Liebe Leserinnen und Leser,
willkommen zu einem weiteren Movie of the Month! Heute: Poltergeist. Der Film kam 1982 in die Kinos. Jetzt gerade fällt mir noch "Der Exorzist" ein. Als ich über Horror-Filme nachdachte, die ich kenne, kam mir als erstes "Poltergeist" in den Kopf. Abgesehen vom Film an sich, gibt es noch den sogenannten "Poltergeist Fluch". Dazu später mehr.
In "Poltergeist" geht es um eine Familie mit 3 Kindern. Der Vogel der jüngsten Tochter, Carol Ann (Heather O’Rourke), wird im Garten beerdigt. Der Bruder, Robbie (Oliver Robins) und die ältere Schwester, Dana (Dominique Dunne), machen sich ein bisschen lustig darüber. Nachts dann sitzt Carol Ann vor dem grauen, rauschenden Fernseher und verkündet ihren berühmten Satz: "Sie sind hier!" ("They're here!") Außerdem passieren (noch) harmlose Dinge im Haus. Stühle bewegen sich von selbst und Carol Ann kann auf dem Boden in der Küche rutschen, aber schnell, so als ob sie von einer Kraft bewegt wird. Eines nachts ein heftiger Tornado die Familie aus dem Schlaf holt und Carol Ann verschwindet. Sie wird in ihren Schrank gezogen. Sie ist aber nicht völlig verschwunden. Über den Fernseher können sie Carol Ann hören und mit ihr reden.
Natürlich müssen Wissenschaftler kommen und helfen der Familie. Das ganze wirkt wie eine Mischung zwischen einerseits "Ghost Busters" von den Charakteren her, die Atmosphäre ist aber eher gruselig und unheimlich mehr zum "Der Exorzist" hin. Seltsame Dinge passieren, vor allem in Carol Anns Zimmer, das die Familie nicht mehr wagt zu betreten. Die Wissenschaftler vermuten zunächst Poltergeister statt eines klassischen Spuks. Das Medium Tangina Barrons (Zelda Rubinstein) wird als letzte Rettung geholt. Ihre Rettungsaktion geht fast schief und es gelingt nur knapp, Carol Ann wieder auf die richtige Seite zu bringen. Doch auch danach hören die übernatürlichen Phänomene nicht auf. In einer Gewitternacht wollen Kräfte wieder Carol Ann holen. Die Mutter geht raus, damit Nachbarn helfen und fällt dabei in den völlig schlammigen Swimming Pool, aus dem plötzlich Leichen auftauchen. Die Familie hatte sowieso einen Umzug geplant. Diese Nacht wäre die letzte in dem Haus. Allerdings fahren sie noch in derselben Nacht in ein Hotel.
Wer nicht wissen will, warum diese Geisterprobleme auftreten, sollte den nächsten Absatz überspringen. Ich kann nicht anders, ihn trotzdem zu schreiben, weil es einer meiner liebsten Szenen aus dem Film ist!
In der letzten Gewitternacht fällt dem Vater plötzlich eine Bemerkung seines Arbeitgebers, einem Immobiliemmaklers, ein. Für eine geplante Siedlung soll der Friedhof umgesiedelt werden. Aber die Firma macht es sich einfach: Sie setzen nur die Grabsteine um. Die Phänomene, die die arme Familie erlebt ist entsprechend die Rache der ruhelosen Seelen, die unter ihrem Haus begraben sind. Der Vater geht zu seinem Arbeitgeber und schreit ihn an: "Sie verdammter Schweinehund! Sie haben zwar den Friedhof verlegt, aber die Leichen haben sie drin gelassen! Sie Mistkerl, Sie haben die Leichen drin gelassen und nur die Grabsteine versetzt! Ja, Sie haben nur die Grabsteine versetzt! Warum?! Warum?!"
Die letzte Szene im Film sieht die ganze Familie in das Hotelzimmer gehen. Der Vater bleibt kurz stehen und geht dann selbst rein, schließt die Tür hinter sich. Kurz darauf geht die Tür wieder auf. Der Vater schiebt den kleinen Fernseher, der auf Rollen steht, aus dem Zimmer und schließt die Tür wieder hinter sich. Ein Fernseher ist wirklich das letzte, was die Familie jetzt braucht.
Und nun zum „Poltergeist Fluch“: Wie bei so vielen erfolgreichen Filmen, gab es auch zu „Poltergeist“ Fortsetzungen. Allerdings erlebte Dominique Dunne, die Darstellerin der älteren Tochter, diese nicht mehr. Sie wurde von ihrem Ex-Freund noch im Erscheinungsjahr von „Poltergeist“ ermordet. Heather O’Rourke, die Carol Ann Darstellerin, starb 1988 während der Dreharbeiten zu Poltergeist 3“ an einem Darmverschluss. Das macht Oliver Robins zu dem einzigen Überlebenden der Kinderdarsteller. William Sampson spielte in "Poltergeist 2" mit. Er starb an Komplikationen im Anschluss einer Operation. Der Schauspieler Julian Beck spielte ebenfalls in „Poltergeist 2“ mit und starb 1985, zwei Jahre, nachdem Magenkrebs bei ihm diagnostiziert worden war. Fluch oder nicht? Entscheidet selbst.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
Donnerstag, 31. Oktober 2013
Samstag, 26. Oktober 2013
Freiheit heute
Liebe Leserinnen und Leser,
in der heutigen Zeit, wo wenigstens die halbe Welt scheinbar auf facebook ist, sehe ich meine Freiheit darin, gerade nicht auf facebook zu sein. Obwohl ich ein Handy habe und sogar eines mit Festnetznummer, ist das die einzige Möglichkeit, mich ständig zu erreichen, wenn man wollte. Die einzigen vier Ausnahmen wären: 1) wenn ich dusche, 2) kurz einkaufen bin oder 3) das Handy nicht höre, wahrscheinlich weil ich unterwegs bin und dabei zu laut Musik höre auf meinem ipod bzw. 4) nicht rechtzeitig dran komme.
Es ist etwas seltsam, dass ich mit meinem Handy am ehesten direkt und sofort erreichbar wäre als auf anderen Wegen. Denn ich telefoniere grundsätzlich nicht gerne und schreibe lieber oder rede direkt mit dem Menschen.
Die aller meisten Leute, mit denen ich über Chat-Programme kommunierziert habe oder immer noch schreibe, haben den Anstand, wenn sie sich unsichtbar gemacht haben, mir trotzdem zu schreiben, wenn sie gehen. Viele, die ich kenne, die diesen Status nutzen, haben ihre guten Gründe dafür. Schade finde ich nur, dass sie mich immer anschreiben und ich keine Möglichkeit habe, ein Gespräch mit ihnen anzufangen. Ich sehe ja nicht, ob sie online sind oder nicht. Das ist auch, was mich am meisten nervt daran. Ich weiß nicht, ob die Leute da sind oder nicht. Soviel ich weiß, könnten sie genau so gut von ihrem Computer weggegangen sein oder ihn sogar ganz real aus haben, so wie ihr Status durch unsichtbar schon auf "aus" steht. Zum Glück ist mir das nur selten passiert.
Der unsichtbar Status wird für mich nur noch getoppt von denen, die durch (juhu!) Smartphones jetzt ständig online sein können. Dadurch sind einige Leute (fast) dauerhaft online in Chat-Programmen, aber mit Abwesenheits-Status. Ihren Status als wahr angenommen, schreibe ich diese Leute in den aller meisten Fällen nicht an. Entweder sind sie wirklich gar nicht an ihrem Handy/Computer erreichbar oder wollen vielleicht nicht gestört werden. Also schreibe ich sie nicht an. Das ist in Ordnung für mich. Wirklich. Es wirft nur auch die Frage auf, warum sie überhaupt online sind.
Die Antwort ist wahrscheinlich facebook. Die halbe Welt (wenigstens) ist auf facebook, also muss ich es auch sein. Immer mehr Leute haben ein Smartphone und damit ein Handy, das internetfähig ist. Also ist es die Gelegenheit, ständig online zu sein, insbesondere auf facebook, wo sowieso die meisten fast ständig online sind. Oder etwa nicht? Welche Panik erst, wenn der Akku vom Smartphone unvorhergesehen seinen Geist aufgibt und man möglicherweise gerade unterwegs ist und nicht aufladen kann. Ich kann nicht mehr lesen, was mir andere auf facebook geschrieben haben! Buhu! Auf der wikipedia Seite über facebook ist unter dem Abschnitt Ausstieg das Ergebnis einer Studie der Universität Wien von 2013 nachzulesen, wonach 48% sich abmelden, weil sie sich Sorgen um ihre Privatsphäre machen. Es ist auch der Hauptgrund, warum ich mich gar nicht erst anmelden will. Zumal unter dem nächsten Abschnitt Kritik, zu lesen ist, dass Arbeitgeber das facebook Konto von Angstellten beobachtet und diese daraufhin gekündigt haben wegen Nachrichten, die sie dort geschrieben haben. Danke, aber nein danke. Das brauche ich nicht. 6% der Studie über den Ausstieg bei facebook gaben an, dass facebook süchtig macht. Danke, mir reicht das Internet schon als Suchtfaktor genug. Wer mich erreichen möchte, kann mich anrufen, mir eine E-Mail schreiben oder mit Chat-Programmen chatten. Ich muss mich nicht noch auf einer Seite anmelden, um mit meinen Freunden in Kontakt zu bleiben. Die wirkliche Welt ist immer noch da draußen, außerhalb von Bildschirmen, wo man den ganzen Menschen sehen kann und gemeinsam etwas unternehmen kann in der realen Welt.
