Mittwoch, 30. April 2014

Lang lebe Placebo!

Liebe Leserinnen und Leser,

das Wort Placebo kommst aus dem Lateinischen und bedeutet "ich werde gefallen", was vor allem Wissenschaftlern tatsächlich gefällt. Denn oft, wenn Medikamente oder die Wirkung von irgendwas getestet wird, geben sie der sogenannten Kontrollgruppe ein Placebo, das äußerlich scheinbar gleiche, aber ohne irgendwelche Wirkstoffe und somit ohne Wirkung. Wenn trotzdem objektiv positive Veränderungen an Versuchspersonen festgestellt werden, spricht man dabei von Placebo-Effekt. Dann ist "irgendetwas" an der Art der Behandlung, was zu positiver Veränderung führt unabhängig vom Wirkstoff, der ja bei Placebo nicht gegeben ist. Soweit ich weiß gibt es noch keine Untersuchungen von Placebo an sich. Es wird immer nur eingesetzt zum Vergleich mit den "richtigen" Stoffen.

In seinem zweiteiligen Programm "Fear and Faith" aus dem Jahr 2012 machte der Zauberer Derren Brown ein spannendes Experiment. Folgende Geschichte war die Grundlage: eine Firma hätte ein Mittel entwickelt, dass im Militär als eine neue Art Wunderwaffe gehandelt würde. Die Soldaten hätten keine Angst mehr und wären völlig furchtlos. Nun sollte das Mittel an einer Gruppe Zivilisten getestet werden und Derren Brown, der bekannte Skeptiker, wollte dies filmisch begleiten, um es als neue Sendung zu veröffentlichen. Tatsächlich stellt sich heraus, dass der Wirkstoff ein Placebo ist und die Firma ebenfalls nur eine Scheinfirma. Was Derren Brown wirklich testet ist der Placebo-Effekt.

Gegen Ende der Sendung klärt er alle Personen auf, was wirklich passiert ist. In der Zwischenzeit hat bei vielen der Placebo-Effekt eingesetzt mit gutem Erfolg und teils durchaus überraschenden Ergebnissen, wie ich finde. Die ganze Sendung könnt ihr euch auf Youtube ansehen unter folgendem Link: http://www.youtube.com/watch?v=hfDlfhHVvTY (ca. 47 Minuten)

Kapseln sind wirksamer als Pillen und eine Injektion besser als Kapseln, wie Derren Brown sagt. Ich entschloss mich, selbst ein wenig zu experimentieren. Etwas in der Art von Pillen konnte ich so spontan nicht finden, aber Tic Tac schienen mir halbwegs eine gute Kapselform zu haben. Ich kaufte mir eine Packung. Da ich ganz real immer wieder angespannt war in der Zeit, nahm ich immer wieder zwei Tic Tac und redete mir ein, dass sie mich beruhigen würden. Ich lutschte sie, was etwa 10 bis 15 Minuten dauerte und war anschließend wirklich ruhiger. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass der Placebo-Effekt nur greift, wenn die Versuchsperson nicht weiß, dass kein Wirkstoff vorhanden ist. Offenbar ist das nicht der Fall. Ich war mir ja sehr bewusst, dass Tic Tac keine Beruhigungskapseln sind, zumal ich sie in ihrer Originalverpackung nahm. Nun gibt es ja immer verschiedene Sorten. Zumindest Orange und Minze. Was möglicherweise wert wäre zu testen, ob wenn Orange die "Beruhigungskapseln" sind, Minze eine andere Wirkung haben könnten und beide nur ihre jeweils zugesprochene Wirkweise haben. Im Moment habe ich keine Idee und kein Bedürfnis für Minze-Kapseln. Wenn ich den Test doch einmal machen sollte, wisst ihr, wo ihr davon erfahren könnt...

Der zweite Teil von "Fear and Faith" handelt von Derren Browns Experiment, ob er eine Atheistin in einer vorgegebenen Zeit zu einer Gläubigen machen kann. Durch indirekte Hypnose. Ich verrate euch nicht, wie es aus geht. Nur so viel: wie bei allen anderen Programmen, bei denen er größere Experimente macht, klärt er die Frau am Ende der Sendung auf, was wirklich passiert ist und warum.

Hier der Link zum zweiten Teil: http://www.youtube.com/watch?v=LksVbHxLRvY (ca. 47 Minuten)

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen