Im Folgenden gebe ich eine Geschichte wieder, die Ismael in "Ismaels Geheimnis" erzählt. Sie ist erfunden und doch für so viele Jugendliche unserer Geschichte wahr, nicht genau gleich, aber in abgewandelter Form. Deshalb möchte ich sie hier wiedergeben. Abgesehen davon, dass ich die neue Rechtschreibung benutzt habe, steht sie so in dem Buch "Ismaels Geheimnis". Das Ende ist heftig, aber genau so wahr, wie alles andere in der Geschichte. Ich würde gerne viel Spaß beim Lesen wünschen, aber ich glaube, das wäre unpassend. Ich hatte auch überlegt, ob ich die Geschichte nur wiedergebe und nicht abtippe. Aber ich finde, Ismael sollte hier reden (Daniel selbst hat mir eine etwas gekürzte englische Version geschickt, ich habe die deutsche nun danach angepasst, ansonsten ist die Geschichte aber vollständig, ihr könnt sie auf den Seiten 217-220 in "Ismaels Geheimnis" nachlesen):
Meine Wohltäterin Rachel Sokolow zählte im College einen jungen Mann namens Jeffrey zu ihren Freunden, dessen Vater ein reicher Chirurg war. Jeffrey wurde im Leben vieler Menschen damals und auch später zu einer wichtigen Person, weil er die Leute vor ein Problem stellte. Er wusste einfach nicht, was er mit sich anfangen sollte. Er war attraktiv, intelligent, sympathisch und zeigte bei fast allem, was er machte, auch Talent. Er konnte gut Gitarre spielen, obwohl er kein Interesse an einem musischen Beruf hatte. Er konnte gut fotografieren, konnte gut zeichnen, er spielte die Hauptrolle in einer Theateraufführung seiner Schule, er schrieb unterhaltsame Geschichten, aber auch provozierende Aufsätze, aber er wollte weder Fotograf noch Künstler, Schauspieler oder Schriftsteller werden. Er brachte in jeder Klasse gute Leistungen, aber er wollte weder Lehrer noch Geisteswissenschaftler werden. Er war auch nicht daran interessiert, in die Fußstapfen seines Vater zu treten oder auf dem Gebiet der Juristerei, der Naturwissenschaft, der Mathematik, der Wirtschaft oder der Politik tätig zu werden. ... Trotz alledem schien er sozial gut angepasst, wie man es nennt. ...
Jeffreys Freunde wurden nie müde, ihm Vorschläge zu machen, wie er sein Leben gestallten sollte. Würde es ihm keinen Spaß machen, in der Lokalzeitung Filme zu besprechen? Hatte er je daran gedacht, sich aufs Elfenbeinschnitzen oder das Goldschmieden zu verlegen? Die Kunstschreinerei wurde ihm als etwas überaus Befriedigendes ans Herz gelegt. Wie wäre es mit der Fossiliensuche? ... Jeffreys Vater hatte großes Verständnis dafür, dass sein Sohn offensichtlich nicht imstande war, etwas zu finden, was ihn begeisterte. Er unterstützte ihn bereitwillig bei allem, was es seinem Sohn wenigstens wert schien, ausprobiert zu werden. Wenn eine Weltreise irgendeinen Reiz für ihn hatte, dann würde man eine Reiseagentur beauftragen, eine entsprechende Route zusammenzustellen. Wenn er zur See wollte, würde man ihm ein passendes Boot bereitstellen. ... Jeffrey jedoch tat dies alles mit einem höflichen Achselzucken ab, peinlich berührt, weil sich seinetwegen alle solche Gedanken machten.
Ich will hier nicht den Eindruck erwecken, dass Jeffrey faul oder verzogen gewesen wäre. Er war im Studium immer bei den Besten, jobbte nebenher, lebte in einer gewöhnlichen Studentenbude, besaß kein Auto. Er betrachtete einfach die Welt, die sich ihm darbot, und konnte nichts entdecken, das zu besitzen ihm etwas wert gewesen wäre. Seine Freunde sagten ständig zu ihm: "Schau, so kannst du doch nicht weitermachen. Du verzettelst dich. Du musst dir ein Ziel suchen. Du musst irgend etwas finden, was du mit deinem Leben anfangen willst!"