In der ersten Folge mit dem 11. Doctor von "Doctor Who" ("The Eleventh Hour"/"Fünf vor zwölf") verdunkeln Aliens für die Menschen auf der Erde die Sonne und bereiten sich vor, die Erde zu verbrennen. Der Doctor steht draußen und schaut sich die Menschen an, die nichts besseres zu tun haben, als das Schauspiel der Sonne mit ihrem kamerafähigen Handy zu filmen oder fotografieren. Der Kommentar des Doctors dazu macht mich persönlich höchst traurig: "Da kommen sie auch schon. Die Menschheit erlebt ihr eigenes Ende wie erwartet: durch die Linse eines Fotohandys."
Nennt mich egoistisch, arrogant, altmodisch oder was auch immer an negativen Beschreibungen einfällt. Aber ich selbst möchte nicht Teil einer Gesellschaft sein, in der ich immer und ständig online erreichbar sein muss und obwohl ich online diesen Blog hier schreibe, muss ich nicht jedes kleine bisschen meines Lebens online festhalten. Die Folge "Die Glocken von Saint John" (Staffel 7, Folge 7) fasst der Doctor in einem Moment der Ruhe die Situation bisher, wie er sie versteht wie folgt zusammen: "Diese ganze Welt schwimmt im WLAN. Wir leben in einer WLAN-Suppe. Angenommen, etwas drang darin ein. Und angenommen, es wäre etwas Lebendiges im WLAN, das menschliche Intellekte erntet, sie extrahiert. Stell dir das vor. Menschlichen Seelen, gefangen wie die Fliegen, im World Wide Web, stecken auf ewig fest, schreien um Hilfe." Claras Kommentar darauf: "Ist das nicht im Prinzip Twitter?"
Verschwindet alle im Internet. Registriert euch alle bei facebook und twitter. Ich werde dann zwar nichts mehr von euch mitbekommen, weil ich bei beiden nicht angemeldet bin. Aber was soll's. Wenn Kommunikation heute reduziert ist auf facebook und twitter, dann sage ich hiermit lebet wohl. Vielleicht sehen wir uns wieder, wenn die Welt aufhört zu existieren oder schon, wenn der dritte Weltkrieg ausgebrochen ist. Ich habe die Vermutung, dass beides nicht (nur) online geschehen wird.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
in der heutigen Zeit, wo wenigstens die halbe Welt scheinbar auf facebook ist, sehe ich meine Freiheit darin, gerade nicht auf facebook zu sein. Obwohl ich ein Handy habe und sogar eines mit Festnetznummer, ist das die einzige Möglichkeit, mich ständig zu erreichen, wenn man wollte. Die einzigen vier Ausnahmen wären: 1) wenn ich dusche, 2) kurz einkaufen bin oder 3) das Handy nicht höre, wahrscheinlich weil ich unterwegs bin und dabei zu laut Musik höre auf meinem ipod bzw. 4) nicht rechtzeitig dran komme.
Es ist etwas seltsam, dass ich mit meinem Handy am ehesten direkt und sofort erreichbar wäre als auf anderen Wegen. Denn ich telefoniere grundsätzlich nicht gerne und schreibe lieber oder rede direkt mit dem Menschen.
Die aller meisten Leute, mit denen ich über Chat-Programme kommunierziert habe oder immer noch schreibe, haben den Anstand, wenn sie sich unsichtbar gemacht haben, mir trotzdem zu schreiben, wenn sie gehen. Viele, die ich kenne, die diesen Status nutzen, haben ihre guten Gründe dafür. Schade finde ich nur, dass sie mich immer anschreiben und ich keine Möglichkeit habe, ein Gespräch mit ihnen anzufangen. Ich sehe ja nicht, ob sie online sind oder nicht. Das ist auch, was mich am meisten nervt daran. Ich weiß nicht, ob die Leute da sind oder nicht. Soviel ich weiß, könnten sie genau so gut von ihrem Computer weggegangen sein oder ihn sogar ganz real aus haben, so wie ihr Status durch unsichtbar schon auf "aus" steht. Zum Glück ist mir das nur selten passiert.
Der unsichtbar Status wird für mich nur noch getoppt von denen, die durch (juhu!) Smartphones jetzt ständig online sein können. Dadurch sind einige Leute (fast) dauerhaft online in Chat-Programmen, aber mit Abwesenheits-Status. Ihren Status als wahr angenommen, schreibe ich diese Leute in den aller meisten Fällen nicht an. Entweder sind sie wirklich gar nicht an ihrem Handy/Computer erreichbar oder wollen vielleicht nicht gestört werden. Also schreibe ich sie nicht an. Das ist in Ordnung für mich. Wirklich. Es wirft nur auch die Frage auf, warum sie überhaupt online sind.
Die Antwort ist wahrscheinlich facebook. Die halbe Welt (wenigstens) ist auf facebook, also muss ich es auch sein. Immer mehr Leute haben ein Smartphone und damit ein Handy, das internetfähig ist. Also ist es die Gelegenheit, ständig online zu sein, insbesondere auf facebook, wo sowieso die meisten fast ständig online sind. Oder etwa nicht? Welche Panik erst, wenn der Akku vom Smartphone unvorhergesehen seinen Geist aufgibt und man möglicherweise gerade unterwegs ist und nicht aufladen kann. Ich kann nicht mehr lesen, was mir andere auf facebook geschrieben haben! Buhu! Auf der wikipedia Seite über facebook ist unter dem Abschnitt Ausstieg das Ergebnis einer Studie der Universität Wien von 2013 nachzulesen, wonach 48% sich abmelden, weil sie sich Sorgen um ihre Privatsphäre machen. Es ist auch der Hauptgrund, warum ich mich gar nicht erst anmelden will. Zumal unter dem nächsten Abschnitt Kritik, zu lesen ist, dass Arbeitgeber das facebook Konto von Angstellten beobachtet und diese daraufhin gekündigt haben wegen Nachrichten, die sie dort geschrieben haben. Danke, aber nein danke. Das brauche ich nicht. 6% der Studie über den Ausstieg bei facebook gaben an, dass facebook süchtig macht. Danke, mir reicht das Internet schon als Suchtfaktor genug. Wer mich erreichen möchte, kann mich anrufen, mir eine E-Mail schreiben oder mit Chat-Programmen chatten. Ich muss mich nicht noch auf einer Seite anmelden, um mit meinen Freunden in Kontakt zu bleiben. Die wirkliche Welt ist immer noch da draußen, außerhalb von Bildschirmen, wo man den ganzen Menschen sehen kann und gemeinsam etwas unternehmen kann in der realen Welt.
In der ersten Folge mit dem 11. Doctor von "Doctor Who" ("The Eleventh Hour"/"Fünf vor zwölf") verdunkeln Aliens für die Menschen auf der Erde die Sonne und bereiten sich vor, die Erde zu verbrennen. Der Doctor steht draußen und schaut sich die Menschen an, die nichts besseres zu tun haben, als das Schauspiel der Sonne mit ihrem kamerafähigen Handy zu filmen oder fotografieren. Der Kommentar des Doctors dazu macht mich persönlich höchst traurig: "Da kommen sie auch schon. Die Menschheit erlebt ihr eigenes Ende wie erwartet: durch die Linse eines Fotohandys."
Nennt mich egoistisch, arrogant, altmodisch oder was auch immer an negativen Beschreibungen einfällt. Aber ich selbst möchte nicht Teil einer Gesellschaft sein, in der ich immer und ständig online erreichbar sein muss und obwohl ich online diesen Blog hier schreibe, muss ich nicht jedes kleine bisschen meines Lebens online festhalten. Die Folge "Die Glocken von Saint John" (Staffel 7, Folge 7) fasst der Doctor in einem Moment der Ruhe die Situation bisher, wie er sie versteht wie folgt zusammen: "Diese ganze Welt schwimmt im WLAN. Wir leben in einer WLAN-Suppe. Angenommen, etwas drang darin ein. Und angenommen, es wäre etwas Lebendiges im WLAN, das menschliche Intellekte erntet, sie extrahiert. Stell dir das vor. Menschlichen Seelen, gefangen wie die Fliegen, im World Wide Web, stecken auf ewig fest, schreien um Hilfe." Claras Kommentar darauf: "Ist das nicht im Prinzip Twitter?"
Verschwindet alle im Internet. Registriert euch alle bei facebook und twitter. Ich werde dann zwar nichts mehr von euch mitbekommen, weil ich bei beiden nicht angemeldet bin. Aber was soll's. Wenn Kommunikation heute reduziert ist auf facebook und twitter, dann sage ich hiermit lebet wohl. Vielleicht sehen wir uns wieder, wenn die Welt aufhört zu existieren oder schon, wenn der dritte Weltkrieg ausgebrochen ist. Ich habe die Vermutung, dass beides nicht (nur) online geschehen wird.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
Donnerstag, 24. Oktober 2013
Sei besser viele
Liebe Leserinnen und Leser,
vor dem Film "Das Schweigen der Lämmer" war das gleichnamige Buch von Thomas Harris und vor dem Buch war das Buch "Roter Drache". (Letzteres übrigens zweimal verfilmt, eimmal 1986 unter dem Titel "Manhunter - Roter Drache" mit William Petersen in der Hauptrolle des Ermittlers und Brian Cox als Dr. Hannibal Lecter. Die Verfilmung aus dem Jahr 2002 hat Edward Norton als Ermittler und Anthony Hopkins in seiner Paraderolle als Dr. Hannibal Lecter.) In "Roter Drache" geht es um den ehemaligen FBI Agenten Will Graham. Dieser wurde berühmt, indem er half, Lecter als Täter zu identifizieren und festzunehmen.
