihr Name und ihre Hautfarbe. Das wird die Welt annehmen lassen, dass sie wenige wissen als sie tun. Ihre Chefs auf der Arbeit werden sich nicht um ihre Probleme kümmern, also würde er es auch nicht. Er hilft letztlich trotzdem einer Schülerin, als er herausfindet, dass ihre Eltern sie von der Schule genommen haben und spricht mit dem Vater. Natürlich hat die Klasse auch einen Unruhestifter. Escalante nennt ihn „Finger Man“ aus offensichtlichen Gründen. Ich mag die Art, wie Escalante auf ihn reagiert, indem er ihm ein bisschen coole Mathematik mit seinen Fingern zeigt. Basierend auf den Youtube Kommentaren bin ich nicht die einzige Person, die sich wünschte, dass meine Lehrerin mir diesen Trick beigebracht hätte. Ihr werdet wissen, was ich meine, wenn ihr den Film anseht und zu dieser Szene kommt.

Die Schüler werden gut genug, dass sie in ihrem Abschlussjahr den AP Calculus machen können. Escalante unterrichtet die Schüler dafür im Sommer Stunden in fortgeschrittener Mathematik als Vorbereitung darauf. Die anderen Lehrer werden zynisch Escalante gegenüber. Sie glauben nicht, dass die Schüler fähig dazu sind. Aber Escalante und die Schüler zeigen ihnen, dass sie falsch liegen. Sie machen den Test und bestehen ihn auch. Allerdings zweifelt der Educational Testing Service die Ergebnisse an. Sie beschuldigen die Schüler betrogen zu habe, da mehrere Schüler die gleichen Fehler haben. Escalante glaubt, dass Rassismus dahinter steckt. In einer kurzen Szene, wo sie versuchen einige Schüler zu befragen, wird einer von ihnen vermeintlich weich und hat genau die richtigen Antworten. Übrigens ist unter den Leuten, die sie befragen ist ein recht junger Andy Garcia als Dr. Ramirez. Ihr könnt sehen, dass er deutlich darum kämpft, nicht mit den Studenten mit zu lachen, aber er zeigt immerhin ein kurzes Lächeln, bevor er mit seinen Kollegen weggeht. Escalante schlägt vor, dass die Schüler den Test wiederholen. Ihnen wird der Wunsch gewährt mit nur einem Tag Vorbereitungszeit dafür.

Wie haben sie beim zweiten Mal im Test abgeschnitten? Seht es selbst. Wirklich, schaut euch den Film an. Ich weiß, er ist alt, aber er hat einige großartige Szenen. Meiner Meinung nach sehr sehenswert.

Samstag, 19. Januar 2019

Die Neuro-Logischen Ebenen und die Wichtigkeit unserer Wortwahl


Als ich Heilpädagogik studierte sagte man uns, dass Körpersprache und eine „offene Körperhaltung“ wichtig wäre in der Arbeit mit Klienten. Sie gingen nicht weiter darauf ein. Also musste ich selbst darüber lernen (vor allem lesen). Ich stieß auf Neuro-Linguistisches Programmieren (NLP). Ich werde nicht weiter auf Details eingehen, was das genau ist. Was sie unter anderem machten und noch immer machen, ist diejenigen unter die Lupe zu nehmen, die etwas gut können und heraus zu finden, wie sie es tun, um andere, die nicht so gut darin sind oder gar nichts darüber wissen, diese Aktivität beizubringen. Eine der Leute, die besonders interessiert an der Erforschung war, wie Leute Dinge tun, ist Robert Dilts. Das Zitat, mit dem ich meinen vorigen Eintrag anfing, war aus dem Buch „Dynamic Learning“ von Robert Dilts und Todd Epstein und ist eine Verschriftlichung eines Seminars über Lernen und Lehren.