Jeffrey machte seinen Abschluss mit Auszeichnung, aber ohne sich für eine bestimmte Richtung entschieden zu haben. nachdem er den Sommer im hause seines Vaters verbracht hatte, besuchte er zwei Freunde aus dem College, die gerade geheiratet hatten. Er nahm seinen Rucksack mit, seine Gitarre, sein Tagebuch. Nach ein paar Wochen verabschiedete er sich von ihnen, um andere Freunde zu besuchen und fuhr per Anhalter weiter. Er hatte es nicht eilig. Er machte auf seinem Weg immer wieder halt, half ein paar Leuten dabei, einen Schuppen zu bauen, verdiente genug Geld, um sich über Wasser zu halten, und erreichte schließlich sein nächstes Reiseziel. Bald stand der Winter vor der Tür, und er machte sich wieder auf den Heimweg. Er und sein Vater führten lange Gespräche, spielten Rommé, Poolbillard und Tennis, sahen sich Football an, tranken Bier, lasen Bücher, gingen ins Kino.Als der Frühling kam, kaufte sich Jeffrey einen Gebrauchtwagen und fuhr wieder los, um Freunde zu besuchen, diesmal in die andere Richtung. Man nahm ihn gerne auf, wo immer er hinkam. Die Leute mochten ihn, und er tat ihnen leid, weil er so wurzellos, so unfähig, so unkonzentriert war. ...
So vergingen die Jahre. Jeffrey sah zu, wie seine alten Freunde heirateten, Kinder bekamen, an ihrer beruflichen Karriere bastelten, Unternehmen gründeten, hier zu ein wenig Ruhm gelangten, dort zu ein wenige Vermögen, während er weiter Gitarre spielte, hier und da ein Gedicht verfasste und ein Tagebuch nach dem anderen voll schrieb. Letzten Frühling feierte er mit Freunden zusammen in einem Ferienhaus am Lake Wisconsin seinen einunddreißigsten Geburtstag. Am nächsten Morgen ging er ans Ufer hinunter, schrieb ein paar Zeilen in sein Tagebuch, watete dann in den See und ertränkte sich.
Viele würden jetzt sicher ihr Mitleid ausdrücken. Sagen, wie schade es doch um Jeff ist, dass es so endete. Einige würden vielleicht die Schultern zucken und sagen, dass Jeffs Schicksal nicht das einzige ist, das so endet. Es gibt tatsächlich viele Jugendliche, die ähnlich fühlen wie Jeff. Mutter Kultur verbietet es ihnen nur, diese Gefühle offen zu zeigen. Außerdem hatte Jeffrey das Glück einen reichen Vater zu haben. Anderenfalls wäre er wahrscheinlich - wie viele andere auch - in einen Beruf eingestiegen, der ihm nicht wirklich gefiel, und das nur, um zu überleben. Bevor ich noch etwas mehr zu den Hintergründen der Geschichte erzähle, habe ich eine Frage: War Jeffrey wirklich verrückt oder so unnormal, wie ihn alle anscheinend hielten? Die Geschichte von Jeffrey ist wahr. Nicht nur, weil sie in ähnlicher Form auf so viele Jugendliche unserer Zeit zutrifft. Der "wahre" Jeffrey hieß Charles Eppinger. Sein Vater Charles Eppinger hat (als Co-Autor angegeben) das Tagebuch seines Sohnes veröffentlicht und den Briefwechsel zwischen Vater und Sohn (ergänzt durch Erklärungen von Charles) veröffentlicht. Es ist unter dem Titel "Restless Mind, Quiet Thoughts" erhältlich (nur auf englisch).
In Erinnerung an Daniel Quinn (11. Oktober 1935-17. Februar 2018)
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Sonntag, 17. Februar 2019
Freitag, 20. Juni 2014
Zwei einhalb Kulturen
Liebe Leserinnen und Leser,
es gibt zwei große Kulturen der Menschen. Das eine sind die Naturvölker, vor allem früher auch Wilde genannt. Sie lebten und leben seit sie denken können ohne wesentliche Veränderungen und vor allem leben sie im Einklang mit dem Teil der Welt um sie herum. Die anderen nennen sich Zivilisierte, breiten sich über den gesamten Planeten aus und zerstören nicht nur den Planeten. Ihre Lebensweise ist so fordernd, dass viele krank sind und sie möglicherweise sich selbst damit auch kaputt machen. Viele sind derart verzweifelt, dass sie sich tatsächlich selbst töten. Freilich ist nicht jede Tötung eindeutig auf diese seltsame Lebensweise zurückzuführen.
Daniel Quinn nutzt in seinem Buch Ismael
(Original: Ishmael
) ein anderes Wortpaar für diese beiden Kulturen. Obwohl er eine Kultur als zerstörerisch beschreibt, will er dennoch weg von den grundsätzlichen Vorurteilen, mit denen Zivilisierte und Naturvölker oder gar Wilde besetzt sind. Angelehnt an den Spruch "nimm oder lass es" (take it or leave it) kommt er auf "Nehmer" (Takers) für die Zivilisierten und "Lasser" für die Naturvölker. Man kann sich nun darüber streiten, wie viel Sinn es macht, ein neues Wortpaar zu nutzen. So wie andere Dinge umbenannt werden, um vom jeweiligen schlechten Image wegzukommen. Daniel Quinn selber ist mittlerweile wieder dazu übergegangen von Zivilisierten und Naturvölkern zu schreiben. Seine Bücher, nicht nur Ismael/Ishmael sind durchaus bekannt. Möglicherweise ist er von seinem Wortpaar wieder abgekommen, weil es am Ende doch kaum eine Rolle spielt, wie die beiden Völker bezeichnet werden.
Auf einen Aspekt möchte ich unabhängig davon noch aufmerksam machen. Daniel Quinn betont, dass es keine eine richtige Lebensweise für die Menschen gibt. Obwohl die Zivilisierten sich ausbreiten und damit genau diesen Gedanken verbreiten. Nämlich dass ihre Lebensweise die richtige und erstrebenswert für alle Menschen ist. Andererseits ist es deutlich, dass die Lebensweise der Naturvölker weitaus ruhiger für die Menschen ist und auch weniger belastend für die Umgebung der Menschen mit dieser Lebensweise. Wenn die Zivilisierten so zerstörerisch in ihrer Lebensweise sind, wäre es möglicherweise doch besser, wenn diese Kultur und Lebensweise zestört würde. Zumal damit auch die Zerstörung der Erde durch den Menschen aufhört. (Ob damit auch der Klimawandel aufhört und die Erde insgesamt "stabil" bleiben würde ist ein anderes zweifelhaftes Thema.) Ich gehe davon aus, dass die Naturvölker eher nur sich selbst verteidigen würden, aber nicht von sich aus die Zivilisierten angreifen würden. Diese, so hat die Geschichte gezeigt, sind ohnehin viel zu mächtig. Eine Zerstörung der Zivilisation zur Rettung der Erde würde also von innen heraus geschehen. Von Menschen, die unzufrieden sind mit dieser Lebensweise und dem ein Ende setzen wollen. Aber, wenn die Zivilisation voraussichtlich nur von Zivilisierten zerstört wird, würden die Kämpfer dann letztlich nicht sich selbst bekämpfen? Vielleicht sind sie so etwas wie zwischen den beiden Kulturen. Eine halbe Kultur?
Außerdem, was ist, wenn die Zivilisation mit all ihren Fehlern nur ein Zwischenschritt ist für die Menschheit zur nächsten Stufe? Ähnlich wie ein Kind erst unbeholfen krabbelt, ehe es lernt zu laufen? Woran würden wir erkennen können, ob die Zivilisation eher ein Virus ist, etwas das besser zerstört sein sollte zum Schutz aller anderen oder ob es nur eine unbeholfene Zwischenstufe zu etwas viel besserem ist?