Der ehemalige Vorgesetzte besucht Graham und bittet ihn um Hilfe bei brutalen Morden an zwei Familie. Diesem fällt auf, dass im Verlauf des intensiven Gespräches, Graham immer mehr die Syntax und den Rhythmus seines Gesprächspartners übernimmt. Graham tut dies nicht bewusst, um eine Beziehung zu seinen Gesprächspartnern aufzubauen, sondern unbewusst.
Auch mir ist das passiert und aufgefallen. Einmal war ich für eine gute Woche bei meiner Tante in Hamburg und nach zwei, drei Tagen, fiel mir auf, dass ich plötzlich ganz anders sprach als sonst. Wieder zuhause sprach ich wieder wie sonst auch.
Angehende Personen im sozialen Bereich, so wie Therapeuten, werden darauf hingewiesen, auf die Stimme, Rhythmus, Tempo und Wortwahl ihrer Klienten zu achten und das eigene Sprechen daran anzupassen. Das schafft auf einer unbewussten Ebene Sympathie und Verbundenheit zwischen den Gesprächspartnern.
Es gibt den Spruch, dass der Hund oft dem Besitzer gleicht. Das ist kein Wunder, zumal wenn sie bereits lange miteinander wohnen und leben. Ein Angleichen geschieht also nicht nur auf der sprachlichen Ebene, sondern auch im Aussehen oder in Gesten und Körperhaltung. Manchmal bewusst, meistens eher unbewusst.
Auf diese Weise können auch Trends gesetzt werden. Wir mögen eine Person und uns gefällt, was sie trägt oder wie sie etwas trägt, also übernehmen wir es. Über viele Jahre trug ich meine Armbanduhr mit dem Zifferblatt an der Innenseite meines Handgelenkes. Ich hatte gesehen, dass Bruce Willis seine Uhr in vielen Filmen so trägt und auch Matt Smith in seiner Darstellung als der 11. Doctor in "Doctor Who" schaut in wenigstens zwei Episoden auf seine Armbanduhr, deren Zifferblatt am inneren Handgelenk ist. Seit einigen Wochen, ebenfalls wie der 11. Doctor, trage ich eine Taschenuhr. Meine Armbanduhr trage ich zurzeit gar nicht mehr. Nein, es ist nicht die Eulen-Taschenuhr, die ich mir im April geholt hatte. Es ist eine richtige Taschenuhr mit Klipper zum Befestigen am Taschenrand und mit Kette. Ich dachte vor allem an Derren Brown und Hypnotiseure allgemein, von denen man doch fast erwartet, dass sie einem mit der Taschenuhr vor dem Gesicht wedeln, um einen in Trance zu versetzen. Meine Taschenuhr hat also nichts mit dem Doctor zu tun!!!
Solche Dinge können wie kleine Glücksbringer oder Mutmacher wirken. Jedenfalls ist es bei mir so. Einen Schal zu tragen wie Benedict Cumberbatch als Sherlock Holmes beispielsweise. Möglicherweise ein Schal in lila, die Lieblingsfarbe von Milton Erickson...
David Calof war ein Schüler von Milton Erickson. In seinem Audio-Set "Hypnotic Techniques" steigt er ein mit der Bemerkung: "Ich bin einer der Leute, die glauben, dass Ericksonismus 1980 starb, als Erickson starb und dass wir tatsächlich in einer Post-Erickson Ära sind. " Er würde also nicht hier stehen und sagen, er wäre Ericksonisch. Obwohl er das Privileg hatte, bei ihm zu studieren. Er wäre nicht Ericksonisch. Er nehme an, er wäre Calofisch. Das ist zunächst zwar eine ganz witzige Bemerkung und vielleicht auch ein bisschen arrogant. Man mag darüber streiten, ob Ericksonismus wirklich nur von Erickson selbst betrieben werden konnte und damit in der Tat mit Erickson starb. Die "reinste" Form sicherlich. Erickson war als Mensch und Therapeut unglaublich komplex und vielschichtig. Keine Person alleine wird ihn völlig erfassen und selbst verinnerlichen können. Und keiner sollte es, meiner Meinung nach. Erickson war ein Genie in dem, was er tat und wie er es tat. Nur um des Genies Willen sein zu wollen wie er und ihm in seinem Handeln gleich zu werden, wäre nur eine Kopie. Erickson war sehr kreativ und hat in seiner Zeit die Psychotherapie und Hypnotherapie revolutioniert. Es lohnt sich, sich mit seiner Herangehensweise und Arbeitsweise auseinanderzusetzen. Am Ende sollte jedoch jeder seine eigene Therapieweise für sich finden. Es wäre schade, nur eine billige Kopie eines anderen zu werden. Vor allem gibt es nicht nur Erickson, der mit seinen Ansätzen gutes geleistet hat. Auch Calof sagt, er hätte auch die Grenzen von Ericksons Arbeitsweise kennen gelernt. (Leider, wie ich finde, geht er nicht weiter auf diese Grenzen ein. Mich würde interessieren, wo er die Grenzen wahrnimmt.)
Außerdem: so sehr man als Therapeut möglicherweise eine Therapieart oder eine Methode innerhalb einer Therapieart bevorzugt: nicht jeder Mensch spricht gleich gut auf diese eine Methode an. Das wäre auch für Therapeuten langweilig, denn dann bräuchten alle nur die eine Therapieform lernen und ausüben und alle würden nur auf diese eine Weise geheilt und ihnen geholfen werden. Das wäre doch langweilig, oder? Wie Betty Alice Erickson, eine von Milton Ericksons Töchter in einem Interview mit Paul Anwandter sagt: "Man kann keine eine Regel der Psychotherapie haben, die für alle gilt." (You can't have a rule of psychotherapy that applies to everyone.)
Wie Ralph Waldo Emerson bereits sagte: "Versuche niemals jemanden so zu machen, wie du selbst bist. Du solltest wissen, dass einer von deiner Sorte genug ist." Genau so sollten wir die anderen als Individuen respektieren und nicht so werden wollen wie eine einzelne Person. Im ungünstigsten Fall wären wir nicht nur sprichwörtlich eine "billige Kopie" und im besten Fall würden die Leute immer noch von uns reden als jemand wie xy.
Als Kind hatte ich eine Decke aus verschiedenen viereckigen Mustern zusammen genäht. Eine schöne, bunte Patchwork-Decke. Das würde ich mir für uns alle wünschen, dass wir in unserem Handeln, Denken und Aussehen eine bunte Patchwork Person werden. Uns einzelne Aspekte von vielen, verschiedenen anderen nehmen und sinnvoll nutzen. Alles andere wären langweilige billige Kopien. Das braucht niemand.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
vor dem Film "Das Schweigen der Lämmer" war das gleichnamige Buch von Thomas Harris und vor dem Buch war das Buch "Roter Drache". (Letzteres übrigens zweimal verfilmt, eimmal 1986 unter dem Titel "Manhunter - Roter Drache" mit William Petersen in der Hauptrolle des Ermittlers und Brian Cox als Dr. Hannibal Lecter. Die Verfilmung aus dem Jahr 2002 hat Edward Norton als Ermittler und Anthony Hopkins in seiner Paraderolle als Dr. Hannibal Lecter.) In "Roter Drache" geht es um den ehemaligen FBI Agenten Will Graham. Dieser wurde berühmt, indem er half, Lecter als Täter zu identifizieren und festzunehmen.
Der ehemalige Vorgesetzte besucht Graham und bittet ihn um Hilfe bei brutalen Morden an zwei Familie. Diesem fällt auf, dass im Verlauf des intensiven Gespräches, Graham immer mehr die Syntax und den Rhythmus seines Gesprächspartners übernimmt. Graham tut dies nicht bewusst, um eine Beziehung zu seinen Gesprächspartnern aufzubauen, sondern unbewusst.
Auch mir ist das passiert und aufgefallen. Einmal war ich für eine gute Woche bei meiner Tante in Hamburg und nach zwei, drei Tagen, fiel mir auf, dass ich plötzlich ganz anders sprach als sonst. Wieder zuhause sprach ich wieder wie sonst auch.
Angehende Personen im sozialen Bereich, so wie Therapeuten, werden darauf hingewiesen, auf die Stimme, Rhythmus, Tempo und Wortwahl ihrer Klienten zu achten und das eigene Sprechen daran anzupassen. Das schafft auf einer unbewussten Ebene Sympathie und Verbundenheit zwischen den Gesprächspartnern.
Es gibt den Spruch, dass der Hund oft dem Besitzer gleicht. Das ist kein Wunder, zumal wenn sie bereits lange miteinander wohnen und leben. Ein Angleichen geschieht also nicht nur auf der sprachlichen Ebene, sondern auch im Aussehen oder in Gesten und Körperhaltung. Manchmal bewusst, meistens eher unbewusst.
