Freitag, 28. Februar 2014

M&M: Victoria Wood's Nice Cup of Tea

Liebe Leserinnen und Leser,

für alle diejenigen unter euch, die gerne Tee trinken oder sich für Tee interessieren und gute Englischkenntnisse haben, habe ich diesen Monat eine interessante Dokumentation für euch:

"Victoria Wood's Nice Cup of Tea" ist eine Produktion der BBC produziert im April 2013. Victoria Wood geht in dieser zweiteiligen Sendung (jeweils etwa 60 Minuten Laufzeit) der Geschichte von Tee nach und warum die Briten so vernarrt in Tee sind. Im ersten Teil geht es darum, wie Tee, der ursprünglich aus China kam, nach Großbritannien kam. Die Briten wollten schließlich von den Chinesen unabhängig werden. Indien war ein guter Ersatz für die Briten, war Indien doch eine ehemalige britische Kolonie. Aber was könnten die Briten haben, um mit den Indern zu verhandeln? Die Antwort auf diese Frage hat mich sehr überrascht und war für mich völlig unerwartet.

Der zweite Teil handelt davon, warum Tee den Briten so viel bedeutet. Victoria Wood spricht mit Bauarbeitern, Taxifahrern, dem Schauspieler Matt Smith (bekannt unter anderem als der 11. Doctor von "Doctor Who"). Der Tee hat den Briten geholfen den Krieg zu gewinnen, meinen einige Gesprächspartner. Zum Ende des zweiten Teils der Dokumentarion stellt Victoria Woods die Frage, ob der Tee überhaupt noch Zukunft hat mit Starbucks und den diversen Sorten von Kaffee und Kaffeemischungen. Hat Tee eine Zukunft? Was könnte die Zukunft vom Tee sein? Übrigens auch überlegenswert, warum im Englischen oft die Rede ist von einem "nice cup of tea". Warum "nice"?

Youtube hat, zumindest bisher, beide Teile online. Hier die Links:

Teil 1:  http://www.youtube.com/watch?v=VOwWTFh_y9E (59 Minuten)
Teil 2:  http://www.youtube.com/watch?v=d4I47_vXBtU (58:44 Minuten)

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Donnerstag, 27. Februar 2014

Besser in einer anderen Zeit geboren?

Liebe Leserinnen und Leser,

von "Sherlock" zu "Elementary". Obwohl mich das Ende der ersten Staffel von "Elementary" nicht so sehr begeistert hat - abgesehen von der letzten Szene (Bienen!) - habe ich dann doch weiter die 2. Staffel geschaut, sobald es das Internet zuließ. In der 7. Folge dann ist Sherlock auf einem Treffen ehemaliger Abhängiger. Der Leiter hat zum Abschluss eine Frage, zu der sich überraschenderweise Sherlock als erstes meldet. Es geht um verrückte Gedanken, die die ehemals Abhängigen haben. Gedanken, die ihnen einfach kommen, obwohl sie wissen, dass es verrückte Gedanken sind.

Sherlock: "Ich frage mich oft, ob ich nicht besser in eine andere Zeit geboren wäre." Und erklärt, erstaunlich offen, weiter: "Meine Sinne sind ungewöhnlich - naja, man könnte sogar unnatürlich sagen - scharf. Unsere Zeit ist eine mit vielen Ablenkungen.  Es ist wie ein quälender Paukenschlag an ständiger Eingabe. Diese Kakophonie, die uns bis zu uns nach Hause verfolgt in unsere Betten und sich in unsere in unsere Seele schleicht, wieso sollte man dann nicht auf eine bessere Welt hoffen. Für eine lange Zeit, gab es nur eine Maske, für meine rohen Nervenenden und das war ein ausgiebiger Drogenkonsum. In meinen weniger produktiven Momenten, frage ich mich also, wenn ich doch etwas früher geboren wäre, als es dort draußen noch ruhiger war, wäre ich dann überhaupt abhängig geworden? Wäre ich vielleicht konzentrierter gewesen? Ein fokussierterer Mensch?"