Immerhin: mehr und mehr junge Indianer zeigen wieder Interesse an ihrer eigenen Kultur und auch allgemein wahrzunehmen, dass sich Menschen wieder Selbstversorgung, Feuer machen und ähnliche damit verbundenen Themen interessieren. Ich weiß nicht, wie viel so etwas wirklich letztlich bringt. Zumindest geht das Wissen darüber durch solche interessierten Menschen nicht verloren. Bringt es der Erde wirklich etwas? Könnten die Zivilisierten, die bisher dieses Interesse hatten tatsächlich bei einem Zusammenbruch der Zivilisation so leben? Keine Ahnung. Möglicherweise wird das die Zukunft zeigen, wenn es soweit ist.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
es gibt zwei große Kulturen der Menschen. Das eine sind die Naturvölker, vor allem früher auch Wilde genannt. Sie lebten und leben seit sie denken können ohne wesentliche Veränderungen und vor allem leben sie im Einklang mit dem Teil der Welt um sie herum. Die anderen nennen sich Zivilisierte, breiten sich über den gesamten Planeten aus und zerstören nicht nur den Planeten. Ihre Lebensweise ist so fordernd, dass viele krank sind und sie möglicherweise sich selbst damit auch kaputt machen. Viele sind derart verzweifelt, dass sie sich tatsächlich selbst töten. Freilich ist nicht jede Tötung eindeutig auf diese seltsame Lebensweise zurückzuführen.
Daniel Quinn nutzt in seinem Buch Ismael
Auf einen Aspekt möchte ich unabhängig davon noch aufmerksam machen. Daniel Quinn betont, dass es keine eine richtige Lebensweise für die Menschen gibt. Obwohl die Zivilisierten sich ausbreiten und damit genau diesen Gedanken verbreiten. Nämlich dass ihre Lebensweise die richtige und erstrebenswert für alle Menschen ist. Andererseits ist es deutlich, dass die Lebensweise der Naturvölker weitaus ruhiger für die Menschen ist und auch weniger belastend für die Umgebung der Menschen mit dieser Lebensweise. Wenn die Zivilisierten so zerstörerisch in ihrer Lebensweise sind, wäre es möglicherweise doch besser, wenn diese Kultur und Lebensweise zestört würde. Zumal damit auch die Zerstörung der Erde durch den Menschen aufhört. (Ob damit auch der Klimawandel aufhört und die Erde insgesamt "stabil" bleiben würde ist ein anderes zweifelhaftes Thema.) Ich gehe davon aus, dass die Naturvölker eher nur sich selbst verteidigen würden, aber nicht von sich aus die Zivilisierten angreifen würden. Diese, so hat die Geschichte gezeigt, sind ohnehin viel zu mächtig. Eine Zerstörung der Zivilisation zur Rettung der Erde würde also von innen heraus geschehen. Von Menschen, die unzufrieden sind mit dieser Lebensweise und dem ein Ende setzen wollen. Aber, wenn die Zivilisation voraussichtlich nur von Zivilisierten zerstört wird, würden die Kämpfer dann letztlich nicht sich selbst bekämpfen? Vielleicht sind sie so etwas wie zwischen den beiden Kulturen. Eine halbe Kultur?
Außerdem, was ist, wenn die Zivilisation mit all ihren Fehlern nur ein Zwischenschritt ist für die Menschheit zur nächsten Stufe? Ähnlich wie ein Kind erst unbeholfen krabbelt, ehe es lernt zu laufen? Woran würden wir erkennen können, ob die Zivilisation eher ein Virus ist, etwas das besser zerstört sein sollte zum Schutz aller anderen oder ob es nur eine unbeholfene Zwischenstufe zu etwas viel besserem ist?