Auf diese Weise können auch Trends gesetzt werden. Wir mögen eine Person und uns gefällt, was sie trägt oder wie sie etwas trägt, also übernehmen wir es. Über viele Jahre trug ich meine Armbanduhr mit dem Zifferblatt an der Innenseite meines Handgelenkes. Ich hatte gesehen, dass Bruce Willis seine Uhr in vielen Filmen so trägt und auch Matt Smith in seiner Darstellung als der 11. Doctor in "Doctor Who" schaut in wenigstens zwei Episoden auf seine Armbanduhr, deren Zifferblatt am inneren Handgelenk ist. Seit einigen Wochen, ebenfalls wie der 11. Doctor, trage ich eine Taschenuhr. Meine Armbanduhr trage ich zurzeit gar nicht mehr. Nein, es ist nicht die Eulen-Taschenuhr, die ich mir im April geholt hatte. Es ist eine richtige Taschenuhr mit Klipper zum Befestigen am Taschenrand und mit Kette. Ich dachte vor allem an Derren Brown und Hypnotiseure allgemein, von denen man doch fast erwartet, dass sie einem mit der Taschenuhr vor dem Gesicht wedeln, um einen in Trance zu versetzen. Meine Taschenuhr hat also nichts mit dem Doctor zu tun!!!
Solche Dinge können wie kleine Glücksbringer oder Mutmacher wirken. Jedenfalls ist es bei mir so. Einen Schal zu tragen wie Benedict Cumberbatch als Sherlock Holmes beispielsweise. Möglicherweise ein Schal in lila, die Lieblingsfarbe von Milton Erickson...
David Calof war ein Schüler von Milton Erickson. In seinem Audio-Set "Hypnotic Techniques" steigt er ein mit der Bemerkung: "Ich bin einer der Leute, die glauben, dass Ericksonismus 1980 starb, als Erickson starb und dass wir tatsächlich in einer Post-Erickson Ära sind. " Er würde also nicht hier stehen und sagen, er wäre Ericksonisch. Obwohl er das Privileg hatte, bei ihm zu studieren. Er wäre nicht Ericksonisch. Er nehme an, er wäre Calofisch. Das ist zunächst zwar eine ganz witzige Bemerkung und vielleicht auch ein bisschen arrogant. Man mag darüber streiten, ob Ericksonismus wirklich nur von Erickson selbst betrieben werden konnte und damit in der Tat mit Erickson starb. Die "reinste" Form sicherlich. Erickson war als Mensch und Therapeut unglaublich komplex und vielschichtig. Keine Person alleine wird ihn völlig erfassen und selbst verinnerlichen können. Und keiner sollte es, meiner Meinung nach. Erickson war ein Genie in dem, was er tat und wie er es tat. Nur um des Genies Willen sein zu wollen wie er und ihm in seinem Handeln gleich zu werden, wäre nur eine Kopie. Erickson war sehr kreativ und hat in seiner Zeit die Psychotherapie und Hypnotherapie revolutioniert. Es lohnt sich, sich mit seiner Herangehensweise und Arbeitsweise auseinanderzusetzen. Am Ende sollte jedoch jeder seine eigene Therapieweise für sich finden. Es wäre schade, nur eine billige Kopie eines anderen zu werden. Vor allem gibt es nicht nur Erickson, der mit seinen Ansätzen gutes geleistet hat. Auch Calof sagt, er hätte auch die Grenzen von Ericksons Arbeitsweise kennen gelernt. (Leider, wie ich finde, geht er nicht weiter auf diese Grenzen ein. Mich würde interessieren, wo er die Grenzen wahrnimmt.)
Außerdem: so sehr man als Therapeut möglicherweise eine Therapieart oder eine Methode innerhalb einer Therapieart bevorzugt: nicht jeder Mensch spricht gleich gut auf diese eine Methode an. Das wäre auch für Therapeuten langweilig, denn dann bräuchten alle nur die eine Therapieform lernen und ausüben und alle würden nur auf diese eine Weise geheilt und ihnen geholfen werden. Das wäre doch langweilig, oder? Wie Betty Alice Erickson, eine von Milton Ericksons Töchter in einem Interview mit Paul Anwandter sagt: "Man kann keine eine Regel der Psychotherapie haben, die für alle gilt." (You can't have a rule of psychotherapy that applies to everyone.)
Wie Ralph Waldo Emerson bereits sagte: "Versuche niemals jemanden so zu machen, wie du selbst bist. Du solltest wissen, dass einer von deiner Sorte genug ist." Genau so sollten wir die anderen als Individuen respektieren und nicht so werden wollen wie eine einzelne Person. Im ungünstigsten Fall wären wir nicht nur sprichwörtlich eine "billige Kopie" und im besten Fall würden die Leute immer noch von uns reden als jemand wie xy.
Als Kind hatte ich eine Decke aus verschiedenen viereckigen Mustern zusammen genäht. Eine schöne, bunte Patchwork-Decke. Das würde ich mir für uns alle wünschen, dass wir in unserem Handeln, Denken und Aussehen eine bunte Patchwork Person werden. Uns einzelne Aspekte von vielen, verschiedenen anderen nehmen und sinnvoll nutzen. Alles andere wären langweilige billige Kopien. Das braucht niemand.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
Mittwoch, 2. Oktober 2013
Schnell einschlafen... wenn man will und daran denkt...
Liebe Leserinnen und Leser,
was soll man davon halten: eine Nachteule schreibt darüber, wie man schnell einschlafen kann. Nun, das bin ich jetzt gerade und hier! Ich mag die Nacht, weil sie ruhig und still und friedlich ist. Die Hektik vom Tag ist weg. Ich werde oft nachts kreativ.
Tatsächlich ist meine Methode schnell einzuschlafen, ähnlich wie meine aktuelle Methode der Schmerzkontrolle, geliehen. Es ist ein Vorschlag, den ich von Richard Bandler hörte. Er sagt, das Problem, das an Schlaflosigkeit Leidende haben, ist dass sie sich selbst schlechte Suggestionen geben. Sie reden mit sich selbst im Gedanken ("Was schreibt sie da? Im Gedanken mit sich selbst reden? Das tu ich nicht!" Genau dieses mit sich selbst im Gedanken reden meine ich!) in einer schnellen, hektischen Art und reden sich ein "kann nicht einschlafen, kann nicht einschlafen, kann nicht einschlafen...". Natürlich schläft man auf diese Weise nicht ein! Es ist nah dran an dem alten rosa Elefant. Okay, vielleicht haltet ihr euch auch wach, indem ihr über die Vergangenheit oder die Zukunft nachdenkt. Was auch immer es ist, es ist nicht gut, denn ihr haltet euch wach wenn ihr schlafen solltet!
Bandler schlägt also vor, seinen innere Stimme zu verlangsamen. Ich glaube, ich habe noch nicht mit jemanden von Angesicht zu Angesicht darüber gesprochen. Es war irgendwie immer nur online. In letzter Zeit habe ich gemerkt, dass es hilft die Leute daran zu erinnern, wenn einer anfängt zu gähnen, dass man selbst auch anfängt zu gähnen. Wenn man also schnell spricht, kann man nicht schlafen. Verlangsamt man seine innere Stimme, macht sie müde und ihr werdet dadurch einschlafen.
Wenn Leute behaupten, sie hätten Probleme einzuschlafen, frage ich sie immer, was in ihrem Kopf vorgeht. Ich fange also nicht gleich an mit "verlangsamere deine innere Stimme". Ich hatte eine Person, die mir sagte, sie sieht Bilder in ihrem Kopf. Wie einen Film, den sie in ihrem Kopf den Tag wiederholt oder was am nächsten Tag passieren wird oder Dinge wie das. Ich sagte ihr, dass sie den Film langsamer spielen soll. Es wie slow motion machen, wie in den Matrix Filmen in den Kampfszenen. Ich weiß nicht, ob Bandler das jemals vorgeschlagen hat. Ich erinnere mich nur, dass er über den Dialog gesprochen hatte. Aber es machte Sinn für mich, ihr zu sagen, dass sie den Film langsamer spielen soll, wenn sie Bilder im Kopf hat.
Manchmal liege ich spät nachts im Bett und kann wohl gemerkt nicht einschlafen. Die Technik schnell einzuschlafen erfordert manchmal Disziplin. Wenn ich nicht einschlafen kann, schaue ich nicht auf die Uhr. Ich weiß, das macht es nur schlimmer. Es wird dazu führen, dass ich anfange mit "Oh nein, es ist x Uhr jetzt. Ich muss wirklich einschlafen jetzt!" Es ist unnützes Gerede, also fange ich erst gar nicht damit an und schaue nicht nach der Zeit. Statt dessen sage ich mir: "Da haben wir es wieder. Du weißt, was du machen musst." Und schon beim zweiten Satz fange ich an langsamer zu werden. Ich wende mich vielleicht wieder vorigen Gedanken zu, aber es wird langsamer und vielleicht ein oder zwei Mal gähnen...
Wie mit vielen anderen NLP Techniken auch, geht es darum, einen Punkt zu erreichen, an dem man etwas anderes möchte als bisher. Manchmal brauche auch ich eine Zeit, bis der Punkt erreicht ist. Aber wenn ich ihn erreiche, kann ich recht schnell einschlafen.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
was soll man davon halten: eine Nachteule schreibt darüber, wie man schnell einschlafen kann. Nun, das bin ich jetzt gerade und hier! Ich mag die Nacht, weil sie ruhig und still und friedlich ist. Die Hektik vom Tag ist weg. Ich werde oft nachts kreativ.
