Am 30.03. war ich mein Altpapier in den Containern einige Straßen weiter entsorgen. Neben den Containern stand eine große Tasche. Ich war neugierig und schaute hinein. Es lag einiges an Geschirr darin und eine Statue. Ich zögerte einen kurzen Moment, griff dann die Statue und nahm sie mit nachhause. Sie ist etwa 21,5 cm hoch und wiegt stolze 1,3 kg. Keine Ahnung, wer so etwas entsorgt. Ich würde vermuten, dass ein religiöser Verwandter gestorben ist und die anderen Verwandten keine Verwendung für so eine Figur haben und nicht wussten, wie sie sie sonst los werden könnten oder wollten sie nicht verkaufen. Seltsam nur, dass diese Figur so kurz vor Ostern gerade entsorgt wurde. Was für ein Timing!
Gestern wiederum war ich kurz draußen unterwegs, lief unsere Straße entlang und sah etwas rund, goldig und glänzend auf dem Bürgersteig liegen. Ich bückte mich, um es aufzuheben in dem Glauben, es sei eine der Münzen für Einkaufswagen, obwohl es offenbar einen kleinen Haken hatte, was die Münzen eigentlich nicht haben. Als ich dieses Etwas in meiner Hand umdrehte, staunte ich nicht schlecht. Es war keine Münze, sondern ein religiöser Anhänger. Außerdem recht stabil. Ich kann ihn nicht biegen. Es ist kein billiges Spielzeug. Ich steckte ihn an meinen Schlüsselanhänger und fragte mich, warum ich zweimal so kurz hintereinander solche religiösen Dinge finde. Ausgerechnet ich.
Ich denke, ich werde beides noch eine Weile behalten, bis ich mich entschlossen habe, was ich damit mache.Im Internet verkaufen?
Sonntag, 22. April 2018
Freitag, 13. April 2018
Freitag, der 13.
Als ich vor Jahren Heilpädagogik
studierte, machte ich eine Teilprüfung als Präsentation über
Phobien, also Angst, die meist stark einschränkt und blockiert und
oft in bestimmten Situationen auftaucht. Meine Präsentation befasste
sich auch mit Behandlung von Phobien.
Passend zum Tag heute gibt es
tatsächlich einen Begriff für Leute, die Angst vor der Zahl 13
haben. So eine Angst nennt man Triskaidekaphobie (von
griechisch τρεισκαίδεκα, treiskaídeka = dreizehn). So
gibt es Gegenden, in denen es nur 12 Stockwerke gibt oder das 13.
Stockwerk ausgelassen wird und sich in Fahrstühlen nur das 12. und
dann das 14. Stockwerk findet.
Es gibt auch die
Paraskavedekatriaphobie (von lateinisch parasceuē oder
griechisch παρασκευή, parascēves = Freitag), die Angst vor
Freitag, dem 13. Filme wie die Reihe der Horrorfilme „Freitag, der
13.“ helfen sicher nicht besonders bei dieser Angst.
Lustiger Fakt: Die Angst vor
langen Wörtern, wie die beiden oben genannten Phobien
möglicherweise, nennt sich übrigens
Hippopotomonstrosesquippedaliophobie. Ein Kunstwort
zusammengesetzt aus der falschen Schreibweise von hippopotamus
(englisch „Nilpferd“), dem lateinischen Substantiv „monstrum“
(ungeheuerlich) und „sesqui“ (Lateinisch eineinhalb) und „pedal“
(von Lateinisch „pedālis“ = zum Fuß gehörig). Eineinhalb Fuß
damit wohl bildlich als Länge der Wörter. Eigentlich übrigens im
Deutschen falsch mit zwei „p“ in „sesquippedalio“, aber viele
deutsche Seiten im Internet haben das Wort vermutlich durch kopieren
und einfügen falsch übernommen und so verbreitet.
Die Juden können solche Ängste sicher
wenig nachvollziehen. Samstag ist für sie der Sabbat, also ein
Ruhetag. Dieser wird schon am Freitagabend gefeiert. Außerdem wird
Bar Mizwa, also die religiöse Mündigkeit der Jungen im Judentum, in
der Regel am Sabbat nach Vollendung des 13. Lebensjahrs gefeiert. Die
Bat Mizwa für Mädchen wird wiederum gefeiert, wenn diese 12 Jahre
alt sind.
Der Karfreitag ist für
Christen als Kreuzigungstag von Jesus kein guter Tag. Selbst in der
sonst wohl eher als rational zu bezeichnenden Wirtschaft werden
diverse Unglückstage einer Wirtschaftskrise oder eines Börsenkrachs
als „Schwarzer Sonntag“ (Englisch: Black Friday) bezeichnet.
Dreizehn alleine gilt häufig schon als
keine gute Zahl. Jesus hatte 12 Jünger. Der Tag und die Nacht
gliedern sich jeweils in 2 x 12 Stunden. Das Jahr hat 12 Monate. Die
Dreizehn wird daher häufig als „Dutzend des Teufels“ bezeichnet.
