Dienstag, 31. März 2015

M&M: Big Fish

Liebe Leserinnen und Leser,

stellt euch vor, euer Vater ist ein Egoist und Geschichtenerzähler. Er ist so egoistisch und ein solcher Geschichtenerzähler, dass er bei seiner Rede zu eurer Hochzeit, in fantastische Geschichten über sich und seine eigene Kindheit erzählt, statt etwas nettes über euch. Könnt ihr euch vorstellen, wie das wäre? Nun, falls die Antwort „ja“ lautet, habt ihr möglicherweise eine Ahnung davon, wie es Will Bloom (Billy Crudup) in dem Film „Big Fish“ aus dem Jahr 2003 während seiner Hochzeit erging. Die Konsequenz überrascht nicht sonderlich: Vater, Ed Bloom (Albert Finney) und Sohn reden nicht mehr miteinander oder kommunizieren höchstens über die Mutter, Sandra Bloom (Jessica Lange).

Bis an dem Tag, an dem die Mutter den Sohn anruft und mitteilt, dass der Vater im Sterben liegt und er doch noch einmal zur Versöhnung vorbeikommen sollte. Der Sohn fährt daraufhin tatsächlich zu seinen Eltern. Begleitet wird der Sohn von seiner Frau, Josephine (Marion Cotillard). Sie hat die Geschichten des Vaters noch nicht gehört und ist neugierig. So hat er noch einmal die Gelegenheit, seine Erlebnisse zu erzählen.

Den jüngeren erwachsenen Ed Bloom spielt Ewan McGregor, der Albert Finney als dem alten Ed Bloom erstaunlich ähnlich sieht. Was letztlich auch der Grund war, warum Ewan McGregor die Rolle bekam. Außerdem mit dabei ist Helena Bonham Carter in gleich drei Rollen: nämlich die junge und alte Jenny und als Hexe. Danny DeVito ist als Zirkusdirektor zu sehen und Steve Buscemi dürfte auch einigen Filmbegeisterten bekannt sein, um nur ein paar weitere Stars in diesem Film zu nennen.

Bei all den fantastischen und wunderbaren Abenteuern könnte man fast vergessen, warum der Sohn überhaupt beim Vater ist. Doch das Ende ist traurig wie komisch zugleich. Selbst nach seinem Tod ist die Geschichte des Vaters längst noch nicht ganz zu Ende erzählt.

Hinter jeder Geschichte steckt auch ein Teil Wahrheit. Wie viel Wahrheit das im Fall von Ed Bloom ist, müsst ihr selbst herausfinden, indem ihr den Film anschaut. Insgesamt würde ich sagen, dass der Film eine geschickte, gelungene Gratwanderung macht: das Leben von Ed Bloom ist nicht ganz normal, aber auch nicht völlig übertrieben abwegig. Dieser Film dürfte alle Menschen zurück versetzen, die selbst als Kind den Erzählungen der Eltern gerne zugehört haben oder Eltern, die ihren Kindern Geschichten erzählt haben und erzählen. Ich glaube, vor allem Ewan McGregor, der als junger Ed Bloom die Erlebnisse durchspielen durfte, hat mit Sicherheit viel Spaß gehabt bei diesem Film. Jedenfalls kommt das für mich so rüber, wenn ich den Film sehe, aber auch wenn ich mir die Extras ansehe und „behind the scenes“ und Ewan McGregor und andere Beteiligte des Films davon erzählen. Apropos beteiligt beim Film: die Filmmusik, wie bei (fast) allen Tim Burton Filmen lieferte Danny Elfman. Dieser Tim Burton Film setzt nicht so sehr auf Grusel, wie viele andere seiner Filme. Dafür ist er eine bunte Mischung vieler kleiner, meist witziger Geschichten in einem Film.
 Bis zum nächsten Blog,
sarah


Dienstag, 24. März 2015

Alltagshypnose

Liebe Leserinnen und Leser,

es gibt selbst unter Fachleuten immer wieder Diskussionen, was Hypnose ist und was Trance ist. Viele, auch Hypnotherapeuten, reden mit Klienten oder Neulingen davon jemanden „in Hypnose zu versetzen“. Ich selbst stimme eher Milton Erickson zu, der einmal schrieb, dass Trance ein Bewusstseinszustand ist und Hypnose der Weg oder die Methode dort hin. James Tripp wiederum ist bekannt für seine „hypnosis without trance“.

Ich glaube, in einem dürften sich die meisten Leute einig sein: nämlich dass dieser veränderte Bewusstseinszustand, ob wir ihn nun Trance oder Hypnose nennen, ein alltägliches Phänomen darstellt. Für diesen Bewusstseinszustand braucht es nicht einmal zwingend eine zweite Person und nicht unbedingt Worte. Im Folgenden möchte ich ein paar typische Beispiele beschreiben und was für ein Phänomen dahinter stecken.

Ein typisches Beispiel für Amnesie, also Gedächtnisverlust, ist wenn man von einem Ort zu einem anderen fährt und am Ziel angekommen, keine Erinnerung mehr daran hat, wie man dort hin gekommen ist. Ich meine nicht, dass man vergessen hätte, ob man mit dem Auto oder Bus gefahren ist, sondern Details über die Strecke oder Vorkommnisse auf dem Weg. Irrelevante Details werden ausgeblendet.

An einem Arbeitstag bei der Alzheimer Gesellschaft (ausgerechnet dort!) erlebte ich auch einmal, dass mehrere Kollegen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den Raum kamen und obwohl nichts und niemand sie unterbrochen hatte in ihrer Handlung, kamen sie rein und stockten sofort mit einem verzweifelten Blick und der Frage: „Was wollte ich hier?“ Oder: „Warum bin ich hier?“ Obwohl die anderen Anwesenden sie nicht unterbrochen haben, hatte etwas oder jemand auf dem Weg sie in ihren ursprünglichen Gedanken gestört, die sie zu diesem Raum geführt hatten. Der ursprüngliche Gedanke war überdeckt von anderen und damit der Grund in den Raum zu kommen vergessen.

Die bereits im vorigen Eintrag erwähnte Augenfixation erfordert unbedingt eine glänzende Scheibe als Fixierpunkt, genau so wenig wie eine pendelnde Taschenuhr. Vor allem Kinder können ganz einfach durch eine brennende Kerze genau so gut in sich versinken. Ich selbst musste einmal bei einem Arzt über drei Stunden im Wartezimmer warten. Zeitschriften waren zwar ausgelegt und ich hatte auch ziemlich sicher ein Buch dabei, aber ich starrte nur auf die Wand gegenüber von mir und hoffte bloß inständig, dass ich noch genug anwesend war und schnell genug reagieren würde, wenn ich endlich einmal aufgerufen würde. Da ich mich bewusst nur wenig später wieder aus diesem Zustand heraus holte, verpasste ich meinen Aufruf tatsächlich nicht. Alles, was ich brauchte war einen Punkt und die Wand hatte nichts besonderes an sich, sie war schlicht weiß. Man wählt nur oft gerne einen leuchtenden oder glitzernden Punkt, weil dieser wohl eben durch die Helligkeit auffällig ist.

Immer wieder kann es auch passieren, dass wir einen blauen Fleck an uns entdecken, aber keine Erinnerung mehr daran haben, uns gestoßen zu haben. Das ist nichts anderes als Schmerzkontrolle, Anästhesie und damit Trance bzw. Hypnose. Das gilt auch für die Möglichkeiten der Schmerzkontrolle, die ich bereits in einem vorigen Eintrag erwähnt hatte, auch wenn ich in diesem Eintrag bewusst auf die Worte Trance und Hypnose verzichtete.

Zwei Phänomene sind bei Kindern sehr typisch und sollten, meiner Meinung nach, weil es sich um Kinder handelt, nicht all zu negativ oder böse gesehen werden. Das eine ist positiv halluzinieren: das heißt etwas zu sehen, was nicht real existiert. So wird beispielsweise immer wieder von Kindern berichtet, die „unsichtbare Freunde“ haben. Eine Umkehrung des Phänomens wäre das negativ Halluzinieren: besonders ärgerlich, wenn man zum Beispiel gerade wegfahren will und seine Hausschlüssel oder Autoschlüssel nicht findet, viele Male einen Tisch nach ihnen absucht und nach vielen vergeblichen Versuchen steht man nun wieder vor dem Tisch und plötzlich sind die Schlüssel ganz offen und deutlich sichtbar auf dem Tisch. Warum haben wir sie vorher nicht gesehen?

Doch das negativ Halluzinieren ist nicht nur beschränkt auf das Sehen. Zum Ärger der Eltern sind Kinder manchmal derart in ihrer Welt versunken, dass sie die Rufe der Eltern gar nicht hören. Das ist nicht unbedingt böswilliges Weghören, sondern kann auch einfach ein Zeichen sein, dass die Kinder so tief versunken sind in ihre Aktivitäten, dass alle Reize, die nicht unmittelbar zur Aktivität gehören ausgeblendet werden. Liebe Eltern: das ist ein normales Phänomen! In diesem Zusammenhang ist bei vermeintlich häufig trotzigen Kindern festzustellen, ob sie sich bewusst verweigern als Verhaltensproblem, Hörprobleme haben oder versunken in ihre Aktivitäten sind und dadurch nicht hören. Die Reformpädagogin Maria Montessori beschrieb das Phänomen von Kindern, die völlig versunken sind und wo andere deutlich laute Kinder diese sie in keiner Weise ablenkten oder störten. Soweit ich weiß hat Montessori dabei nie von Hypnose oder Trance geschrieben oder gesprochen. Wobei ich nur einige Grundprinzipien ihrer Gedanken im Studium kennen lernte. Den Begriff, den Montessori benutzte für diesen konzentrierten Bewusstseinszustand ist „flow“.

Buchliebhaber und Filmfans wissen, wie bei einem guten Buch oder Film sehr schnell Stunden vergehen können, die wie Minuten erscheinen. Zeitverzerrung ist auch ein typisches Trance- bzw. Hypnose-Phänomen. Leider nutzen wir dieses Phänomen oft nicht zu unseren Gunsten aus. Damit verfliegen schöne Momente viel zu schnell und Situationen, die wir am liebsten schnell hinter uns bringen wollen ziehen sich wie Kaugummi. Es gibt Möglichkeiten, die Wahrnehmung zu unseren Gunsten zu manipulieren. Nicht nur, dass uns warm sein kann, wenn es objektiv kalt ist oder umgekehrt, auch unsere Wahrnehmung der Zeit können wir bewusst beeinflussen. Wir müssen nur herausfinden, wie unsere individuelle Zeitwahrnehmung funktioniert und durch welch Faktoren sie beeinflusst wird.

