Mittwoch, 31. Oktober 2018

M&M: Candyman


Helen Lyle (Virginia Madsen) ist eine Doktorandin in Chicago und erforscht urbane Legenden. Während ihrer Recherchen stößt sie auf eine lokale Gestalt: den Candyman. Candyman war ursprünglich der Sohn von Sklaven, der es jedoch zu Reichtum brachte, indem er während des Bürgerkriegs eine Methode für die Massenproduktion von Schuhen entwickelte. Er verliebte sich in eine weiße Frau, die schwanger von ihm wurde. Seinem Vater gefiel das gar nicht. Er hetzte eine Bande auf ihn und ließ ihn brutal ermorden. Die rechte Hand wurde ihm abgesägt und nachdem man ihn mit Honig übergossen hatte, stachen ihn hunderte von Bienen schließlich zu Tode. Doch wenn man sich vor einen Spiegel stellt und fünfmal seinen Namen sagt, kommt er als Candyman zurück und hat an Stelle seiner rechten Hand einen Haken. Die Person, die seinen Namen ausgesprochen hat wird daraufhin von ihm ermordet.

Helen und ihre Freundin Bernadette Walsh (Kasi Lemmons) wollen es probieren. Doch Bernadette zögert und geht, ehe sie den Namen fünfmal ausgesprochen hat. Helen nennt ihn fünfmal. Daraufhin geschehen seltsame Dinge. Die Polizei wird auf Helen aufmerksam und es ist letztlich Candyman selbst, der ihr hilft. Doch Helen muss diesen Fluch beenden.

Ob sie es schafft und wie die Geschichte zu Ende geht, müsst ihr selbst sehen.

Aufmerksam auf den Film wurde ich, als ich vor einiger Zeit eine Liste von Filmplakaten sah. Das von Candyman sprach mich besonders an. Es ist nicht viel zu sehen. Gerade einmal ein Auge einer Person, aber die Pupille vom Auge hat die Form einer Gestalt (Candyman) und am Auge selbst ist noch eine einzelne Biene zu sehen. Diese Kombination sprach mich so sehr an, dass ich mir letztlich den Film ansah. Der Film ist recht brutal. Alleine die Geschichte um die Entstehung von Candyman dürfte dies deutlich machen. Allerdings wird kaum Gewalt tatsächlich gezeigt. Es sind eher Bilder mit Blut, teils recht viel davon. Die brutalen Taten selber werden aber immer nur erzählt oder bestenfalls angedeutet und nicht direkt gezeigt. Vielleicht habe ich die geschnittene Version ab 16 Jahren gesehen. Ich bin mir nicht mehr sicher. Es gibt auch eine ab 18. Ihr solltet in jedem Fall keine Angst vor Bienen haben. Virginia Madsen wurde angeblich hypnotisiert, um bestimmte Szenen mit Bienen drehen zu können. Wer weiß, ob das stimmt, oder ob das nicht selbst eine „urbane Legende“ ist. Jedenfalls sind vor allem zum Ende hin viele Bienen zu sehen.

Der Film basiert auf der Kurzgeschichte „The Forbidden“ von Clive Barker, zu finden in Band 5 seiner „Bücher des Blutes“ (Books of Blood). Aktuell habe ich die Geschichte noch nicht gelesen und kann daher nichts zum Vergleich selber sagen. Douglas E. Winter spricht allerdings über Clive Barker und „The Forbidden“ sowie Parallelen und Unterschiede zu „Candyman“ in einem ca. 18 Minütigen Video Candyman [A Story To Tell: Clive Barker's 'The Forbidden'] (englisch) positiv für den Film aus und auch die Änderungen, die gemacht wurden im Vergleich zur Kurzgeschichte.

Interessanter Fakt: Kasi Lemmons, die Helens gute Freundin spielt, spielt auch in „Das Schweigen der Lämmer“ eine gute Freundin für die Hauptdarstellerin Jodie Foster.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Miss Marple und der Hubschrauber

Gestern flog ein Hubschrauber der Polizei in der Stadt. Er flog gar nicht mal viel. Eher schien er für längere Zeit auf einer Stelle zu schweben. Ich schaute noch auf der Arbeit im Internet nach Informationen, fand aber spontan keine, selbst auf der Seite der Polizei nicht. Am Abend versuchte ich es noch einmal mit ein bisschen anderen Worten als vorher und fand schließlich Informationen. Ob es nun an den Worten lag oder der vergangenen Zeit, weiß ich nicht sicher. Der Hubschrauber war nicht, wie eine Kollegin und ich erst vermuteten, auf Personensuche der einen oder anderen Art, sondern hatte Übersichtsfotos gemacht.

Am nächsten Tag erzählte ich der Kollegin, dass ich abends noch einmal nach Informationen gesucht und gefunden hatte. Daraufhin nannte sie mich "Miss Marple".

Samstag, 25. August 2018

M&M: Buried - Lebendig begraben

Die Handlung von Buried – Lebendig begraben von 2010 ist einfach: Paul (Ryan Reynolds), ein amerikanischer Lasterfahrer war im Irak unterwegs, als er überfallen wurde und nun in einer Kiste begraben wieder aufwacht. Neben der Kleidung am Körper hat er nur ein Feuerzeug und ein Handy.