Jemand fragt Sherlock: "Was, wie bei den alten Griechen?"

Sherlock: "Hast du überhaupt eine Ahnung, was in der hellenischen Ära so als Zahnersatz durchging? Nein, nein, ich wollte schon, ähm... ein paar Wunder der Moderne. Einfach kurz bevor alles so... verstärkt wurde."

Die Diskussion wird unterbrochen, als sich Sherlocks Bruder Mycroft mit einer Frage zu erkennen gibt. Sherlock ist entsetzt und geht. Nicht nur Sherlock mit seiner außergewöhnlichen Wahrnehmung ist gestresst. Auch wir normal Sterblichen sind immer gestresster und alles um uns wird schneller und lauter und größer und heller. Gebt einmal bei Google Bilder ein: Erde nachts. So hell erleuchtet ist die Erde selbst in der Nacht. Muss das alles so sein?

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Mittwoch, 26. Februar 2014

Bin ich hübsch?

Liebe Leserinnen und Leser,

Sherlock Holmes kann durch seine analytische Art manchmal unglaublich nervig sein. Oder wenn er nicht zugeben will, dass er keine Ahnung hat. In "The Sign of Three" (der 2. Episode der 3. Staffel von "Sherlock") trifft wahrscheinlich beides zu. Sherlock und John sind beide zu Johns Junggesellenabschied betrunken und spielen "Blatt vorm Kopf". Dabei bekommt man von jemand anderen ein Blatt Papier mit einem Namen auf die Stirn und muss diesen erraten. Eigentlich ein recht unterhaltsames Spiel. Nur nicht unbedingt mit Sherlock. John hätte mittlerweile wissen müssen, dass Sherlock für Klatsch und Tratsch und allgemein als bekannt oder berühmte Persönlichkeiten geltende Personen nichts übrig hat.

John: "Bin ich hübsch? Die hier." (John zeigt auf das Blatt auf seiner Stirn)
Sherlock: "Schönheit ist ein Konstrukt, welches allein auf Kindheitseindrücken, Einflüssen und Vorbildern basiert."
John: "Ja, aber bin ich eine hübsche Frau?"
Sherlock: "Ich weiß nicht, wer Sie sind. Ich weiß nicht, wer Sie sein sollen."
John: "Sie haben den Namen ausgesucht!"
Sherlock: "Ich habe ihn zufällig aus der Zeitung genommen."
John: "Sie kapieren das Spiel nicht wirklich, oder, Sherlock?"

Mit seinem Argument hat Sherlock trotzdem Recht. Es sind genau die von Sherlock genannten Faktoren und mehr, mit denen wir fremde Personen als sympatisch oder unsympatisch einordnen, in klug oder dumm oder all die anderen Schubladen, die wir so haben. Eine völlig normale Reaktion. Routine und bekannte Situationen, Dinge und Personen sind, was uns hilft und das Leben erleichtert. Wir können nicht ständig bei jeder Situation reagieren, als wäre es völlig neu für uns. So wie es keine wirkliche Objektivität gibt.

Auch Sherlock Holmes ist mit seiner Denkweise trotzdem nicht unfehlbar. In "Das große Spiel" (Staffel 1, Folge 3 von "Sherlock") kann John es anfangs nicht glauben, dass Sherlock nicht weiß, dass die Erde sich um die Sonne dreht. Detective Inspector Lestrade und andere Polizisten machen sich ebenso darüber lustig. Sherlock ist das egal. Sein Kopf ist ihm wichtig und die Tatsache, dass die Erde sich um die Sonne dreht, ist ihm nicht wichtig genug, länger im Gedächtnis zu behalten. Doch am Ende der Folge muss Sherlock selbst feststellen, dass ein bisschen mehr Wissen um das Sonnensystem ihm geholfen hätte, den Fall schneller zu lösen.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Freitag, 31. Januar 2014