Tatsächlich ist meine Methode schnell einzuschlafen, ähnlich wie meine aktuelle Methode der Schmerzkontrolle, geliehen. Es ist ein Vorschlag, den ich von Richard Bandler hörte. Er sagt, das Problem, das an Schlaflosigkeit Leidende haben, ist dass sie sich selbst schlechte Suggestionen geben. Sie reden mit sich selbst im Gedanken ("Was schreibt sie da? Im Gedanken mit sich selbst reden? Das tu ich nicht!" Genau dieses mit sich selbst im Gedanken reden meine ich!) in einer schnellen, hektischen Art und reden sich ein "kann nicht einschlafen, kann nicht einschlafen, kann nicht einschlafen...". Natürlich schläft man auf diese Weise nicht ein! Es ist nah dran an dem alten rosa Elefant. Okay, vielleicht haltet ihr euch auch wach, indem ihr über die Vergangenheit oder die Zukunft nachdenkt. Was auch immer es ist, es ist nicht gut, denn ihr haltet euch wach wenn ihr schlafen solltet!
Bandler schlägt also vor, seinen innere Stimme zu verlangsamen. Ich glaube, ich habe noch nicht mit jemanden von Angesicht zu Angesicht darüber gesprochen. Es war irgendwie immer nur online. In letzter Zeit habe ich gemerkt, dass es hilft die Leute daran zu erinnern, wenn einer anfängt zu gähnen, dass man selbst auch anfängt zu gähnen. Wenn man also schnell spricht, kann man nicht schlafen. Verlangsamt man seine innere Stimme, macht sie müde und ihr werdet dadurch einschlafen.
Wenn Leute behaupten, sie hätten Probleme einzuschlafen, frage ich sie immer, was in ihrem Kopf vorgeht. Ich fange also nicht gleich an mit "verlangsamere deine innere Stimme". Ich hatte eine Person, die mir sagte, sie sieht Bilder in ihrem Kopf. Wie einen Film, den sie in ihrem Kopf den Tag wiederholt oder was am nächsten Tag passieren wird oder Dinge wie das. Ich sagte ihr, dass sie den Film langsamer spielen soll. Es wie slow motion machen, wie in den Matrix Filmen in den Kampfszenen. Ich weiß nicht, ob Bandler das jemals vorgeschlagen hat. Ich erinnere mich nur, dass er über den Dialog gesprochen hatte. Aber es machte Sinn für mich, ihr zu sagen, dass sie den Film langsamer spielen soll, wenn sie Bilder im Kopf hat.
Manchmal liege ich spät nachts im Bett und kann wohl gemerkt nicht einschlafen. Die Technik schnell einzuschlafen erfordert manchmal Disziplin. Wenn ich nicht einschlafen kann, schaue ich nicht auf die Uhr. Ich weiß, das macht es nur schlimmer. Es wird dazu führen, dass ich anfange mit "Oh nein, es ist x Uhr jetzt. Ich muss wirklich einschlafen jetzt!" Es ist unnützes Gerede, also fange ich erst gar nicht damit an und schaue nicht nach der Zeit. Statt dessen sage ich mir: "Da haben wir es wieder. Du weißt, was du machen musst." Und schon beim zweiten Satz fange ich an langsamer zu werden. Ich wende mich vielleicht wieder vorigen Gedanken zu, aber es wird langsamer und vielleicht ein oder zwei Mal gähnen...
Wie mit vielen anderen NLP Techniken auch, geht es darum, einen Punkt zu erreichen, an dem man etwas anderes möchte als bisher. Manchmal brauche auch ich eine Zeit, bis der Punkt erreicht ist. Aber wenn ich ihn erreiche, kann ich recht schnell einschlafen.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
Freitag, 27. September 2013
M&M: Takin' Over The Asylum
Liebe Leserinnen und Leser,
heute einmal eine neue Sache, von dem ich hoffe, dass ich es jeden Monat einmal schaffe: M&M: Movie of the Month. Damit möchte ich euch jeden Monat einen Film vorstellen, den ich gesehen habe und gut finde.
Den Anfang macht die Mini-Serie "Takin' Over The Asylum". Bestehend aus 6 Episoden jeweils ca. 50 Minuten lang kam die Serie 1994 ins Fernsehen und machte die beiden Hauptdarsteller Ken Stott und David Tennant bekannter. Ken Stott war mir vorher nicht bekannt und im Nachhinein habe ich auch nur wenige Filme gesehen, die in seinem Profil auf imdb.com gelistet sind. Da ich aktuell viel Doctor Who gesehen habe und sehe, ist mir David Tennant dagegen natürlich sehr bekannt. Wobei es höchst amüsant und ungewohnt war, ihn derart jung zu sehen: 23 Jahre alt. "Takin' Over The Asylum" gibt es übrigens leider nur auf Englisch und das mit teils starkem schottischen Akzent. Möglicherweise habe ich bald selbst erstellte deutsche Untertitel, falls es meine deutschen Lesern helfen würde und Interesse besteht. (Bitte bei Bedarf und Interesse bei mir melden!)
Zu den Charakteren und Inhalt der Geschichte:
Eine der wichtigsten Personen ist Eddie, gespielt von Ken Stott. Eddie ist Vertreter für Fenster mit Doppelverglasung mit einem Alkoholproblem. Seine Leidenschaft ist es Radio D.J. zu sein. Gleich zu Anfang der Serie wird Eddie seine D.J. Stelle gekündigt. Wobei er eine neue Möglichkeit bekommt: im St. Jude's Krankenhaus gab es einmal eine kleine Radiostation, die wieder aufgebaut werden soll. Eddie ist einverstanden zu helfen und kann somit seinen zwei Kollegen, die nach der Kündigung bei ihm sind, sagen: "Mir wurde nicht gekündigt. Ich bin befördert worden." Die Kollegen fragen, wo er jetzt arbeiten würde. Er sagt, St. Jude's. Da brechen die Kollegen in Gelächter aus. Eddie fragt, was los ist. "St. Jude's ist eine Irrenanstalt!"
Als Eddie dann zum ersten Mal zum St. Jude's kommt, begegnet er Campbell (David Tennant). Der zeigt Eddie die Radiostation, die eher einer Abstellkammer gleicht. Campbell erzählt Eddie, dass die Station mal lief. Allerdings geht das Gerücht rum, dass am nächsten Tag 122 Patienten zu ihren Ärzten gelaufen wären und erzählten, sie würden Stimmen hören. Es wurden Beruhigungsmittel im Wert von 6.000 Pfund verschrieben, ehe festgestellt wurde, dass die Stimmen vom Radio kamen und die Radiostation daraufhin aufgegeben wurde. Campbell glaubt aber nicht daran. Es könnte ihm keiner erzählen, dass 122 Patienten nicht gleichzeitig auch fern gesehen hätten.
Campbell ist manisch depressiv (bipolar). Wobei man ihn in der Serie nur manisch erlebt und völlig begeistert von der Radiostation. Er wird von Eddie angelernt als D.J. und findet darin endlich seinen Beruf und seine Berufung. Einmal fragt ihn Eddie Campbell: „Bist du sicher, dass du nicht manisch bist?“ Campbell: "Ich bin inspiriert, Eddie!" Eddie: "Wo ist der Unterschied?" Campbell: "Inspiriert ist, wenn du glaubst, du kannst alles machen. Manisch ist, wenn du es weißt."
Rosalie (Ruth McCabe) hat eine Zwangsstörung. Sie macht immer wieder Listen und putzt alles mögliche. Als Eddie das zweite Mal zur Radiostation kommt, haben Campbell und Rosalie innerhalb eines Tages die Radiostation komplett aufgeräumt. "So sehr ich es hasse, die Krankheit von jemand anderen auszunutzen, sie bestand darauf", sagt Campbell. Eddie fragt, ob sie beide das wirklich alles an einem Tag geschafft haben. "Wünscht du dir nicht auch, manisch zu sein?", fragt Campbell daraufhin. Eddie ernennt Rosalie schließlich zur Stationsmanagerin. Einmal geht es darum, dass der Gesundheitstag ist. Da die Radiostation einen neuen Mixer braucht und der finanziert werden muss, will die Gruppe den Tag nutzen, um Spenden zu sammeln. Wer organisiert den Tag? Natürlich Rosalie, die endlich ihre Listen sinnvoll nutzen kann und praktisch die ganze Station mit Listen und Aufgaben einspannt.
Francine (Katy Murphy) ist schwer depressiv und verletzt sich auch selbst. Eddie sieht einmal, wie sie eine Zigarette auf ihrem Arm ausdrückt. "Ich konnte keinen Aschenbecher finden", sagt sie dazu. Im späteren Verlauf nutzt sie dann aber einen Aschenbecher, den Eddie ihr gibt. Auch Francine wird von Eddie als D.J. angelernt. Francine und Eddie mögen sich sehr und freunden sich an.
Eine weitere wichtige Rolle für die Radiostation spielt Fergus (Angus Macfadyen). Er ist ein schizophrener Elektrotechniker und hilft der Gruppe, wenn es um technische Dinge geht. Ab und an veschwindet er auch schon mal von der Station, um im Laufe des Tages wieder zu kommen. Anfangs geht er nur weg, weil ihm langweilig ist. Im Verlauf der Serie ist er mehr oder weniger spektakulär weg, um einen neuen Mixer für die Radiostation zu besorgen und andere Dinge.
