Ich erinnere mich, dass während meiner
ersten paar Jahre in der Schule die Lehrerin uns kurze Texte vorlas
und wir diese schreiben mussten, um Schreiben und Rechtschreibung zu
üben. Ich war darin recht gut damals. Ich machte kaum Fehler. Ich
habe noch immer Bilder im Kopf von meinen Texten, die frei von
Korrekturen waren und nur am Ende wäre ein „Prima, Sarah!“ Für
keine Fehler.
Während meiner ersten zweieinhalb
Jahre lebte ich in Norddeutschland. Wir hatten einen Text, der einen
Satz hatte, wo ich einen kleinen Fehler machte, wo es um Bücher in
einem Regal ging. Während der Weihnachtsferien im meinem dritten
Jahr zogen wir um und ich wechselte die Schule. In meiner neuen
Schule schrieben wir noch immer diese Texte, die die Lehrerin uns
vorlas. Ratet mal was? Eines Tages in meiner neuen Schule las die
Lehrerin den Text über die Bücher und ich machte den gleichen
Fehler, die Sache mit den Büchern im Regal. Das war tatsächlich er
einzige Fehler, den ich das zweite Mal machte! Meine Mutter machte
eine Bemerkung darüber, dass ich den gleichen Fehler das erste Mal
gemacht hatte. Ich kann mich nicht an das erste Mal erinnern und wie
das lief. Aber das ist, warum ich den Satz noch immer im Kopf habe:
Nicht wie ich ihn das erste Mal geschrieben habe, sondern für den
Fehler. Den Fehler, den ich zweimal gemacht habe, nach Aussage meiner
Mutter.
Ich habe vergessen, wo ich es gelesen
habe. Es ist eine Weile her. Ein Teil des Problems des aktuellen
Schulsystems und Lehrsystem ist, dass die Lehrer sich darauf
konzentrieren, Fehler zu kennzeichnen. Rote Stifte kennzeichnen
alles, was falsch ist. „Achtung! Falsch!“ Wenn du ein guter
Schüler bist, keine oder wenige Fehler machst, bleibt dir nur ein
kurzer, netter Kommentar. Falls überhaupt irgendetwas.
In jüngster Zeit scheint es Lehrer zu
geben, die Kinder schreiben lassen wie sie wollen und sie nicht
korrigieren. Das hat zumindest eine Arbeitskollegin mir einmal
erzählt. Vielleicht wollen diese Lehrer die Kinder nicht entmutigen,
indem sie auf all die Fehler hinweisen. Aber wo führt das diese hin
in den höheren Klassen, wenn sie immer noch schreiben, wie sie
wollen? Es gibt gewisse Regelsätze wie man buchstabiert und
Grammatik und all das. Man kann das nicht einfach ignorieren.
Manchmal schreibt man anders, für einen gewissen Effekt und das ist
bewusstes Schreiben. Kinder müssen allerdings erst die richtige Art
lernen. Oder vielleicht sind die Lehrer faul? Ich habe auch
Erwachsene schlecht schreiben sehen. Ab einem gewissen Alter macht
keiner mehr auf die Fehler aufmerksam. Ich kenne die Motivation
dieser Lehrer nicht. Ich hoffe, es ist mehr dran als nur... Faulheit?
Wie wäre es statt dessen mit mehr
Motivation der guten Schüler und nur auf diese zu beachten? Auf
diese Weise fühlten sie sich gut und sicher so weiter zu machen mit
dem, was sie gut machen. Und die schlechten Schüler könnten sich
interessieren für die Art, wie die guten Schüler machen, was sie
gut machen. Statt dass die schlechten Schüler sich schlecht fühlen
für ihre Fehler und den guten Schülern nur ein kurzer Kommentar
bleibt? Nur eine Idee.
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