Immerhin: mehr und mehr junge Indianer zeigen wieder Interesse an ihrer eigenen Kultur und auch allgemein wahrzunehmen, dass sich Menschen wieder Selbstversorgung, Feuer machen und ähnliche damit verbundenen Themen interessieren. Ich weiß nicht, wie viel so etwas wirklich letztlich bringt. Zumindest geht das Wissen darüber durch solche interessierten Menschen nicht verloren. Bringt es der Erde wirklich etwas? Könnten die Zivilisierten, die bisher dieses Interesse hatten tatsächlich bei einem Zusammenbruch der Zivilisation so leben? Keine Ahnung. Möglicherweise wird das die Zukunft zeigen, wenn es soweit ist.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
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Freitag, 30. Mai 2014
M&M: Instinkt
Liebe Leserinnen und Leser,
der Film "Instinkt" (Original: Instinct) kam 1999 in die Kinos und entstand nach einer Idee des Buches "Ismael" von Daniel Quinn. Mehr als die Idee haben das Buch und der Film tatsächlich auch nicht gemeinsam. Wer das Buch kennt, wird sicherlich enttäuscht sein, was im Film davon „übrig blieb“, nämlich herzlich wenig. Ich finde dennoch, dass es sich lohnt beides zu kennen. Die Geschichte des Films ist folgende:
der Film "Instinkt" (Original: Instinct) kam 1999 in die Kinos und entstand nach einer Idee des Buches "Ismael" von Daniel Quinn. Mehr als die Idee haben das Buch und der Film tatsächlich auch nicht gemeinsam. Wer das Buch kennt, wird sicherlich enttäuscht sein, was im Film davon „übrig blieb“, nämlich herzlich wenig. Ich finde dennoch, dass es sich lohnt beides zu kennen. Die Geschichte des Films ist folgende:
Dr. Ethan Powell war ein angesehener amerikanischer Anthropologe, ehe er für mehrere Jahre im afrikanischen Urwald als verschollen galt, wo er Gorillas erforschte. Mehrere Männer finden ihn schließlich. Ethan Powell verletzt sie und tötet einen sogar. Er kommt in Ruanda in ein Gefängnis und spricht kein Wort. Schließlich wird er nach Amerika zurück gebracht und in eine Gefängnisanstalt gebracht. Der junge, engagierte Psychiater Dr. Theo Caulder wittert mit Powell den Durchbruch und als er sich entschließt diesen Fall anzunehmen, will er Powell zunächst nur zum sprechen bringen. Caulder erhofft sich dadurch mehr darüber zu erfahren, was vor allem in den zwei Jahren geschah, in denen der Anthropologe verschollen geglaubt wurde und warum er so aggressiv auf die Leute reagierte, die ihn fanden.
Doch nachdem Powell zu reden anfängt, geschieht etwas seltsames: Plötzlich ist Caulder nicht mehr der Psychiater und Powell sein Patient, sondern die beiden befinden sich auf einer Reise. Eine Reise auf der Powell eine Art Lehrer ist und Caulder der Schüler. Doch Powell führt seinen Schüler nicht nur durch die zwei Jahre, die er unentdeckt im Urwald verbrachte, sondern zeigt Caulder auch, dass die Geschichte der Menschheit, wie wir sie zu kennen glauben, nicht unbedingt der Wahrheit entspricht. Am Ende hat Dr. Theo Caulder nicht nur einige Dinge verloren, sondern - oder eher vor allem - einige wichtige Dinge gelernt.
Regie führte bei diesem Film John Turteltaub, der den meisten vor allem durch den Film "Während du schliefst" bekannt sein dürfte. Dr. Ethan Powell wird von Sir Anthony Hopkins verkörpert, der für seine Rolle als Dr. Hannibal Lecter in "Das Schweigen der Lämmer" einen Oscar erhielt. Dr. Theo Caulder wird gespielt von Cuba Gooding, jr., der für seine Rolle in "Jerry Maguire" eine Oscarnominierung für die beste Nebenrolle bekam. Außerdem lässt sich die Filmmusik auch ohne den Film gut hören. Komponiert wurde sie von Danny Elfman, der ebenfalls für Filme wie "Spiderman" und "Men In Black" die Filmmusik komponierte.
Daniel Quinn beantwortet auf seiner Homepage Fragen von Interessierten und Fans. Hier seine Antwort auf die Frage nach einer Reaktion auf „Instinkt“:
Hier könnt ihr lesen, was seiner Meinung nach Verbindungen zwischen „Instinkt“ und „Ismael“ sind:
Bis zum nächsten Blog,
sarah
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Donnerstag, 29. Mai 2014
Meme
Liebe Leserinnen und Leser,
Bis zum nächsten Blog,
sarah
in seinem Buch „Das egoistische Gen“
beschreibt der Evolutionsbiologe Richard Dawkins, dass Gene nicht die
einzigen Teilchen sind, die ein Mensch an einen anderen weiter geben
kann. Gene sind nur Teilchen der biologischen Ebene eines Menschen.