Einer meiner Lieblingsphänomene ist die „Ampel-Trance“, wie ich sie nenne. Eine Reihe Autos steht an der roten Ampel. Alle starren auf die Ampel und wenn die Ampel umspringt ist unweigerlich immer mal auch ein Autofahrer dabei, der nicht umspringt. Das merken wir daran, dass ein Fahrer der hinteren Autos dann ungeduldig hupt. Auch hier ist die bereits erwähnte Augenfixation „Schuld“ daran.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig deutlich machen, dass Trance bzw. Hypnose etwas normales, sogar alltägliches ist. Oft benennen wir es nur nicht mit diesen Begriffen. Ich würde mir wünschen, dass die Menschen weniger Angst vor den Begriffen und Phänomenen haben, die mit Trance und Hypnose verbunden sind. Leider denken noch heute viele, dass Hypnose etwas mit Kontrollverlust zu tun hat und man damit zum bösen Verbrecher wird oder bei Hypnose-Shows sich völlig lächerlich macht. Hypnose ist weitaus mehr als das. Vor allem ist es etwas völlig normales. Die von mir hier genannten Phänomene sind nur ein paar Beispiele. Vielleicht fallen euch selbst Situationen ein, die ihr erlebt habt. Wenn ihr sie mitteilen wollt, schreibt einen Kommentar. Ich würde mich freuen von euch zu lesen.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Freitag, 20. März 2015

Was zur... Hypnose

Liebe Leserinnen und Leser,

Hypnose ist, wenn jemand eine Taschenuhr hin und her schwingt und zählt und auf dich einredet, dann kannst du irgendwann die Augen nicht mehr offen halten und schläfst. Das ist bestenfalls wie sich viele Show-Hypnose vorstellen.

Das hier sollte eigentlich ein Eintrag werden, um einige Hypnose-Menschen vorzustellen, vor allem Hypnotherapeuten, also Leuten, die Hypnose als Therapie anwenden, kombiniert mit ein bisschen Geschichte der Hypnose. Das war für Februar geplant. Wie ihr sehen könnt, habe ich daraufhin im Februar gar nichts geschrieben.

Die Wahrheit ist, dass ich fast keine Ahnung habe über die Geschichte von Hypnose. Ich habe zwei, drei allgemeine Bücher über Hypnose gelesen. Darin stand natürlich auch etwas zur Geschichte und Namen berühmter Leute aus vergangener Zeit. YouTube sei Dank konnte ich einige Hypnotiseure und Hypnotherapeuten in Interviews und bei Demonstrationen oder Seminaren sehen. Doch bis auf Dr. Milton Erickson kenne ich die meisten kaum mehr als mit Namen.

Hinzu kommt, dass ich in den letzten Monaten gemerkt habe, wie ich Dinge, die mir, sagen wir ein halbes Jahr vorher, noch vertraut waren, heute vergessen habe. Inklusive Begriffen, die ich zu der Zeit problemlos hätte erklären oder zumindest verwenden können. Werde ich alt? Oder werde ich wie Sherlock Holmes, der keine Ahnung hat, dass die Erde sich um die Sonne dreht, weil es irrelevant für sein Leben ist?

Hier ist, was ich weiß und euch gerne mitteilen möchte, ohne dass ich (meine) Bücher konsultieren müsste: meine Geschichte der Hypnose. (Geständnis: Ich habe zwar kein Buch benutzt, aber die Daten bei wikipedia nachgeschaut.)

Der Name, der oft genannt wird als quasi der Vater der Hypnose bzw. Hypnotherapie, ist Franz Anton Mesmer (1734-1815). Vor Jahren mochte ich den Schauspieler Alan Rickman sehr. Ich mag ihn noch heute, nur dass ich über aktuellere Projekte und Filme von ihm jetzt nicht mehr so vertraut bin wie vor einigen Jahren. 1994 hat er jedenfalls in dem Film „Mesmer“ eben jenen gespielt. Die Rahmenhandlung des Filmes ist eine Gerichtsverhandlung, der sich Mesmer stellen muss. Die Behandlungsmethoden dieses Arztes sind so ungewöhnlich für seine Zeit, dass er für viele ein Scharlatan sein muss. Deshalb steht er vor Gericht. Ich las später ein paar Bücher über Mesmer, um herauszufinden, was von der Geschichte im Film wirklich passiert war. Ohne es zu wissen, war das wohl meine Einstieg zur Hypnose und Hypnotherapie. Wobei Mesmer das, was er praktizierte nicht Hypnose nannte. Anfangs arbeitete er mit Magneten. In einem Buch las ich die Geschichte, dass er in einer Art Parade dabei war und gebeten wurde zu helfen, da kein anderer Arzt unmittelbar in der Nähe war. Er ließ sich zu der kranken Person führen und stellte erst dort fest, dass er seine Magnete in der Kutsche bei der Parade hatte liegen lassen. Wenn leblose Steine und Magnete helfen konnten und er, Mesmer doch ein warmes Lebewesen voll Energie ist, müsste es doch möglich sein, dass er durch Berührung und Streichen mit den Händen helfen könnte. Er konnte dann tatsächlich helfen, wobei er nach diesem Erlebnis auf die Magnete verzichtete. Er bezeichnete das, was er machte als „animalen Magnetismus“. Heute ist es auch als „Mesmerismus“ bekannt. Sein Name ist sogar zu einem Adjektiv im Englischen geworden als „mesmerising“ (um etwas zu beschreiben, was faszinierend, hypnotisierend ist).