Mathematisch betrachtet, ist die 13 eine Primzahl. Das heißt sie ist
nur durch 1 und sich selbst teilbar ohne Rest.
Das sind nur einige Beispiele und
Erklärungsversuche, warum speziell Freitag, der 13. als ein so
schlimmer Tag gilt. Dabei finden sich im Internet Untersuchungen von
beispielsweise Versicherungen, die belegen, dass es an Freitag, dem
13. statistisch keine vermehrten Unfälle, weder mit Personenschaden,
noch mit Sachschaden, gibt. Möglicherweise liegt das aber auch daran,
dass manche so ängstlich sind an diesem speziellen Tag, dass sie
sich von der Arbeit frei nehmen und zuhause bleiben, so wie andere
wiederum angeblich ihren Urlaub so planen, dass sie nur nicht an
einem Freitag, dem 13. fahren.
Ich selbst habe schon früh für mich
gemerkt, dass Freitag, der 13. ein normaler Tag ist und nichts
zwingend viel Unglück passiert an diesem Tag. In der Grundschule
machte ich bei der Blockflöten AG mit. Einmal probten wir an diesem
vermeintlichen Unglückstag für einen Auftritt. Die Probe verlief
ohne irgendwelche Zwischenfälle.
Im Studium war wiederum recht lustig,
als sich einer unserer Professoren am Ende der letzten Stunde
verabschiedete mit den Worten, wir würden uns dann am Freitag, den
13. zur Prüfung wieder sehen. Unter den Studenten brach entsetztes
Geschrei aus. Offenbar hatten wir zwar alle irgendwie im Kopf, dass
die Prüfung an einem Freitag war und auch, dass wir am 13. Prüfung
hatten. Diese beiden schrecklichen Tage hatten wir bis zur
Verabschiedung des Professors allerdings nicht zusammengebracht als
Freitag, den 13.!
Lustige Fakten:
- Jedes Jahr hat mindestens 1 und höchstens 3 Freitage, die auf den 13. des Monats fallen!
- Ist das Jahr kein Schaltjahr und im Februar der 13. ein Freitag, so folgt immer im März und November ein Freitag, der 13.!
- Der kürzeste Abstand zwischen 2 Freitag, den 13. sind exakt 4 Wochen! Nämlich wenn Lustige Fakten Punkt 1 zutrifft mit den Tagen zwischen Februar und März, da der Februar nur 28 Tage hat.
- Der längste Abstand zwischen 2 Freitag, den 13. ist genau 61 Tage oder 14 Monate! Das trifft zu, wenn der Tag im August ist. Der nächste Unglückstag ist damit erst im Oktober des folgenden Jahres. Oder wenn der Tag auf Juni fällt mit nächstem Freitag, den 13. erst wieder im September des Folgejahres.
Wie steht ihr zu Freitag, dem 13.? Ist
euch an diesem Tag einmal etwas Schlimmes passiert? Oder ist euch
sogar etwas Gutes passiert an so einem Tag? Macht ihr euch Gedanken
um dieses Datum und diesen Tag oder ist es ein ganz normaler Tag für
euch?
Fröhlichen Freitag, den 13.
allerseits!
Labels:
Gesellschaft,
Glück,
Kuriositäten,
Psychologie,
Unglück
Samstag, 7. April 2018
M&M: Die Legende vom Ozeanpianisten
„Du bist nicht wirklich aufgeschmissen, solange du noch eine gute Geschichte hast und jemanden, dem du sie erzählen kannst.“
Der Trompeter Max Tooney (Pruitt Taylor Vince) versucht seine Trompete in einem Geschäft zu verkaufen. Der Verkäufer (Peter Vaughan) will den Laden eigentlich gerade schließen, gewährt Max allerdings, ein letztes Mal auf der Trompete zu spielen. Max spielt eine Melodie, die der Verkäufer erkennt, nämlich von einem Schallplattenrohling, den er zerbrochen in einem alten Klavier gefunden hat. Max sagt, dass dieser Rohling eigentlich nicht existieren könnte und fängt so an, dem Verkäufer die Geschichte von 1900 zu erzählen.
1900 ist keine Zahl, sondern ein Mann. Als Baby wird er von seiner Mutter auf der Virginian gelassen, einem Schiff, das zwischen Amerika und Europa hin und her fährt. Danny Boodman (Bill Nunn), ein Arbeiter auf dem Schiff, findet den Jungen in einer Box und zieht ihn groß. Da Danny den Jungen im Januar des neuen Jahrhunderts fand, benennt er ihn danach. Danny meldet den Jungen nirgendwo den Behörden, aus Angst, dass diese ihn ihm wegnehmen würden. Als 1900 acht Jahre alt ist, stirbt Danny allerdings nach einem Unfall. Daraufhin versteckt sich der Junge so gut, dass ihn keiner finet. Als er doch wieder auftaucht, spielt er perfekt und sehr berührend Klavier. Also spielt er schließlich in der Musikgruppe auf dem Schiff, um sich sein Geld zu verdienen. In der ersten Klasse spielt er mehr oder weniger nach Noten, in der dritten Klasse spielt er völlig frei eigene Melodien. Obwohl nie irgendwo gemeldet, wird sein geniales Spiel doch auch auf Land mit der Zeit bekannt. So kommt es, dass auch Jelly Roll Morton (Clarence Williams III) von 1900 hört und diesen zu einem Duell herausfordert. 1900 hat keine Ahnung, wie ein solches Duell abläuft.