M&M: Ein Herz und eine Kanone

Liebe Leserinnen und Leser,

der Schauspieler Liam Neeson spielte 2000 die Hauptrolle des DEA-Agenten Charlie in dem Film "Ein Herz und eine Kanone" (Gun Shy). Charlie kommt von einem Undercover-Auftrag zurück, der in einem völligen Desaster geendet hat. Eine wilde Schießerei, in deren Verlauf auch ein guter Kollege von Charlie getötet wurde und Charlie selbst auch fast umgekommen wäre und statt dessen mit dem Gesicht in einer Wassermelone landete. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass er nun Melonen nicht ausstehen kann. Seither plagen ihn Verdauungsstörungen und massive Ängste. Er wünscht sich nichts mehr als den Ruhestand und den Blick aufs Meer.

Mit Charlie im Flugzeug sitzt der Therapeut Dr. Jeff Bleckner (Michael Mantell). Dieser merkt, wie unruhig Charlie ist und bietet seine Hilfe an. Auf Anraten von Dr. Bleckner macht Charlie eine Gruppentherapie. Dort stellt er fest, dass jeder von ihnen ebenso unzufrieden ist mit seinem (Berufs)Leben und trifft auf offene Ohren für seine eigenen Probleme. Charlies Vorgesetzte setzen ihn auf einen letzten Fall an. Er soll den gefürchteten Mafiaboss Fulvio (Oliver Platt) mit seinen Geldwäschegeschäften auffliegen lassen. Charlie ist so nervös vor dem ersten Treffen mit Fulvio, dass er sich von Dr. Bleckner Tabletten verschreiben lässt. Der Therapeut gibt ihm ausdrücklich die Anweisung nur eine zu nehmen. Aber Charlie ist so nervös und die Wirkung kommt ihm nicht schnell genug. Also nimmt er eine zweite. Das führt dazu, dass Charlie beim Treffen dann nicht nur ruhig ist, sondern sehr damit zu kämpfen hat, überhaupt wach zu bleiben. Schließlich kann Charlie nicht widerstehen und schläft mitten auf seinem Stuhl einfach ein. Fulvio ist begeistert und beeindruckt, wie ruhig und selig Charlie einfach so schlafen kann.

Charlie und Fulvio freunden sich ehrlich an. So merkt Charlie schließlich, dass der fiese Mafiaboss nur eine Fassade ist. Fulvio wünscht sich nichts sehnlicher, als Tomaten zu züchten. Fieser Mafiaboss ist er nur, weil es scheinbar alle anderen von ihm so erwarten. Damit ist Fulvio eine weitere Person, die unglücklich ist und ganz andere Wünsche für sein eigenes Leben hat. Charlie beschließt ihm zu helfen.

Für seine Verdauungsprobleme konsultiert Charlie die schöne Judy Tipp (Sandra Bullock), die ihm nicht nur durch alternative Medizin in körperlicher Hinsicht helfen kann. Er lässt sich von ihrem Optimismus anstecken und die beiden kommen sich näher.

Alles in allem ist der Film sicher sehr konstruiert und nicht gerade realistisch. Trotzdem hat der Film viel Witz und es macht mir immer wieder großen Spaß den großartigen Schauspielern zuzusehen. Die Charaktere sind mit viel Liebe geschrieben worden, selbst kleinere Rollen und es macht mir Freude sie zu sehen mit all ihren Eigenarten und ihren Problemen, durch die sich sich durchbeißen und versucht sind, an ihren Träumen festzuhalten und ihnen nah zu kommen. Am Ende dieses turbulenten Abenteuers haben vor allem Charlie und Fulvio sicher viel für sich gelernt und so einiges an Entwicklungen durchgemacht und erreicht.

Bis zum nächsten Blog,
sarah


Mittwoch, 29. Januar 2014

Früher war alles besser?

Liebe Leserinnen und Leser,

2003 war das Jahr, in dem unserer Familien-PC einen Internetanschluss bekam. Die Welt stand uns offen!