Unabhängig von Mesmer damals, geht auch die chinesische Medizin von einer Energie aus, dem Chi oder Qi. Das Reiki ist bis heute eine praktizierte Methode, bei der die Hände zur Heilung genutzt werden.

Doch Mesmer war nicht ganz der Anfang. Schon die Ägypter und Griechen kannten Schlaftempel. Priester, die zu der Zeit auch als Ärzte fungierten, heilten durch Rieten und indem sie die Kranken in einen heilenden Schlaf versetzten von vielen verschiedenen Krankheiten.

Die Wunderheilungen von Jesus, seinen Jüngern und den frühen Christen dürften größtenteils genau so auf Hypnose zurückzuführen sein. Handauflegungen und Fixierung der Augen (Fixation) z. B. durch eine glänzende Metallscheibe, sind dabei typische Praktiken.

Ein weiterer bekannter Chirurg, den man kennen sollte ist der Schotte James Braid (1795-1860). Auch er beschäftigte sich mit Magnetismus und prägte den Begriff „Neurypnology“ (Neurohypnotismus), also immer noch nicht „Hypnose“ als Begriff. Zur Zeit von Braid steckte die Anästhesie noch in den Kinderschuhen. Sein Buch heißt: Neurypnology; Or, the Rationale of Nervous Sleep Considered in Relation with Animal Magnetism

James Esdaile (1808–1859) wiederum erinnert mich ein wenig an Erickson. Esdaile litt an Asthma und zog von Großbritannien nach Indien, in der Hoffnung, dass ihm das Klima dort besser bekäme. Erickson ließ sich nach einem Fahrradunfall impfen, bekam allerdings von der Impfung einen anaphylaktischen Schock, an dem er fast starb und in dessen Folgen er Allergien entwickelte. Er zog daraufhin nach Phoenix, Arzizona. Es sollte jedenfalls nicht groß wundern, dass Esdailes Buchtitel lautet: Mesmerism in India and Its Practical Application in Surgery and Medicine.

Ein weiterer Arzt, der erwähnt werden sollte ist der Psychiater und Neurologe Hippolyte Bernheim (1840-1919), der sich mit der Wirkung von Suggestionen beschäftigte. Suggestionen sind ein wichtiger Aspekt bei Hypnose und in der Hypnotherapie. Entsprechend war seine Therapieform die „suggestive Therapie“, über die er auch mehrere Bücher schrieb, zum Beispiel: Über die Suggestion und ihre Anwendung in der Therapie.

Der sogenannte russische Wunderheiler Rasputin (1869-1916) hat übrigens auch Hypnose angewendet, vor allem um den Zarensohn zu helfen, wenn er wieder Blutungen hatte. Von Wunderheilungen im Bezug auf den Zarensohn zu sprechen, halte ich allerdings für unangebracht. Denn geheilt hat Rasputin ihn von der Bluterkrankheit (Hämophilie) nicht. Er hat lediglich die Blutungen gestoppt. Mehr über Rasputin in einem späteren Eintrag.

Was viele sicher nicht wissen: bevor Sigmund Freud (1856-1939) seine Psychoanalyse entwickelte, studierte er bei dem Neurologen Jean-Martin Charcot (1825-1893) und wandte Hypnose an. Später wendete er sich von er Hypnose ab. Sicherlich teils, um sich seinen eigenen Ideen und der Psychoanalyse zu widmen. Zum Teil könnte ich mir auch vorstellen, dass ihm Nähe zu Klienten und evtl. diese zu berühren nicht gefiel, wo doch gerade ein Aspekt der Psychoanalyse ist, dass man Abstand hält und so wenig wie möglich eingreift.

Wenn ich ausführlicher schreiben sollte, könnte ich ein Buch schreiben und müsste doch mehr nachschauen. Für heute soll es mit den genannten Personen erst einmal genug sein. Sollten Hypnotiseure und Hypnotherapeuten oder Hypnose-Enthusiasten diesen Eintrag lesen, würde ich mich über ergänzende Namen und Anmerkungen freuen.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Sonntag, 1. Februar 2015

M&M: Mein Kind vom Mars

Liebe Leserinnen und Leser,

ich weiß, der Titel hört sich möglicherweise etwas kitschig-dämlich an und das soll eine Geschichte sein, die es wert ist zu sehen und von mir besprochen zu werden? Ja!

Der Film erzählt die - wie immer in Filmen nur teilweise - wahre Geschichte von Schriftsteller David Gerrold und den Erlebnissen mit einem kleinen Jungen namens Dennis, den er beschloss zu adoptieren. Ich erzähle euch erst einmal ein wenig von der Geschichte im Film und dann etwas zum Buch, das ich auch gelesen habe.

David (gespielt von John Cusack) ist ein Science-Fiction Schriftsteller, dessen Bücher auch verfilmt werden. Noch vor dem Film ist seine Frau gestorben. Jetzt lebt er alleine mit seinem Hund. Eines Tages bekommt er die Idee, dass er ein Kind adoptieren könnte. Er hätte gerne wieder jemanden um sich und möchte etwas Gutes tun. Bei so vielen Kindern, die kein richtiges Zuhause haben, scheint es recht nahe liegend, ein Kind zu adoptieren. Auch wenn seine Schwester Liz (gespielt von John Cusacks realen älteren Schwester, Joan Cusack), ihn ausdrücklich davor warnt: "Hör zu. Das Problem mit Kindern, und ich würde meine für nichts auf der Welt eintauschen, ist, dass du sie immer an der Backe hast. Die sind wie Moskitos, saugen dir das Blut aus. Sie klauen dir dein Leben, deine Privatsphäre, deine Identität..."