Eine der Dinge, die Robert Dilts entwickelte (das ist auch in „Dynamic Learning“ erwähnt und in anderen seiner Bücher) sind die „Neuro-Logischen Ebenen“ (Neuro-Logical Levels), manchmal auch nur „Logische Ebenen“ genannt oder „Ebenen des Lernens“.

a) Identität – Wer?
b) Glaubenssätze und Werte – Warum?
c) Fähigkeiten – Wie?
d) Verhalten – Was?
e) Umgebung – Wo und Wann?

Manchmal haben diese Ebenen noch eine weitere Ebene vor „Identätit“, nämlich „Spiritualität/Mission“, die nach „Wer noch?“ fragt. Für die Zwecke dieses Eintrags reichen allerdings die 5 oben genannten Ebenen. All diese Ebenen beeinflussen Lernen und beeinflussen sich gegenseitig. Veränderungen in den unteren Ebenen eher wenig Einfluss haben auf die oberen Ebenen als Veränderungen der oberen Ebenen die unteren Ebenen beeinflussen.

Beispielsweise ist es in der Tat schwieriger gegen Mittag zu lernen, wenn man gerade gegessen hat und der Körper mehr beschäftigt ist mit Verdauung und dem Bauch als Kopffreiheit und Lernen. Ich erinnere mich noch an einen Lehrer an der Fachhochschule, der unglücklicherweise uns recht Theorie beladene Themen in einem Seminar mittags lehrte. Einmal als er merkte, dass wir alle einfach zu müde waren, um wirklich aufzupassen, war er freundlich genug, die Stunde vorzeitig zu beenden. Das weiß ich sehr zu schätzen. Oder wenn es sehr heiß ist im Sommer und bereits alle Fenster auf sind, damit Luft rein kommt, aber kein Wind draußen weht, könnte es schwer sein, sich zu konzentrieren.

Zum Thema Konzentration: Worauf Schulen sich normalerweise konzentrieren, ist die Leistung der Schüler. Das wäre die Verhaltensebene und wie gut sie es tun, die Fähigkeiten bewerten.

Die Dinge können sehr durcheinander geraten mit schlimmen Folgen, wenn beispielsweise ein Kind nicht gut schreibt. Wir sind schnell dabei zu sagen, „Das Kind ist legasthenisch“. Legasthenie ist der Begriff für wenn jemand Probleme beim Lesen und/oder Schreiben hat. Aber schaut noch einmal auf die Ebenen oben. Wenn wir sagen, dass jemand „legasthenisch ist“, dann ist das das Identitätsebene. Es ist die Spitze der Ebenen. Es beeinflusst alle anderen Ebenen. Und es ist falsch. Wenn sie schlecht sind, weil sie schlecht schreiben können, dann ist das eine Fähigkeitenebene, nicht Identitätsebene. Traurigerweise identifizieren sich Menschen schnell mit ihren Symptomen und was einmal eine relativ niedrige Ebene von „schlecht schreiben“ war, kann schnell zu „ein legasthenisches Kind“ werden oder „ein Kind mit Lernproblemen“. Ratet mal, welche dieser Probleme einfacher zu ändern ist?