Wir legten uns E-Mail Adressen zu und schrieben auf einmal viel billiger und schneller E-Mails an weiter entfernt lebende Verwandte und Freunde. Könnt ihr euch daran erinnern, wann ihr zum letzten Mal einen Brief an jemanden komplett handschriftlich geschrieben? Einen Brief, keine Postkarte! Mein letzter handschriftlicher Brief war letzes Jahr. Eher zufällig, da ich etwas für einen neuen Ausweis verschicken musste und keinen Drucker hatte. Mein letzter Brief davor? Keine Ahnung. Und bei euch?

Wie habt ihr für letztes Weihnachten Geschenke besorgt? Ich habe genau ein Geschenk in einem Geschäft geholt. Alles andere habe ich bequem per Internet bestellt. Irgendwie doch traurig.

Überhaupt, was haben wir früher, ohne Internet und Computer gemacht? Mehr gelesen wahrscheinlich. Im November 2012 stellte die Zeitung "Frankfurter Rundschau" zunächst einen Antrag auf Insolvenz beim Amtsgericht in Frankfuhrt am Main. Die Druckkosten waren zu hoch im Vergleich zu Verkaufszahlen. Warum auch eine Zeitung kaufen, wenn alles online kostenlos lesbar ist? Im Februar 2013 wurde dann bekannt, dass es doch weiter geht.


Vielleicht war früher alles besser. Zumindest haben viele von uns nicht so viel vor einem Bildschirm gehockt und mehr mit anderen unternommen. Macht das Computer gleich schlecht? Die Welt verändert sich nun einmal und Kulturen und Menschen verändern sich. Früher gab es nur Bücher in Büchereien und Bibliotheken. Jetzt kann man dort auch CDs und DVDs ausleihen. Früher waren die Kataloge von Büchereien Karteikästen mit Karten aus Papier. Jetzt ist alles im Computer mit einer einfacheren, schnellen Suche. Und wir müssen nicht einmal zur Bücherei, um festzustellen, ob sie das Buch, was wir suchen überhaupt haben oder ob es ausleihbar ist. Wir können es online zu Hause aus nachschauen. Im Gegensatz zu online Einkäufen, die mich eher etwas traurig stimmen und es trotzdem mache, finde ich die online Suche im Büchereikatalog gut. Oder vielleicht auch nicht. Denn wenn ohne käme ich in jedem Fall einmal aus dem Haus... Der Computer ersetzt, jedenfalls noch nicht, den Menschen völlig. Die Arbeit wird nur etwas anders durch Computer. Noch sehe ich auch nicht die Gefahr, dass technische Veränderungen und Erneuerungen unseren Arbeitsplatz in dem Sinne bedrohen. Maschinen übernehmen die Welt? Glaube ich nicht. Denn dazu haben die Maschinen (noch) zu wenig Eigenleben entwickelt und letztlich liegt es doch an uns, den Nutzern von der Technik, ob oder wie weit und wie wir sie nutzen wollen. Auch wenn manche Fernsehprogramme mittlerweile von vielen eher als flach und dumm angesehen werden, habe ich immer noch Vertrauen in die Menschen, dass sie sich nicht so sehr von den Maschinen kontrollieren lassen, dass am Ende die Maschinen die Menschen völlig unter Kontrolle hätten.

Oder doch? Denn was bleibt uns, wenn einmal Stromausfall unsere Geräte lahm legt? Selbst wenn wir in unserer Verzweiflung zurück zu unseren Büchern kämen, bräuchten wir Licht dafür, sie lesen zu können. Was mit den modernen eBook-Readern auch bei Stromausfall wohl kein Problem sein sollte. Oder wenn man nur genug Kerzen im Haus hätte und ein Feuerzeug oder Streichhölzer.