Doch David hat bereits Kontakte zu einem Kinderheim und die haben auch einen möglichen besonderen Jungen für ihn. Das besondere an Dennis (beeindruckend gespielt von Bobby Coleman) ist, dass er fest überzeugt davon ist, vom Mars zu stammen. Es braucht eine Zeit, bis Dennis auftaut und zu David Kontakt aufnimmt. Er steckt im Heim nämlich ständig unter einem umgedrehten Karton, der ihn vor den Sonnenstrahlen schützen muss. Auf einer gemeinsamen Autofahrt mag Dennis den "Runterhalte-Gurt". Er garantiert, neben Gewichten an seinen Fußgelenken, die er ständig trägt, dass er auf der Erde bleibt.

Wie da nun mal so ist, darf man ein Kind nicht einfach so adoptieren. Es gibt auch Ärzte und andere Organisationen, die Kontrollen machen und Gespräche führen wollen. Gerade weil Dennis etwas schwierig ist mit seiner Idee vom Mars zu kommen und außerdem von anderen Kindern und auch von David Sachen klaut. Die Kontrollen kommen auch mal unangekündigt.

Auch wenn Dennis sicher etwas ungewöhnlich ist, ist er bei allem trotzdem sehr liebenswürdig und David ist ein sehr bemühter, sympathischer und geduldiger Vater für ihn. Sicherlich rettet die beiden die Tatsache, dass David als Schriftsteller einfach auch die Zeit hat, sich um Dennis zu kümmern und von Zuhause arbeitet, also nicht so oft weg ist, wie andere allein erziehende Eltern es zwangsläufig wären. Es gibt immer wieder lustige Momente. Mein Lieblingsspruch von Dennis ist allerdings etwas, was er während eines Baseball Spiels zu David sagt. David versucht ihm das Spiel zu erklären und was es bedeutet, wenn die Spieler richtig gut sind. Dann sind sie nämlich ein Superstar! Dennis sagt dazu in einem unglaublich sachlichen Ton: "Superstars gibt es nicht. Nur Supernovas oder weiße Zwerge."

Doch eines Abends als David bei einer Veranstaltung für seine Bücher ist, kommt er nachhause und seine Schwester muss ihm gestehen, dass Dennis unbemerkt weggelaufen ist. Und dann ist da noch das abschließende Gespräch mit den Behörden und Dennis, ob er überhaupt bei David bleiben darf. Wie diese zwei höchst aufregenden Momente sich auflösen verrate ich euch aber nicht. Das müsst ihr schon selbst ansehen. Es lohnt sich wirklich. Es gibt viele lustige Momente, wie zum Beispiel den Einkauf, das Baseball-Spiel, aber auch zumindest einen wirklich traurigen Moment und Drama und Spannung finden sich ebenfalls. Ich sehe den Film immer wieder gerne. Vor allem die Entwicklung zwischen Dennis und David und wie sie sich trotz aller Unsicherheit, die beide deutlich haben, zusammenraufen und zueinander finden, finde ich einfach nur schön anzusehen. Diese Entwicklung und die vielen unterschiedlichen Gefühle, die beim Ansehen zumindest bei mir aufkommen, macht den Film für mich immer wieder sehenswert. Der Titel sollte da wirklich nicht abschrecken!

Die Film Extra aus Amerika kann ich nicht beurteilen, da ich diese Version nicht besitze. Meine europäische Version zumindest enthält ein Interview mit dem "echten" Dennis und David und Einblicke in die Entwicklungsgeschichte vom Film. Insbesondere zu hören, wie es Dennis und David jetzt geht und wie sie über die Vergangenheit und die erste Zeit zusammen denken, fand ich ein nettes Extra. Die deutsche Synchronisation ist übrigens ganz gut gelungen. Mit einer Ausnahme, die ich absolut nicht verstehe und eigentlich unmöglich finde in der Ausführung. Denn es wäre durchaus anders gegangen, meiner Meinung nach. Davids Hund heißt im englischen "Somewhere" (irgendwo). Damit sie sagen mit "irgendwo" als Ortsangabe und als Namen spielen könnten, wenn sie sagen würden: "Irgendwo ein Hund bellte." (Somwhere a dog barked.) Im Film heißt er dann auf deutsch "Es war einmal". Ich denke, "Irgendwo" hätte auch funktioniert. Vielleicht bin ich aber nur kleinlich...