Randbemerkung: Es muss etwa in der achten Klasse gewesen sein, als die Lehrer uns über Pubertät, Sex und all diese Dinge aufklärten. Ich erinnere mich, dass wir ein kleines Buch im Religionsunterricht bekamen, das ich letztlich in der Schulbücherei abgab. Ich weiß nicht mal mehr, ob ich an einem gewissen Punkt aufhörte es zu lesen, oder ob ich es komplett las und dann in der Schulbücherei abgab. Jedenfalls war da ein Absatz, wo erklärt wurde, dass Jugendliche manchmal mit den Eltern streiten und gemein und schlecht sind ihnen gegenüber. Der Leser müsste sich aber keine Sorgen machen: „Du kannst dich noch ändern.“ Diese Zeile machte mich wütend und das sagte ich auch der Bibliothekarin, der ich mein Exemplar vom Buch gab. Selbst damals dachte ich, dass ein Jugendlicher sein um Veränderungen geht und erwachsen und unabhängig werden. Für mich sind zumindest manche der Ausraster der Jugendlichen begründet in dem Prozess des Erwachsenwerdens und Hormone und nicht so sehr aus freien Stücken eine schlechte Person zu sein. Entsprechend einem Jugendlichen zu sagen, dass sie „sich noch ändern können“, schien eine dumme Sache zu schreiben, meiner Meinung nach. Hieß das, dass wenn sie nicht mochten, wer sie dann waren (mit den Ausrastern zum Beispiel), dass das nicht bedeutete, dass sie so blieben bis sie starben? Nun, natürlich nicht! Ich schätze, das Wort, dass mich am meisten verletzte, war das Wort „kannst“. Zugegeben, es gibt auch einige schlechte Erwachsene da draußen. Ich schätze, die Autoren des Buches würden behaupten, dass diese die Chance zur Änderung nicht genutzt haben. Allgemein ist für mich diese Änderung eine Tatsache meiner Meinung nach und das zu einem „Du kannst dich noch ändern“ zu machen, erschien wirklich dumm.

Also jedenfalls die Aussage, die ich in diesem Eintrag hier machen wollte ist, dass wir aufpassen sollten, besonders wenn wir negative Rückmeldung an Kinder geben, auf welcher Ebene wir diese Kommentare machen. Es wird eine Wirkung haben. Einige mehr als andere, in Abhängigkeit von den Ebenen.

Freitag, 11. Januar 2019

Mein letzter und bester Mathematiklehrer


“Having a student identify with mathematics is really different than having them study it and try hard to learn it.” Robert Dilts (Robert B. Dilts/Todd A. Epstein: “Dynamic Learning”, Meta Publications, 1995)
(Wenn ein Schüler sich mit Mathematik identifiziert ist es wirklich anders als wenn sie es studieren und versuchen schwer zu lernen.)

Ich war immer bestenfalls durchschnittlich in Mathematik in der Schule. In Klausuren schrieb ich 3 oder 4. Das ist in Ordnung, aber nicht großartig. In meinem letzten Jahr auf dem Berufskolleg bekamen wir einen neuen Lehrer. Ich habe vergessen, warum der andere nicht für unserer letztes Jahr bei uns blieb. Was uns beide, meinen neuen Lehrer und mich, überraschte, war die Tatsache, dass ich plötzlich 1 in Klausuren schrieb! Ja, richtig. Es machte mich sprachlos, als es das erste Mal passierte.

Ich glaube, dass es zum Teil dadurch kam, dass der neue Lehrer ein neues Thema immer anfing, indem er darüber sprach, wie es mit der realen Welt da draußen zusammenhing. Es ist gut, einige Verbindungen zur realen Welt zu haben und nicht nur abstrakte Zahlen und ausschließlich für Klausuren zu lernen. Wohlgemerkt weiß ich jetzt kaum noch etwas von der Mathematik. Es ist 17 Jahre her. Einfach zu lange Zeit. Aber ich erinnere mich an die Tat erst über die reale Welt zu reden.

Ich frage mich, wie viel mehr Schüler motiviert währen zu lernen und studieren über nur die Klausuren hinaus, wenn alle Lehrer das machten. Es war nicht, dass der neue Mathematiklehrer die ganze erste Stunde über die Verbindung sprach. Ich erinnere mich nicht mehr, wie viel Zeit er darauf verwendete. Aber selbst wenn es nur ein paar Minuten war und ein paar einfache Beinspiele auflistet, macht es das Thema zumindest nachvollziehbarer, oder nicht? Es muss keine lange Rede sein.

Letztlich beendete ich die Schule trotzdem noch mit einer durchschnittlichen 3 in Mathematik, da sie die vorigen Klausuren vor meinen 1 Klausuren addieren mussten und ich in einer Klausur einen ziemlichen Aussetzer hatte, die auch Teil der letzten Klausur war. Ich bin nicht gut in gewissen Teilen der Mathematik, weil mein Gehirn es scheinbar nicht versteht, unabhängig all der Bemühungen meiner Lehrer.