Max verlässt eines Tages das Schiff wieder und verliert den Kontakt zu 1900. Doch als Max erfährt, dass die Virginian verschrottet werden soll, macht er sich auf die Suche nach seinem alten Freund.
Wird 1900 das Schiff jemals verlassen? Wer gewinnt das Duell? Wird Max 1900 wieder finden? Das sind Fragen, die ihr euch nur selbst beantworten könnt, indem ihr den Film anschaut.
Es ist ein wenig seltsam, dass der Film aus dem Jahr 1998 über zwei Stunden dauert, wo seine Buchvorlage („Novecento“, auf deutsch auch mit dem Untertitel „Die Legende vom Ozeanpianisten“) von Alessandro Baricco nur knapp 80 Seiten lang ist. Gedacht ist das Buch als ein Monolog, ein Ein-Personen-Theaterstück, enthält entsprechend auch ein paar Regieanweisungen. Der Trompeter heißt im Buch Tim Tooney und von ihm wird die Geschichte als Rückblende erzählt, also ähnlich wie im Film.
Ich war anfangs skeptisch über einen so langen Film. Allerdings war ich dann doch sehr positiv überrascht und war gefesselt von der Geschichte, so dass der Film für mich nicht langatmig war. Wer Klaviermusik mag und/oder Filme über Freundschaft, dem dürfte dieser Film gefallen.
Der Trompeter Max Tooney (Pruitt Taylor Vince) versucht seine Trompete in einem Geschäft zu verkaufen. Der Verkäufer (Peter Vaughan) will den Laden eigentlich gerade schließen, gewährt Max allerdings, ein letztes Mal auf der Trompete zu spielen. Max spielt eine Melodie, die der Verkäufer erkennt, nämlich von einem Schallplattenrohling, den er zerbrochen in einem alten Klavier gefunden hat. Max sagt, dass dieser Rohling eigentlich nicht existieren könnte und fängt so an, dem Verkäufer die Geschichte von 1900 zu erzählen.
1900 ist keine Zahl, sondern ein Mann. Als Baby wird er von seiner Mutter auf der Virginian gelassen, einem Schiff, das zwischen Amerika und Europa hin und her fährt. Danny Boodman (Bill Nunn), ein Arbeiter auf dem Schiff, findet den Jungen in einer Box und zieht ihn groß. Da Danny den Jungen im Januar des neuen Jahrhunderts fand, benennt er ihn danach. Danny meldet den Jungen nirgendwo den Behörden, aus Angst, dass diese ihn ihm wegnehmen würden. Als 1900 acht Jahre alt ist, stirbt Danny allerdings nach einem Unfall. Daraufhin versteckt sich der Junge so gut, dass ihn keiner finet. Als er doch wieder auftaucht, spielt er perfekt und sehr berührend Klavier. Also spielt er schließlich in der Musikgruppe auf dem Schiff, um sich sein Geld zu verdienen. In der ersten Klasse spielt er mehr oder weniger nach Noten, in der dritten Klasse spielt er völlig frei eigene Melodien. Obwohl nie irgendwo gemeldet, wird sein geniales Spiel doch auch auf Land mit der Zeit bekannt. So kommt es, dass auch Jelly Roll Morton (Clarence Williams III) von 1900 hört und diesen zu einem Duell herausfordert. 1900 hat keine Ahnung, wie ein solches Duell abläuft.
Max verlässt eines Tages das Schiff wieder und verliert den Kontakt zu 1900. Doch als Max erfährt, dass die Virginian verschrottet werden soll, macht er sich auf die Suche nach seinem alten Freund.
Wird 1900 das Schiff jemals verlassen? Wer gewinnt das Duell? Wird Max 1900 wieder finden? Das sind Fragen, die ihr euch nur selbst beantworten könnt, indem ihr den Film anschaut.
Es ist ein wenig seltsam, dass der Film aus dem Jahr 1998 über zwei Stunden dauert, wo seine Buchvorlage („Novecento“, auf deutsch auch mit dem Untertitel „Die Legende vom Ozeanpianisten“) von Alessandro Baricco nur knapp 80 Seiten lang ist. Gedacht ist das Buch als ein Monolog, ein Ein-Personen-Theaterstück, enthält entsprechend auch ein paar Regieanweisungen. Der Trompeter heißt im Buch Tim Tooney und von ihm wird die Geschichte als Rückblende erzählt, also ähnlich wie im Film.
Ich war anfangs skeptisch über einen so langen Film. Allerdings war ich dann doch sehr positiv überrascht und war gefesselt von der Geschichte, so dass der Film für mich nicht langatmig war. Wer Klaviermusik mag und/oder Filme über Freundschaft, dem dürfte dieser Film gefallen.
Abonnieren
Posts (Atom)