Im "wahren Leben" gestaltete sich die Adoption noch etwas komplizierter. Eine einzelne Person wird von den Behörden sowieso nicht so gerne gesehen als Adoptiv-Elternteil. Der "richtige" David Gerrold ist zudem auch noch schwul. Sicher nichts schlimmes, aber in den Augen der Behörden auch nicht gerade ein Pluspunkt. Insgesamt sind viele Momente aus dem Film auch im Buch zu finden und umgekehrt. Ich persönlich fand die Situation als Dennis wegläuft im Film zwar dramatisch und spannend geschildert. Im Buch stellt sich die Situation etwas anders dar, insbesondere die Beweggründe warum Dennis in dem Moment gerade wegläuft. Tatsächlich finde ich seine Motivation im Buch sogar um einiges trauriger und dramatischer, auch wenn die Situation im Film gefährlicher dargestellt ist. Ich hatte den Film als erstes gesehen und dann erst das Buch gelesen. Ich weiß nicht, ob es daran lag und ich dadurch schon gewisse Ideen im Kopf hatte. Jedenfalls hat mir in diesem Fall der Film doch ein bisschen besser gefallen. Das Buch ist manchmal etwas abgehackt und ich hätte mir gewünscht, dass der unmittelbare weitere Verlauf von bestimmten Momenten noch ein wenig weiter ausgeführt worden wären. Statt dessen kam dann aber mit einem neuen Absatz schon ein weiteres Erlebnis. Trotzdem lohnt sich auch das Buch zu lesen. Ich wüsste leider nicht, dass es eine deutsche Buchversion gibt. Daher unten nur der Link zur englischen Buchversion.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Freitag, 23. Januar 2015

Eingeschränkte Wahrnehmung

Liebe Leserinnen und Leser,

täglich schauen wir auf unsere Uhr. Ob Armbanduhr oder Handy. Hast du eine Armbanduhr? Wenn ja, verdeck die Anzeige mit der anderen Hand, um nicht drauf zu schauen und beantworte einige Fragen:

- Könntest du mir sagen, ob du eine analoge Uhr, also mit den Zahlen 1 bis 12 im Kreis angeordnet hast oder digital?
- Wenn du eine analoge Uhr hast, sind die Zahlen römisch oder arabisch (wie diese Zahl: 2) oder nur Striche dort, wo die Zahlen sein müssten? Hat sie auch eine Sekundenanzeige? Ist die Sekundenanzeige als Zeiger oder anders? Ist sie anders? Wenn ja wie? Hat deine Uhr auch eine Datumsanzeige?
- Wenn du eine digitale Uhr hast, sind die arabischen Zahlen wie auf einem Ziffernblatt, die weiter springen? Oder die typisch digitale Art mit den Strichen, die die Zahlen bilden? Gibt es eine Datumsanzeige?

Für diejenigen unter euch, die schon gar keine Uhr haben: hat euer Handy arabische Zahlen als Anzeige oder die Striche, die Zahlen bilden? Zeigt das Handy auch Sekunden an? Wenn ja wie?

Jetzt nimm die Hand von deiner Armbanduhr oder nimm dein Handy zur Hand und schau nach, ob du die Fragen richtig beantwortet hast.

Verdeck bitte noch ein letztes Mal deine Uhr bzw. dein Handy, dass du die Anzeige nicht sehen kannst.

Gerade hast du auf deine Uhr bzw. dein Handy geschaut. Dann kannst du mir doch sicher sagen, wie spät es gerade bei dir ist. Nicht? Falls es dich tröstet: die meisten werden diese Frage nicht beantworten können. Weil unsere Wahrnehmung immer eingeschränkt ist. Als du das erste Mal auf die Uhr gesehen hast, hast du überprüft, ob die Fragen richtig beantwortet waren. Die Zeitanzeige an sich war irrelevant für dich. Also hast du nicht darauf geachtet.

Es ist ähnlich wie das folgende, vielleicht schon bekannte, Video. Die Anweisung lautet, dass man zählen soll, wie oft sich die Spieler mit den weißen T-Shirts den Ball zuwerfen.

https://www.youtube.com/watch?v=IGQmdoK_ZfY 

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Mittwoch, 31. Dezember 2014

M&M: Der Grinch

Liebe Leserinnen und Leser,

meine Mutter mochte den Schauspieler Jim Carrey nicht. Für ihren Geschmack zog er zu viele Grimassen. Doch unsere halb amerikanischen Freunde liehen uns einmal ihre nur englische DVD von "How the Grinch Stole Christmas" aus. Jim Carrey ist dabei versteckt unter einer grünen haarigen Maske. Meine Mutter konnte recht gut Englisch, allerdings war es für die Details des Film nicht ganz ausreichend. Sie lieh sich einige Tage später aus der Bücherei die deutsche DVD aus und sah den Film noch einmal. Die Geschichte hatte es ihr angetan und Jim Carrey war gut genug versteckt, dass es ihr wert war, den Film ein zweites Mal anzusehen.

Doch worum geht es denn überhaupt? Der Film aus dem Jahr 2000 erzählt eine weihnachtliche Geschichte, basierend auf der Erzählung von Dr. Seuss. Im englischen Sprachraum ist Dr. Seuss bekannt für in Reimen geschriebenen Geschichten für Kinder. Wie schon bei Nightmare Before Christmas handelt auch diese Geschichte von einem unzufriedenen Außenseiter. Mit dem Grinch haben wir jemanden, der Weihnachten so sehr hasst, wie man ein Fest nur hassen kann. Er wohnt nördlich von Whoville, einem kleinen Ort, in dem alle Weihnachten lieben wie kein zweites Fest. Cindy Lou Who (Taylor Momsen) ist die junge Tochter des Postbeamten Lou Lou Who (Bill Irwin). Sie ist ein aufgewecktes, neugieriges Mädchen und als sie erfährt, dass der Grinch weder Post schickt, noch Post bekommt, geht sie der Sache auf den Grund. Sie ist es auch, die darauf besteht, dass zum Fest vor Weihnachten der Grinch der Jubelmeister der Feier ist. Denn das Buch sagt: "Der Jubelmeister ist der, der des Jubels wert ist. Und geht an die Seele, die es Weihnachten am meisten vermisst." Nicht, dass der Grinch Weihnachten vermissen würde... Aber er wird von Cindy Lou besucht auf seinem Berg und eingeladen. Der Grinch überlegt hin und her und geht schließlich hin. Zähne knirschend lässt er alle Feierlichkeiten über sich ergehen.