Außerhalb des Krankenhauses gäbe es noch zu erwähnen: die Großmutter (Elizabeth Spriggs) von Eddie, die mit ihm zusammen wohnt. Sie kommt aus Litauen und hat ihre eigenen Vorstellungen von Eddies Zukunft. Beispielsweise ist sie gar nicht so traurig, als er ihr erzählt, ihm wäre die D.J. Stelle gekündigt. Und mit 38 Jahren sollte er doch bitte endlich heiraten! Als Eddie ihr sagt, er hätte einfach noch nicht die Richtige gefunden, erwiedert die Großmutter trocken: "Glaubst du, ich habe gefunden den Richtigen? Glaubst du, deine Mutter hat gefunden den Richtigen? Nur blauäugig mit juckenden Füßen, wir finden Elend. Gott hat uns auf die Erde gebracht, zu leiden. So Er hat erfunden Stalin."
Und dann sind da noch die Kollegen und den Chef der Vertreterfirma. Alle hoch motiviert bei der Sache. Eddie kann sich nur mit sehr viel mehr Glück als Verstand dort halten und es ist ein wahres Wunder, dass er es zum "Verkäufer des Monats" bringt. Allerdings kann man sich manchmal fragen, ob nicht eher Eddies Kollegen von dort in der Psychiatrie sein sollten und völlig verrückt sind und die Gruppe der Psychiatrie statt dessen entlassen werden sollte.
In der Serie werden einige durchaus ernste psychiatrische Krankheiten dargestellt. Meiner Meinung nach geschieht dies überhaupt nicht ins Lächerliche gezogen, sondern mit angemessenen Ernst für die Krankheiten und doch auf eine humorvolle Art. Mir ist besonders die Gruppe um die Radiostation sehr sympathisch, gerade mit und wegen der Eigenarten, die die einzelnen Krankheiten mit sich bringen.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
heute einmal eine neue Sache, von dem ich hoffe, dass ich es jeden Monat einmal schaffe: M&M: Movie of the Month. Damit möchte ich euch jeden Monat einen Film vorstellen, den ich gesehen habe und gut finde.
Den Anfang macht die Mini-Serie "Takin' Over The Asylum". Bestehend aus 6 Episoden jeweils ca. 50 Minuten lang kam die Serie 1994 ins Fernsehen und machte die beiden Hauptdarsteller Ken Stott und David Tennant bekannter. Ken Stott war mir vorher nicht bekannt und im Nachhinein habe ich auch nur wenige Filme gesehen, die in seinem Profil auf imdb.com gelistet sind. Da ich aktuell viel Doctor Who gesehen habe und sehe, ist mir David Tennant dagegen natürlich sehr bekannt. Wobei es höchst amüsant und ungewohnt war, ihn derart jung zu sehen: 23 Jahre alt. "Takin' Over The Asylum" gibt es übrigens leider nur auf Englisch und das mit teils starkem schottischen Akzent. Möglicherweise habe ich bald selbst erstellte deutsche Untertitel, falls es meine deutschen Lesern helfen würde und Interesse besteht. (Bitte bei Bedarf und Interesse bei mir melden!)
Zu den Charakteren und Inhalt der Geschichte:
Eine der wichtigsten Personen ist Eddie, gespielt von Ken Stott. Eddie ist Vertreter für Fenster mit Doppelverglasung mit einem Alkoholproblem. Seine Leidenschaft ist es Radio D.J. zu sein. Gleich zu Anfang der Serie wird Eddie seine D.J. Stelle gekündigt. Wobei er eine neue Möglichkeit bekommt: im St. Jude's Krankenhaus gab es einmal eine kleine Radiostation, die wieder aufgebaut werden soll. Eddie ist einverstanden zu helfen und kann somit seinen zwei Kollegen, die nach der Kündigung bei ihm sind, sagen: "Mir wurde nicht gekündigt. Ich bin befördert worden." Die Kollegen fragen, wo er jetzt arbeiten würde. Er sagt, St. Jude's. Da brechen die Kollegen in Gelächter aus. Eddie fragt, was los ist. "St. Jude's ist eine Irrenanstalt!"
Als Eddie dann zum ersten Mal zum St. Jude's kommt, begegnet er Campbell (David Tennant). Der zeigt Eddie die Radiostation, die eher einer Abstellkammer gleicht. Campbell erzählt Eddie, dass die Station mal lief. Allerdings geht das Gerücht rum, dass am nächsten Tag 122 Patienten zu ihren Ärzten gelaufen wären und erzählten, sie würden Stimmen hören. Es wurden Beruhigungsmittel im Wert von 6.000 Pfund verschrieben, ehe festgestellt wurde, dass die Stimmen vom Radio kamen und die Radiostation daraufhin aufgegeben wurde. Campbell glaubt aber nicht daran. Es könnte ihm keiner erzählen, dass 122 Patienten nicht gleichzeitig auch fern gesehen hätten.
Campbell ist manisch depressiv (bipolar). Wobei man ihn in der Serie nur manisch erlebt und völlig begeistert von der Radiostation. Er wird von Eddie angelernt als D.J. und findet darin endlich seinen Beruf und seine Berufung. Einmal fragt ihn Eddie Campbell: „Bist du sicher, dass du nicht manisch bist?“ Campbell: "Ich bin inspiriert, Eddie!" Eddie: "Wo ist der Unterschied?" Campbell: "Inspiriert ist, wenn du glaubst, du kannst alles machen. Manisch ist, wenn du es weißt."
Rosalie (Ruth McCabe) hat eine Zwangsstörung. Sie macht immer wieder Listen und putzt alles mögliche. Als Eddie das zweite Mal zur Radiostation kommt, haben Campbell und Rosalie innerhalb eines Tages die Radiostation komplett aufgeräumt. "So sehr ich es hasse, die Krankheit von jemand anderen auszunutzen, sie bestand darauf", sagt Campbell. Eddie fragt, ob sie beide das wirklich alles an einem Tag geschafft haben. "Wünscht du dir nicht auch, manisch zu sein?", fragt Campbell daraufhin. Eddie ernennt Rosalie schließlich zur Stationsmanagerin. Einmal geht es darum, dass der Gesundheitstag ist. Da die Radiostation einen neuen Mixer braucht und der finanziert werden muss, will die Gruppe den Tag nutzen, um Spenden zu sammeln. Wer organisiert den Tag? Natürlich Rosalie, die endlich ihre Listen sinnvoll nutzen kann und praktisch die ganze Station mit Listen und Aufgaben einspannt.
Francine (Katy Murphy) ist schwer depressiv und verletzt sich auch selbst. Eddie sieht einmal, wie sie eine Zigarette auf ihrem Arm ausdrückt. "Ich konnte keinen Aschenbecher finden", sagt sie dazu. Im späteren Verlauf nutzt sie dann aber einen Aschenbecher, den Eddie ihr gibt. Auch Francine wird von Eddie als D.J. angelernt. Francine und Eddie mögen sich sehr und freunden sich an.
Eine weitere wichtige Rolle für die Radiostation spielt Fergus (Angus Macfadyen). Er ist ein schizophrener Elektrotechniker und hilft der Gruppe, wenn es um technische Dinge geht. Ab und an veschwindet er auch schon mal von der Station, um im Laufe des Tages wieder zu kommen. Anfangs geht er nur weg, weil ihm langweilig ist. Im Verlauf der Serie ist er mehr oder weniger spektakulär weg, um einen neuen Mixer für die Radiostation zu besorgen und andere Dinge.
Außerhalb des Krankenhauses gäbe es noch zu erwähnen: die Großmutter (Elizabeth Spriggs) von Eddie, die mit ihm zusammen wohnt. Sie kommt aus Litauen und hat ihre eigenen Vorstellungen von Eddies Zukunft. Beispielsweise ist sie gar nicht so traurig, als er ihr erzählt, ihm wäre die D.J. Stelle gekündigt. Und mit 38 Jahren sollte er doch bitte endlich heiraten! Als Eddie ihr sagt, er hätte einfach noch nicht die Richtige gefunden, erwiedert die Großmutter trocken: "Glaubst du, ich habe gefunden den Richtigen? Glaubst du, deine Mutter hat gefunden den Richtigen? Nur blauäugig mit juckenden Füßen, wir finden Elend. Gott hat uns auf die Erde gebracht, zu leiden. So Er hat erfunden Stalin."
Und dann sind da noch die Kollegen und den Chef der Vertreterfirma. Alle hoch motiviert bei der Sache. Eddie kann sich nur mit sehr viel mehr Glück als Verstand dort halten und es ist ein wahres Wunder, dass er es zum "Verkäufer des Monats" bringt. Allerdings kann man sich manchmal fragen, ob nicht eher Eddies Kollegen von dort in der Psychiatrie sein sollten und völlig verrückt sind und die Gruppe der Psychiatrie statt dessen entlassen werden sollte.
In der Serie werden einige durchaus ernste psychiatrische Krankheiten dargestellt. Meiner Meinung nach geschieht dies überhaupt nicht ins Lächerliche gezogen, sondern mit angemessenen Ernst für die Krankheiten und doch auf eine humorvolle Art. Mir ist besonders die Gruppe um die Radiostation sehr sympathisch, gerade mit und wegen der Eigenarten, die die einzelnen Krankheiten mit sich bringen.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
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Psychiatrie,
psychische Erkrankung
Donnerstag, 29. August 2013
Die Treppe zur Beobachtung: Es ist die Grundlage!