2012 kam der australische Film "Underground: The Julian Assange Story" raus, der von der Jugend von Julian Assange, dem Gründer und Chefredakteur von WikiLeaks erzählt. Es gibt eine Szene, in der der junge Julian mit seiner Freundin in seinem Zimmer zusammen sitzt. Es ist schon dunkel draußen. Sie erzählt ihm von einem Ort, an den sie gerne hin möchte und fragt, ob er verreisen möchte. Macht er bereits, sagt er. Wenn er Computer hackt, reist er die ganze Zeit. Gleichzeitig hier in seinem Schlafzimmer und auf der anderen Seite der Welt zu sein. Dann sagt er ihr, sie soll aus dem Fenster schauen und einen Bezirk nennen. Sie tut es. Julian tippt einige wenige Zeilen in den Computer und plötzlich gehen alle Lichter im von ihr genannten Bezirk aus. "Hast du das gerade gemacht?", fragt sie ihn. Er antwortet ihr nicht, sagt ihr nur, sie sollte einen anderen Bezirk nennen. "Nein", sagt sie. "All die armen Leute sind im Dunkeln." "Sie sind glücklich", sagt er. "Wusstest du, dass es immer neun Monate nach einem Stromausfall eine erhöhte Anzahl von Kindergeburten gibt?"

Abschließend noch Warren G. Bennis' Vision der "Fabrik der Zukunft":

Die Fabrik der Zukunft wird nur noch zwei Angestellte haben: einen Mann und einen Hund. Der Mann hat die Aufgabe, den Hund zu füttern. Und der Hund hat die Aufgabe, den Mann daran zu hindern, die Maschinen anzufassen.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Freitag, 17. Januar 2014

Drei Fragen

Liebe Leserinnen und Leser,

ich weiß nicht, von wem diese Fragen ursprünglich kamen. Wer es nachweisen kann, dem wäre ich für einen entsprechenden Kommentar dankbar.

Craig Ferguson sagte jedenfalls in einem Comedy Central Auftritt, dass drei Fragen wichtig wären, bevor man spricht... vor allem aber, bevor man im Internet etwas schreibt, wo es praktisch für die Ewigkeit bleibt:

1. Muss es gesagt werden? (Does it have to be said?)
2. Muss es von mir gesagt werden? (Does it have to be said by me?)
3. Muss es von mir jetzt gesagt werden? (Does it have to be said by me now?)

Hier der Videoclip von Craig Vergusons Auftritt bzw. eine Vorschau: http://www.youtube.com/watch?v=pIdox3zpv-w

Bis zum nächsten Blog,

sarah

Dienstag, 24. Dezember 2013

M&M: Nightmare Before Christmas

Liebe Leserinnen und Leser,

habt ihr euch schon einmal Gedanken gemacht über die Feiertage, die wir feiern? Ostern, Valentinstag, Halloween, Weihnachten? Der Zeichentrickfilm „Nightmare Before Christmas“ von Tim Burton hat genau das zum Thema!

Jack Skellington, ein dürres Skelett im schwarz-weißen Anzug, ist der Anführer von Halloween Town, deren Bewohner für Halloween zuständig sind. Jack ist unglücklich. Seit einer Weile schon macht ihm der Grusel keinen Spaß mehr und er will etwas anderes. Nur weiß er nicht genau was.Während eines Spaziergangs kommt er in eine andere Stadt: Christmas Town. Dort ist alles voll Schnee und duftet herrlich und alle haben Spaß und sind fröhlich. Außerdem gibt es da jemanden, der groß und rot sein soll und Geschenke bringt. Jack findet heraus, dass dieser Jemand „Nicki Graus“ (im Englischen: Sandy Claws) heißt. Herrlich!

Für Jack steht fest: er möchte dieses Weihnachten auch haben. Das nächste will er selbst ausrichten.
Drei Kinder, die sonst Süßigkeiten sammeln würden, beauftragt Jack damit, Nicki Graus zu entführen, damit Jack aktiv sein kann. Obwohl Jack den Kindern noch sagt, sie sollen Nicki Graus nicht zu Oogie Boogie bringen, machen sie genau das. Oogie Boogie ist die einzige wirklich böse und gruselige Person in Halloween Town und bereit zu seiner eigenen Unterhaltung andere auch umzubringen, vor allem den ach so großen Nicki Graus.