Und dann... dann kommt die Nacht. Der Grinch sieht von seinem Berg aus, wie der Weihnachtsmann mit Schlitten und Rentieren die Geschenke verteilt. Er bastelt sich daraufhin selbst ein Weihnachtsmann Kostüm und sein treuer Hund Max wird kurzer Hand als Rentier umfunktioniert für den Schlitten. Dann schleicht sich der Grinch wieder runter in den Ort und stiehlt allen Geschenke, um sie im Müll zu vernichten. Als er bei Cindy Lou im Haus ist, ist diese zufällig auch gerade wach. Er versteckt sich hinter dem Tannenbaum, den er eigentlich gerade auch klauen wollte. Als sie ihn fragt, worum es an Weihnachten wirklich geht, sagt er ihr schlicht: "Um Vergeltung!" und korrigiert dann schnell: "Ich meine... Geschenke... denke ich mal."

Zu früher Stunde merken die Ersten dann, dass die Geschenke weg sind. Aber die Bewohner von Whoville sind anpassungsfähig und stellen fest, dass es an Weihnachten sowieso nicht um Geschenke geht, sondern mit der lieben Familie zusammen zu sein. Also singen sie dann doch fröhlich. Das hört der Grinch und er merkt zum ersten Mal, dass auch er sich wandeln kann. Wie diese Wandlung aussieht und was der Grinch daraus macht, das müsst ihr selbst sehen. Ich werde euch auch nicht verraten, warum der Grinch überhaupt so alleine auf seinem Berg lebt. Das ist eine Geschichte, die ihr mit Cindy Lou gemeinsam herausfinden solltet.

Jim Carreys Maske war übrigens wirklich gut. Laut einem Trivia Eintrag auf imdb.com zu diesem Film, war die Latex Haut so unangenehm und einengend, dass er von einem Navy SEAL beraten werden musste, der ihm Techniken beibrachte, um Folter zu widerstehen.

Es ist interessant, wie in gewisse Art von Filmen die Bösen irgendwie doch sehr sympathisch rüber kommen. So ist es auch mit dem Grinch. Durch seine tief sitzende Boshaftigkeit durchaus unterhaltend und ist für mich erfrischend anders als viele eher nur kitschigen Weihnachtsfilme.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Dienstag, 30. Dezember 2014

Droge der Wahl

Liebe Leserinnen und Leser,

ein Bonbon für euch zu Silvester, obwohl die meisten von euch es wahrscheinlich nicht rechtzeitig lesen werden, um Zeit zu haben, sich entsprechend vorzubereiten auf die Feier. Jedenfalls...

Drug of choice” (wörtlich: Droge der Wahl) wurde von Richard Bandler entwickelt. Die Idee ist, dass unser Körper Empfindungen und Reaktionen erinnert. Tatsächlich sind es nicht die Drogen, die uns in einer bestimmten Weise fühlen und die Welt erleben lassen. Es ist die körperliche Reaktion auf die Droge, die das macht. Also beispielsweise ist es nicht das LSD, dass uns fühlen lässt, wie wir fühlen, sondern unsere körperliche Reaktion auf das LSD.

Natürlich mit dem Namen “Droge der Wahl” verbinden wir als erstes Drogen: LSD oder Alkohol sind die häufigsten, schätze ich. Es kann aber auch helfen, wenn ihr schlafen wollt, ohne Schlaftabletten zu nehmen. Richard Bandler folgend, nimmt man die Tablette, oder was auch immer, einmal und erinnert sich daran und wenn man sich gut genug erinnert, ist das eine Mal nehmen genug, um die Empfindungen nachzuempfinden und zwar so oft man will und es braucht. Ich erinnere mich, dass Bandler davon sprach, dass ihm mehrere Zähne gezogen worden waren und er irgendwelche Medikamente nehmen musste. Angeblich nahm er sie einmal und machte es dann die anderen Male mit der “Droge der Wahl”. Das Gute an der “Droge der Wahl” ist, dass zum Beispiel mit Alkohol, die negativen Neben- oder Nachwirkungen wie Kater, Kopfschmerzen und dergleichen ausbleiben. “Droge der Wahl” bedeutet praktisch: kostenlose Drogen, so viele man will!