Liebe Leserinnen und Leser,
Dienstag vor ein paar Wochen. Ich besuche eine Freundin auf der Arbeit. Als ich von der U-Bahn hoch gehe, trete ich auf die erste Stufe der Rolltreppe. Sie ist kaputt. Ich muss hoch laufen. Mist.
Mittwoch vor ein paar Wochen. Ich besuche eine Freundin von mir auf der Arbeit. Als ich von der U-Bahn hoch gehe, trete ich auf die erste Stufe der Rolltreppe. Sie ist immer noch kaputt. Ich muss hoch laufen. Dumm!
Donnerstag, die gleiche Woche. Ich besuche die Freundin von mir auf der Arbeit. Ich erinnere mich endlich daran, dass die Rolltreppe vielleicht immer noch kaputt ist. Ich schaue um die Ecke, um zu sehen, ob die Lichter grün sind. Sie sind rot. Ich gehe weiter, um die Treppe zu nehmen. Ich habe endlich gelernt.
Vor Monaten habe ich viele Tage damit verbracht, die Serien "Sherlock" und "Elementary" zu sehen. Wie Sherlock gerne sagt, "Sie sehen, aber Sie beobachten nicht!" Der erste Schritt zu sehen und beobachten und kombinieren wie Sherlock Holmes es tut, ist aktive Beteiligung Dinge zu sehen.
Letzte Woche Donnerstag. Ich besuche die Freundin von mir auf der Arbeit. Ich schaue um die Ecke, um die Lichter der Rolltreppe zu sehen. Sie sind rot. Sie ist wieder kaputt. Ich frage mich, was all die alten Leute machen auf der Arbeit meiner Freundin. Die Rolltreppe dieser U-Bahnstation ist oft kaputt. Als ich als einzige Person zur Treppe gehe, denke ich auch an Sherlock Holmes. Danke, Sherlock.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
Dienstag vor ein paar Wochen. Ich besuche eine Freundin auf der Arbeit. Als ich von der U-Bahn hoch gehe, trete ich auf die erste Stufe der Rolltreppe. Sie ist kaputt. Ich muss hoch laufen. Mist.
Mittwoch vor ein paar Wochen. Ich besuche eine Freundin von mir auf der Arbeit. Als ich von der U-Bahn hoch gehe, trete ich auf die erste Stufe der Rolltreppe. Sie ist immer noch kaputt. Ich muss hoch laufen. Dumm!
Donnerstag, die gleiche Woche. Ich besuche die Freundin von mir auf der Arbeit. Ich erinnere mich endlich daran, dass die Rolltreppe vielleicht immer noch kaputt ist. Ich schaue um die Ecke, um zu sehen, ob die Lichter grün sind. Sie sind rot. Ich gehe weiter, um die Treppe zu nehmen. Ich habe endlich gelernt.
Vor Monaten habe ich viele Tage damit verbracht, die Serien "Sherlock" und "Elementary" zu sehen. Wie Sherlock gerne sagt, "Sie sehen, aber Sie beobachten nicht!" Der erste Schritt zu sehen und beobachten und kombinieren wie Sherlock Holmes es tut, ist aktive Beteiligung Dinge zu sehen.
Letzte Woche Donnerstag. Ich besuche die Freundin von mir auf der Arbeit. Ich schaue um die Ecke, um die Lichter der Rolltreppe zu sehen. Sie sind rot. Sie ist wieder kaputt. Ich frage mich, was all die alten Leute machen auf der Arbeit meiner Freundin. Die Rolltreppe dieser U-Bahnstation ist oft kaputt. Als ich als einzige Person zur Treppe gehe, denke ich auch an Sherlock Holmes. Danke, Sherlock.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
Mittwoch, 7. August 2013
Bauchredner gut - Nichtbauchredner böse
Liebe Leserinnen und Leser,
zugegeben, es gab und gibt ein paar komische Bauchredner. Edgar Bergen hat beispielsweise Charlie McCarthy in den späten Jahren ein eigenes Zimmer gegeben. Candice Bergen, die Tochter von Edgar Bergen, war sicher früher sehr frustriert, wenn Charlie McCarthy als ihr großer Bruder bezeichnet wurde. Al Stevens berichtet in seinem Buch Ventriloquism: Art, Craft, Profession, dass Paul Winchell massive Probleme mit seiner Mutter hat. Das ging so weit, dass er in der Psychatrie war. Er lief dort weg, um nachts auf dem Friedhof, am Grab seiner Mutter ein Gespräch mit seinen beiden Figuren Jerry Mahoney und Knucklehead Smiff halluzinierte. (Stevens bezieht sich hier auf Paul Winchells Autobiografie "Winch", die ich allerdings nicht gelesen habe. Ich kann also nur von Stevens wiedergeben.)
Al Stevens schreibt auch, korrekterweise, wie ich finde, dass es sicherlich einen gewissen Prozentsatz mehr oder weniger verrückter Bauchredner gibt. Aber dieser Prozentsatz Verrückter auch in anderen Professionen zu finden ist. Die Vorstellung, dass Bauchredner verrückt sind, ist damit keineswegs häufiger oder seltener als bei anderen Menschen. Die Medien, vor allem gerne Filme, verbreiten nur gerne das Image des verrückten Bauchredners oder der mörderischen Bauchrednerpuppe. Das ist ähnlich wie das allgemeine Image von Hypnotiseuren. Viele Menschen haben auch vor Hypnotiseuren Angst, wenn auch aus etwas anderen Gründen. Die Sache mit Hypnotiseuren ist oft, dass die Leute glauben, der Hypnotiseur würde sie völlig willenlos machen.
Viel öfter als den tatsächlich verrückten Bauchredner, taucht er im Film auf. Sei es gespielt von Jay Johnson als Chuck Campbell in "Soap", für den Bob so real ist wie ein echter Mensch. "Soap" ist sowieso nicht ganz normal. In der Serie geht es um zwei Schwestern, Mary Campbell und Jessica Tate und ihre Familien. In beiden Familien geht es nicht normal. Ein Bauchredner, der seine Figur wirklich nur als Figur sieht, wäre da unpassend gewesen. Billy Chrystal beispielsweise spielte einen weiteren Bruder der Familie und war schwul. Heute sicher weniger dramatisch, aber um 1980, als die Serie gedreht wurde, schon eine große Sache. Eine meiner Lieblingsszenen ist die mit Chuck,Bob und dem Kühlschrank.
Chuck undBobs erste Begegnungen mit beiden Familien sind sicherlich auch sehenswert. Und die Szene als Bobsich als Hellseher gibt, zeigt schön, dass Chuck nicht alleine ist, Bob als eigenständige Person anzuerkennen. Klasse finde ich den Blick, den Mary ihrem Mann Burt zuwirft.
Es gibt kein Video davon online, aber in der "Night Court" Episode "The Next Voice You Hear" (Staffel 4, Episode 1) spielt Ronn Lucas einen Bauchredner, der zwar redet, ohne die Lippen zu bewegen und ohne Figur. Er weigert sich, mit seiner normalen Stimme zu reden. Ein erfolgreicher Akt, sagt er, ist abhängig von der Beziehung des Bauchredners und seiner Figur zueinander. Er hätte zwar seine Fähigkeiten ausgearbeitet, aber solange er nicht die passende Figur dazu gefunden hätte, würde er sich eben weigern, als er selbst zu sprechen.
In "LA Law" spielt er in der Folge "Dummy Dearest" (Staffel 3, Folge 6) mit. Als Kenny Petersen, der mit 3 Jahren mehrere Tage im Kofferraum eines Autos eingesperrt war, spricht er selbst nicht. Dafür hat er eine Figur, die für ihn spricht. Diese hat mit ihm auch nicht gerade mehr Geduld, als andere Leute Kenny herum, die ihn für verrückt halten, weil er immer mit dieser Puppe heraumläuft. Auch zu dieser Episode gibt es leider keine Szene im Internet zu finden, um sie euch hier zu zeigen.
Ich erwähne diese Filme jetzt nur, weil sie für mich, trotz des Klisches des verrückten Bauchredners, doch recht originell sind und nicht das typisch "mörderisch Verrückte" sind, wie so viele andere.
Als Bauchredner ist man mehr als nur Schauspieler. Man ist Zuschauer, wenn die Figur aktiv ist, und doch ist man gleichzeitig Schauspieler, denn man spielt ja die Figur. Das ist etwas, was andere Schauspieler nicht haben. Entweder sind sie in ihrer Rolle, oder eben nicht. Nur Bauchredner sind Schauspieler und Zuschauer zur gleichen Zeit.