Jack ahnt davon nichts und alle sind begeistert. Nur Sally ist mehr als besorgt. Sie ist ein bisschen wie das Frankenstein Monster zusammengenäht und wird von ihrem Erschaffer, Doktor Finkelstein, im Schloss gefangen gehalten wird. Sie mag Jack sehr. Jack selbst merkt das nicht so recht. Als sie eine Vision hat, in der Weihnachten völlig schief geht, tut sie alles, um Jacks Plan zu verhindern. Jack hört ihr gar nicht zu. Weihnachten geht völlig schief und endet damit, dass Jack in seinem fliegenden Schlitten abgeschossen wird. Da wird dem armen Jack klar, was er da angerichtet hat, so gut seine Absichten auch waren. Nicki Graus muss zurück! Schafft Jack es noch rechtzeitig ihn und damit auch Weihnachten zu retten? Das müsst ihr selbst herausfinden!

Wie viele Zeichentrickfilme von Tim Burton, hat auch „Nightmare Before Christmas“ immer wieder Lieder und ist damit eine Art Musical. Geschrieben wurde die Musik von Tim Burtons ständigen Partner, dem Komponisten Danny Elfman. Dieser hat Jack Skellington auch die Singstimme gegeben. Obwohl Danny Elfman zwar für Demos von Liedern selbst singt, ist er sonst nicht in den Filmen nicht zu hören. Insofern ist „Nightmare Before Christmas“ schon etwas besonderes für Fans. Als ich den Film zum ersten Mal sah, war mir Tim Burton, ich muss es gestehen, nicht in dem Sinne bewusst oder bekannt. Ich kannte zwar Filme von ihm – im Nachhinein – aber der Name wurde mir erst durch „Nightmare Before Christmas“ wirklich bewusst. Gesehen habe ich den Film zufällig als im Studium eine Professorin den Film kurz vor Weihnachten an einem Nachmittag als kleine Filmaktion zeigte. Als selber Behinderte mit einigen Narben im Gesicht begeisterte mich Sally mit ihren zusammengenähten Körperteilen. Genial ist eine Szene, in der sie aus dem Schloss des Doktors abhaut, um Jack zu sehen. Sie springt aus dem Fenster. Einen Moment glaubt man fast, sie hätte den Sturz nicht überlebt. Sie liegt regungslos am Boden. Aber dann rappelt sie sich auf und näht sich einen Arm, der locker geworden ist, ganz resolut wieder zusammen.

Jack war eine besondere Figur für Danny Elfman als der Film 1993 entstanden ist. Seine musikalische Karriere fing etwa um 1972 in der Musikgruppe seines Bruders, Richard Elfman, an. Als Richard aufhören wollte, übernahm Danny die Gruppe, die von 20 auf 8 Mann verkleinert und eine New Wave/Ska/Punk/Rock Band wurde: Oingo Boingo. 1980 entstand dann das erste Album „Only A Lad“. Aus Gründen, die Danny Elfman nach eigenen Aussagen bis heute nicht versteht wollte der junge Regisseur Tim Burton ausgerechnet ihn 1985 als Komponist für seinen ersten großen Film „Pee-wee's Big Adventure“ (Pee Wee's irre Abenteuer). Dadurch kam Danny Elfman zum Film. Da er als Komponist für Filme immer gefragter wurde, war ihm klar, dass er nicht auf ewig Oingo Boingo und Filmmusik machen konnte. Beides zusammen kostete zu viel Zeit und Energie. Doch wie sollte er sich entscheiden? Wie sollte es weiter gehen für ihn? Eine unklare Zukunft also für Jack Skellington im Film und Danny Elfman im richtigen Leben. Diese Verbundenheit zu Jack, nicht nur durch das Schreiben der Texte und Musik, sondern auch ganz persönlich, war es, weshalb Danny Elfman den Part von Jack Skellington selber singen wollte – letztlich auch gesungen hat.

Bis zum nächsten Blog,
sarah