Also wie macht man es denn nun? Sagen wir, ihr möchtet betrunken werden. Ihr erinnert euch an eine vergangene Zeit, in der ihr betrunken wart oder zumindest getrunken habt. Wo ist der erste Ort, an dem ihr es in eurem Körper fühlt? Ich vermute, es war euer Mund. Was für ein Gefühl war es? Vielleicht war es ein kühlendes Gefühl in eurem Mund. Wo habt ihr als nächstes etwas gefühlt? Und was für ein Gefühl war es? Nur als Vorschlag: euer Hals? Bauch? Wie ist es mit euren Händen? Euren Füßen? Wie ist es mit eurem Kopf? Geht nun euren Körper durch und erinnert euch an all die Orte in eurem Körper, in der Reihenfolge, in der ihr die Effekte merkt, wenn ihr Alkohol trinkt. Habt ihr sie alle? Geht sie noch einmal durch. Wie immer, geht sie durch, in der Reihenfolge, in der sie für euch passieren. Wiederholt es einige Male und ihr werdet wahrscheinlich recht schnell betrunken sein. Eventuell wollt ihr beim ersten Mal oder bei den ersten Malen, wenn ihr das macht, dafür sitzen. Und passt auf, wenn ihr wieder aufsteht!

Ihr könntet auch einen Anker für Betrunkenheit setzen. Auf diese Art könnt ihr dort nächstes Mal schneller sein und müsst euch nicht explizit hinsetzen und alle Orte in eurem Körper immer wieder durchgehen.

Es gibt ein nettes Video mit dem Magier Derren Brown, wo er es mit diesem Mann macht (englisch):

http://www.youtube.com/watch?v=zryGzTbU49I

Derren ist etwas gemein mit seinem Anker, wenn er ihm in einem unerwarteten Moment eine SMS schickt. Achtet auf den Mann mit dem Turban, der vor dem Mann sitzt. Das ist Derren. Er ist in Kostüm/Verkleidung von einem vorigen Trick, den er vorher in der Show gemacht hat. Es ist also nicht so, dass Derren nur Nachrichten schickt und ihn alleine betrunken lässt. Ein sehr verantwortungsbesuwsster Mann ist er.

Und noch ein Video in dem mit Ankern gearbeitet wird, um die Intensität zu verstärken hier (englisch):

http://www.youtube.com/watch?v=RsqZYezp_38

Die Grundidee davon ist, dass man die Empfindungen vorher hatte und sich an die Reihenfolge erinnert. Aber andere sind der Meinung, dass man nicht selbst betrunken sein musste, um sich betrunken zu machen auf diese Art. Wir alle haben betrunkene Menschen gesehen, entweder im realen Leben oder in Filmen. Wir haben also Vorlagen, auch wenn wir es nicht an uns selbst erlebt haben. Manche sagen, dass das ausreicht. Ich habe das noch nicht getestet.

Möglicherweise möchtet ihr das weiter bringen, als nur die Schlaftabletten los zu werden. Man hat mir nur ein- oder zweimal welche vor Operationen gegeben. Aber ich nehme sonst keine und würde es auch nicht wieder machen, im Anbetracht meines jetzigen Wissens um Hypnose. Sicherlich hat man mir irgendwas zur Beruhigung vor Operationen gegeben. Ihr könnt diese Empfindungen auch wiedererwecken, wenn ihr Schlaftabletten niht gewohnt seid. Ich bin sicher, dass ihr so schnell schlafen werdet. Auch wenn ihr keine Schlaftabletten nehmt. Ich weiß, dass ich sehr schnell auf diese Art schlafen könnte, wenn ich wollte. Allerdings nehme ich, wenn ich Schlafprobleme habe weniger “dramatische”, aber ähnlich effektive Methoden, wie ich bereits in vorigen Einträgen schrieb.

Ihr könntet Schlaftabletten ersetzen, wenn ihr sie regelmäßig nehmt und nicht mehr nehmen wollt. Ideallerweise solltet ihr ohnehin ohne regelmäßig Schlaftabletten zu nehmen schlafen gehen. Sicherlich könnt ihr auch hypnotisch betrunken werden mit dieser Methode. Wie ist es mit ersetzen von Pillen, die euch für sexuelle Funktionsstörungen helfen, mit dieser Methode? Wie ist es, wenn ihr Gewichtsprobleme habt und ihr euch eure eigene “Droge der Wahl” kreiert, um euch damit zu helfen? Oder ein Selbstbewusstsein-Verstärker für schüchterne Menschen? Oder... schreibt eure Ideen, um diese Methode zu nutzen in den Kommentaren. (Lest auch meinen Eintrag Lang lebe Placebo, falls ihr es noch nicht gelesen habt.)

Ihr könntet auch Effekte oder Effekte von verschiedenen Substanzen verbinden und eure eigene kostenlose Droge herstellen! Es ist kostenlos, keine Neben- oder Nachwirkungen. Und ihr könnt sie haben so oft und so lange ihr wollt. Ich habe diese naïve Idee, dass Menschen diese Methode Abhängigen beibringen und die Beschaffungskriminalität und Drogentoten sinken und Drogeneinnahmen sinken. Aber vielleicht ist das nur Wunschdenken von mir. Ich habe nicht mit Abhängigen gearbeitet, ich kenne mich nicht wirklich mit Abhängigkeit aus. Es wäre aber cool, wenn es funktionieren würde.

Seid bitte vorsichtig, wenn ihr diese Methode benutzen wollt, um Medikamente zu ersetzen, die ihr wirklich braucht. Wie zum Beispiel Diabetiker, die regelmäßig Insulin spritzen müssen. Zumindest solltet ihr vorher mit eurem Arzt darüber sprechen. Es gibt gewisse Arzneimittel, die tatsächlich genommen werden und nicht einfach so ersetzt werden sollten. Jedenfalls nicht ohne vorherige Beratung mit einem Arzt.

Bis zum nächsten Blog,
sarah