Ronn Lucas' Rolle in "LA Law" finde ich dabei besonders faszinierend. Sie geht noch ein Stück weiter als die "üblichen" 2 Rollen eines Bauchredners, denn er muss auf der einen Seite (kein Wortspiel beabsichtigt) einen depressiven, eingeschüchterten Bauchredner spielen und gleichzeitig ist seine Figur völlig in Rage gegen fast alle, mit denen er zu tun hat... einschließlich Kenny Petersen selbst. Eine besonders rührende Szene gibt es am Ende der Folge, als Kenny mit seiner Figur in einem Raum voll Akten in einer Ecke hockt und die Figur ihn heftig an macht, dass es völlig sinnlos wäre weiter für ihn zu sprechen und er ein hoffnungsloser Fall wäre. Die Szene ist um so schöner (jedenfalls so sehr eine solche Szene schön sein kann) anzusehen, wenn man sich bewusst macht, dass Ronn Lucas nicht einfach eine Szene ohne Text hat, sondern die sehr wütende Figur spricht und das, ohne mit den Lippen zu zucken oder sonst wie sichtbar ist, dass er tatsächlich im gleichen Moment für die sehr emotionale Figur spricht. Solche Szenen wirken simpel. Jemand spricht und jemand anderes nicht. Tatsächlich sind sie aber komplizierter als sie aussehen, ähnlich wie ein Zaubertrick. Die Kunst des Bauchredens ist, dass man gleich die Texte der Figur dabei hat. Es ist nichts erst im Nachhinein zusätzlich gesprochen. Das ist wirklich eine Kunst. Ich vermisse gute Bauchredner. Die Filme heute sind alle animiert, wo Schauspieler einfach die Texte sprechen. Oder man behilft sich, indem man Schauspieler den Text "off camera", also für die Kamera nicht sichtbar, sprechen lässt.
Als Bauchredner kann man kreativ sein und hat einen unglaublich komplexen Auftrag, indem man zwei Personen gleichzeitig sein muss. Außerdem gibt das Bauchreden die Möglichkeit, Dinge zu sagen, die man sonst nicht sagen könnte (weil es in der Gesellschaft unangemessen wäre) oder sich trauen würde zu sagen (weil sie schüchtern sind). Die Figuren geben die Freiheit aus sich raus zu kommen, wirklich alles sagen zu können und trotzdem selbst schüchtern und zurückhaltend zu sein. Bauchreden ist die sicherste Art, einmal aus sich raus zu kommen und „Dampf abzulassen“. Bauchredner sind nicht verrückt oder böse. Verrückt sind nur die Menschen, die alles in sich hinein fressen und nicht raus lassen. So etwas macht auf Dauer wirklich krank und verrückt, denke ich.
Bis zum nächsten Blog,
sarah
zugegeben, es gab und gibt ein paar komische Bauchredner. Edgar Bergen hat beispielsweise Charlie McCarthy in den späten Jahren ein eigenes Zimmer gegeben. Candice Bergen, die Tochter von Edgar Bergen, war sicher früher sehr frustriert, wenn Charlie McCarthy als ihr großer Bruder bezeichnet wurde. Al Stevens berichtet in seinem Buch Ventriloquism: Art, Craft, Profession, dass Paul Winchell massive Probleme mit seiner Mutter hat. Das ging so weit, dass er in der Psychatrie war. Er lief dort weg, um nachts auf dem Friedhof, am Grab seiner Mutter ein Gespräch mit seinen beiden Figuren Jerry Mahoney und Knucklehead Smiff halluzinierte. (Stevens bezieht sich hier auf Paul Winchells Autobiografie "Winch", die ich allerdings nicht gelesen habe. Ich kann also nur von Stevens wiedergeben.)
Al Stevens schreibt auch, korrekterweise, wie ich finde, dass es sicherlich einen gewissen Prozentsatz mehr oder weniger verrückter Bauchredner gibt. Aber dieser Prozentsatz Verrückter auch in anderen Professionen zu finden ist. Die Vorstellung, dass Bauchredner verrückt sind, ist damit keineswegs häufiger oder seltener als bei anderen Menschen. Die Medien, vor allem gerne Filme, verbreiten nur gerne das Image des verrückten Bauchredners oder der mörderischen Bauchrednerpuppe. Das ist ähnlich wie das allgemeine Image von Hypnotiseuren. Viele Menschen haben auch vor Hypnotiseuren Angst, wenn auch aus etwas anderen Gründen. Die Sache mit Hypnotiseuren ist oft, dass die Leute glauben, der Hypnotiseur würde sie völlig willenlos machen.
Viel öfter als den tatsächlich verrückten Bauchredner, taucht er im Film auf. Sei es gespielt von Jay Johnson als Chuck Campbell in "Soap", für den Bob so real ist wie ein echter Mensch. "Soap" ist sowieso nicht ganz normal. In der Serie geht es um zwei Schwestern, Mary Campbell und Jessica Tate und ihre Familien. In beiden Familien geht es nicht normal. Ein Bauchredner, der seine Figur wirklich nur als Figur sieht, wäre da unpassend gewesen. Billy Chrystal beispielsweise spielte einen weiteren Bruder der Familie und war schwul. Heute sicher weniger dramatisch, aber um 1980, als die Serie gedreht wurde, schon eine große Sache. Eine meiner Lieblingsszenen ist die mit Chuck,Bob und dem Kühlschrank.
Chuck undBobs erste Begegnungen mit beiden Familien sind sicherlich auch sehenswert. Und die Szene als Bobsich als Hellseher gibt, zeigt schön, dass Chuck nicht alleine ist, Bob als eigenständige Person anzuerkennen. Klasse finde ich den Blick, den Mary ihrem Mann Burt zuwirft.
Es gibt kein Video davon online, aber in der "Night Court" Episode "The Next Voice You Hear" (Staffel 4, Episode 1) spielt Ronn Lucas einen Bauchredner, der zwar redet, ohne die Lippen zu bewegen und ohne Figur. Er weigert sich, mit seiner normalen Stimme zu reden. Ein erfolgreicher Akt, sagt er, ist abhängig von der Beziehung des Bauchredners und seiner Figur zueinander. Er hätte zwar seine Fähigkeiten ausgearbeitet, aber solange er nicht die passende Figur dazu gefunden hätte, würde er sich eben weigern, als er selbst zu sprechen.
In "LA Law" spielt er in der Folge "Dummy Dearest" (Staffel 3, Folge 6) mit. Als Kenny Petersen, der mit 3 Jahren mehrere Tage im Kofferraum eines Autos eingesperrt war, spricht er selbst nicht. Dafür hat er eine Figur, die für ihn spricht. Diese hat mit ihm auch nicht gerade mehr Geduld, als andere Leute Kenny herum, die ihn für verrückt halten, weil er immer mit dieser Puppe heraumläuft. Auch zu dieser Episode gibt es leider keine Szene im Internet zu finden, um sie euch hier zu zeigen.
Ich erwähne diese Filme jetzt nur, weil sie für mich, trotz des Klisches des verrückten Bauchredners, doch recht originell sind und nicht das typisch "mörderisch Verrückte" sind, wie so viele andere.
Als Bauchredner ist man mehr als nur Schauspieler. Man ist Zuschauer, wenn die Figur aktiv ist, und doch ist man gleichzeitig Schauspieler, denn man spielt ja die Figur. Das ist etwas, was andere Schauspieler nicht haben. Entweder sind sie in ihrer Rolle, oder eben nicht. Nur Bauchredner sind Schauspieler und Zuschauer zur gleichen Zeit.
Ronn Lucas' Rolle in "LA Law" finde ich dabei besonders faszinierend. Sie geht noch ein Stück weiter als die "üblichen" 2 Rollen eines Bauchredners, denn er muss auf der einen Seite (kein Wortspiel beabsichtigt) einen depressiven, eingeschüchterten Bauchredner spielen und gleichzeitig ist seine Figur völlig in Rage gegen fast alle, mit denen er zu tun hat... einschließlich Kenny Petersen selbst. Eine besonders rührende Szene gibt es am Ende der Folge, als Kenny mit seiner Figur in einem Raum voll Akten in einer Ecke hockt und die Figur ihn heftig an macht, dass es völlig sinnlos wäre weiter für ihn zu sprechen und er ein hoffnungsloser Fall wäre. Die Szene ist um so schöner (jedenfalls so sehr eine solche Szene schön sein kann) anzusehen, wenn man sich bewusst macht, dass Ronn Lucas nicht einfach eine Szene ohne Text hat, sondern die sehr wütende Figur spricht und das, ohne mit den Lippen zu zucken oder sonst wie sichtbar ist, dass er tatsächlich im gleichen Moment für die sehr emotionale Figur spricht. Solche Szenen wirken simpel. Jemand spricht und jemand anderes nicht. Tatsächlich sind sie aber komplizierter als sie aussehen, ähnlich wie ein Zaubertrick. Die Kunst des Bauchredens ist, dass man gleich die Texte der Figur dabei hat. Es ist nichts erst im Nachhinein zusätzlich gesprochen. Das ist wirklich eine Kunst. Ich vermisse gute Bauchredner. Die Filme heute sind alle animiert, wo Schauspieler einfach die Texte sprechen. Oder man behilft sich, indem man Schauspieler den Text "off camera", also für die Kamera nicht sichtbar, sprechen lässt.
Als Bauchredner kann man kreativ sein und hat einen unglaublich komplexen Auftrag, indem man zwei Personen gleichzeitig sein muss. Außerdem gibt das Bauchreden die Möglichkeit, Dinge zu sagen, die man sonst nicht sagen könnte (weil es in der Gesellschaft unangemessen wäre) oder sich trauen würde zu sagen (weil sie schüchtern sind). Die Figuren geben die Freiheit aus sich raus zu kommen, wirklich alles sagen zu können und trotzdem selbst schüchtern und zurückhaltend zu sein. Bauchreden ist die sicherste Art, einmal aus sich raus zu kommen und „Dampf abzulassen“. Bauchredner sind nicht verrückt oder böse. Verrückt sind nur die Menschen, die alles in sich hinein fressen und nicht raus lassen. So etwas macht auf Dauer wirklich krank und verrückt, denke ich.
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