Sonntag, 6. Januar 2019

Vorsicht vor dem roten Stift!


Ich erinnere mich, dass während meiner ersten paar Jahre in der Schule die Lehrerin uns kurze Texte vorlas und wir diese schreiben mussten, um Schreiben und Rechtschreibung zu üben. Ich war darin recht gut damals. Ich machte kaum Fehler. Ich habe noch immer Bilder im Kopf von meinen Texten, die frei von Korrekturen waren und nur am Ende wäre ein „Prima, Sarah!“ Für keine Fehler.

Während meiner ersten zweieinhalb Jahre lebte ich in Norddeutschland. Wir hatten einen Text, der einen Satz hatte, wo ich einen kleinen Fehler machte, wo es um Bücher in einem Regal ging. Während der Weihnachtsferien im meinem dritten Jahr zogen wir um und ich wechselte die Schule. In meiner neuen Schule schrieben wir noch immer diese Texte, die die Lehrerin uns vorlas. Ratet mal was? Eines Tages in meiner neuen Schule las die Lehrerin den Text über die Bücher und ich machte den gleichen Fehler, die Sache mit den Büchern im Regal. Das war tatsächlich er einzige Fehler, den ich das zweite Mal machte! Meine Mutter machte eine Bemerkung darüber, dass ich den gleichen Fehler das erste Mal gemacht hatte. Ich kann mich nicht an das erste Mal erinnern und wie das lief. Aber das ist, warum ich den Satz noch immer im Kopf habe: Nicht wie ich ihn das erste Mal geschrieben habe, sondern für den Fehler. Den Fehler, den ich zweimal gemacht habe, nach Aussage meiner Mutter.

Ich habe vergessen, wo ich es gelesen habe. Es ist eine Weile her. Ein Teil des Problems des aktuellen Schulsystems und Lehrsystem ist, dass die Lehrer sich darauf konzentrieren, Fehler zu kennzeichnen. Rote Stifte kennzeichnen alles, was falsch ist. „Achtung! Falsch!“ Wenn du ein guter Schüler bist, keine oder wenige Fehler machst, bleibt dir nur ein kurzer, netter Kommentar. Falls überhaupt irgendetwas.

In jüngster Zeit scheint es Lehrer zu geben, die Kinder schreiben lassen wie sie wollen und sie nicht korrigieren. Das hat zumindest eine Arbeitskollegin mir einmal erzählt. Vielleicht wollen diese Lehrer die Kinder nicht entmutigen, indem sie auf all die Fehler hinweisen. Aber wo führt das diese hin in den höheren Klassen, wenn sie immer noch schreiben, wie sie wollen? Es gibt gewisse Regelsätze wie man buchstabiert und Grammatik und all das. Man kann das nicht einfach ignorieren. Manchmal schreibt man anders, für einen gewissen Effekt und das ist bewusstes Schreiben. Kinder müssen allerdings erst die richtige Art lernen. Oder vielleicht sind die Lehrer faul? Ich habe auch Erwachsene schlecht schreiben sehen. Ab einem gewissen Alter macht keiner mehr auf die Fehler aufmerksam. Ich kenne die Motivation dieser Lehrer nicht. Ich hoffe, es ist mehr dran als nur... Faulheit?

Wie wäre es statt dessen mit mehr Motivation der guten Schüler und nur auf diese zu beachten? Auf diese Weise fühlten sie sich gut und sicher so weiter zu machen mit dem, was sie gut machen. Und die schlechten Schüler könnten sich interessieren für die Art, wie die guten Schüler machen, was sie gut machen. Statt dass die schlechten Schüler sich schlecht fühlen für ihre Fehler und den guten Schülern nur ein kurzer Kommentar bleibt? Nur eine Idee.