Kultur wird ebenfalls weitergegeben. Lieder, Geschichten, Tänze,
Bräuche, Ideen und vieles mehr wird innerhalb einer Kultur weiter
gegeben. Anders als Gene können Kulturteilchen nicht nur von älteren
Menschen an jüngere weitergegeben werden und bleiben auch nicht
zwangsläufig in einer Familie. Ein Lied beispielsweise kann auch von
einem Schüler an die Lehrerin weitergegeben werden und ein Junge
erzählt seiner Freundin einen Witz. Natürlich bringen die Eltern
den Kindern auch vieles bei. Durch Bücher und vor allem das Internet
können Ideen und Gedanken überall hin verbreitet werden. Aber nicht
alle Lieder, Witze, Geschichten, Bräuche und Ideen sind gleich ein
Kulturteilchen. Zwei Dinge sind entscheidend:
- Eine Person muss sich etwas merken.
- Was sich gemerkt wurde, muss von der Person an eine andere weitergegeben werden.
Erst dann ist dieses Kulturteilchen
interessant für Forscher. Erst dann ist dieses Teilchen, was sich
gemerkt und weitergegeben wurde ein echtes Kulturteilchen. Dawkins
überlegte sich, wie man diese Kulturteilchen nennen könnte, um sie
nicht immer nur zum Beispiel Kulturteilchen nennen zu müssen. Er
wollte ein kurzes Wort dafür haben, ähnlich wie „Gen“ als quasi
Biologieteilchen ein kurzes Wort ist. Etwas erinnern ist der eine
Schlüssel. „Das Gedächtnis“ oder „die Erinnerung“ ist im
Englischen „the memory“. Kultur ist etwas aktives, etwas
darstellendes. Ein Wort für „darstellen“ im Englischen ist „to
mime“. So kam Dawkins schließlich darauf ein Kulturteilchen Mem
(Englisch: „meme“, in Anlehnung an die englische Schreibweise von
„gene“ für „Gen“) zu nennen.
Der Autor Daniel Quinn nimmt den
Gedanken von Memen auf und beschreibt in seinem Buch „Beyond
Civilization“, dass nicht alle Meme positiv sind. Es gibt auch
tödliche Meme. Ähnlich wie manche Kombination von Genen dazu führt,
dass Lebewesen nicht lange leben. Als Beispiel nennt er die „Heaven's
Gate“ Sekte, deren Grundgedanke war, dass deren Mitglieder durch
Suizid in den Himmel kommen. Einmal „infiziert“ mit den Gedanken,
bringen sich die Sektenmitglieder um. Traurig um die Menschen, die
auf diese Weise ums Leben kommen, doch diese tödliche Idee ist nur
auf die Sektenmitglieder beschränkt. Nach Daniel Quinn ist die
Zivilisation aufgrund von zwei Grundgedanken entstanden:
- dass die Lebensweise ihrer Mitglieder die einzig richtige ist für alle Menschen auf der gesamten Welt und
- dass alle Nahrung unter Verschluss gehalten wird und nur für Arbeit in Teilen rausgegeben wird.
Diese Lebensweise ist von keinem Tier
und in keiner anderen Kultur der Menschen bekannt, außer denen, die
sich zivilisiert nennen. Wohin diese Lebensweise und diese beiden
Gedanken in Kombination führt, erleben wir nur zu gut selbst
täglich. Mehr zu Daniel Quinn und seinen Ideen in folgenden
Blogeinträgen. Wer schon jetzt ein wenig mehr erfahren möchte, kann
einen Blick auf Hinrich Ruyters Paradigmenseite
(http://home.arcor.de/ruyter/Quinn/Meme.htm)
werfen. Was ich hier schlicht als „Meme“ und Grundgedanken der
Zivilisation beschreibe, hat er auf seiner Seite als
Aussterbe-Paradigma den Grundgedanken der Naturvölker
(Überlebensfähiges Paradigma) gegenübergestellt.
Wer sich für Meme interessiert, dem
kann ich „Die Macht der Meme“ empfehlen von Susan Blackmore. In
diesem Buch beschreibt sie verschiedene Aspekte der Meme, ihre
Bedeutung und Verbreitung.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
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