Ryan Reynolds ist in jüngerer Zeit bekannt geworden durch seine Darstellung als Wade Wilson/Deadpool. So sehr es vor allem Comic-Fans vermutlich Spaß macht, Reynolds in dieser Rolle zu sehen, er kann auch ernst spielen und überzeugen mit den begrenzten Möglichkeiten, die ihm Buried - Lebendig begraben bietet. Wer Action erwartet und viel Bewegung, der sollte sich von diesem Film fernhalten. Eine Handlung in dem Sinne gibt es nicht. Ein Mann ist in einer Box gefangen. Doch genau das faszinierte mich an der Geschichte: die große Einschränkung an Möglichkeiten für den Schauspieler in dieser Situation.

Abgesehen von Stimmen von anderen Leuten, mit denen Paul über sein Handy spricht, trägt Ryan Reynolds den Film praktisch alleine. Reynolds schafft es, meiner Meinung nach, dennoch erfolgreich Spannung aufzubauen und über 90 Minuten zu halten. Ich fühlte mich ihm und konnte die Beklemmung und Enge in der Kiste mit fühlen. In dieser Zeit kommen sowohl bei Paul als auch für den Zuschauer viele Fragen auf: Wie kam er in diese Kiste? Wo befindet er sich jetzt? Selbst wenn er Personen auf seinem Handy erreichen kann, wie finden sie zu ihm? Finden sie noch rechtzeitig zu ihm, ehe ihm Sauerstoff und/oder der Akku vom Handy ausgeht? Zumindest als Zuschauer fragt man sich, ob Paul es eventuell auch verdient hat, in der Kiste zu stecken. Um zu erfahren ob oder wie diese Fragen beantwortet werden, müsst ihr euch den Film selbst anschauen.

Montag, 13. August 2018

Magisches Pusten


Habt ihr euch schon mal gewundert, was so magisch ist am Pusten? Als Kinder pusten wir die Kerzen auf unserem Geubrtstagskuchen aus und wünschen uns etwas. Als Kinder, wenn wir uns verletzt haben, pustete Mami auf das Körperteil, was verletzt war, um den Schmerz verschwinden zu lassen (oder zumindest zu reduzieren).

Vielleicht, nur vielleicht, wären Erwachsene ein bisschen glücklicher, wenn sie ihre Lippen öfters spitzen und die ganze Luft raus lassen würden und sich etwas wünschen. Aber es muss etwas sein, was ihr euch wirklich wünscht. Nicht nur etwas planloses, weil ich es euch gerade gesagt habe und ihr es nicht wirklich wollt. Los. Wünscht euch etwas. Atmet ein. Spitzt die Lippen. Atmet aus.

Lasst mich in den Kommentaren wissen, ob euer Wunsch in Erfüllung ging. Lasst mich auch wissen, wenn ihr Ideen habt, was so magisch am Pusten ist.

Donnerstag, 9. August 2018

Die falsche Tür


Neulich stieg ich direkt beim Fahrer von rechts in die Straßenbahn. Die Bahn war recht voll. Ganz vorne und ganz hinten ist sie außerdem, meiner Meinung nach, sehr eng. Neben mir stand ein junger Mann. Die nächsten drei Haltestellen war der Ausstieg auf der linken Seite. An der dritten Haltestelle stiegen ein paar andere an uns vorbei aus. Als der Mann merkte, dass er an der Haltestelle war, wo auch er raus wollte, sprach er die Fahrerin an: „Könnten Sie...?“ und deutete auf die geschlossene rechte Tür auf der rechten Seite. Die Fahrerin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der junge Mann merkte selbst seinen Fehler, ohne dass die Fahrerin etwas sagte und stieg noch rechtzeitig aus.

Dienstag, 31. Juli 2018

M&M: Im Herzen der See

Es scheint passend, nachdem ich vom Walmit über 80 Plastiktüten im Magen schrieb, jetzt einen Film über Wale und das Meer zu besprechen: „Im Herzen der See“ (In The Heart Of The Sea).

Regie führte in diesem Film von 2015 Ron Howard, der mit „Apollo 13“ und „A Beautiful Mind“ bereits Filme nach wahren Begebenheiten schuf.

„Im Herzen der See“ erinnert von der Art ein bisschen an „Titanic“ von 1997: ein wahres Schiffsunglück und einer der (vermeintlichen) Überlebenden erzählt jemand anderem die Geschichte. Der Film hier erzählt im Grunde die Geschichte hinter dem Weltklassiker „Moby Dick“ von Herman Melville. Der Untergang des Walfängers „Essex“ 1820 war unter anderem Inspiration für den Roman. Der Film „Im Herzen der See“ basiert auf dem Buch „Im Herzen der See. Die letzte Fahrt des Walfängers Essex“ (Originaltitel: In the Heart of the Sea: The Tragedy of the Whaleship Essex) geschrieben von Nathaniel Philbrick.

Um 1800 wurde exzessiv Walfang betrieben. Am 12. August 1819 fuhr die Essex mit der insgesamt 21 Mann starken Besatzung los. Anzumerken hierbei ist, dass Das Schiff kenterte gerade einmal 3 Tage später. Der letzte Kapitän der Essex war George Pollard (gespielt von Benjamin Walker). Dem Film nach bekam Pollard den Posten des Kapitäns weniger wegen seiner Fähigkeiten, sondern aufgrund seiner Familiengeschichte und wurde somit hineingeboren in diese Position. Obermaat Owen Chase (Chris Hemsworth) gefällt das gar nicht. Er ist nämlich sehr wohl fähig und wünscht sich sehr, selber Kapitän zu sein. Das führt zwischen den beiden zu Spannungen. Außerdem ist noch Henry Coffin (Frank Dillane) als Schiffsjunge dabei. Der gerade einmal 17 Jahre alte Coffin war Cousin von Pollard.

Am 20. November 1820 traf die Mannschaft schließlich auf eine Gruppe Wale. Ein Wal griff dabei eines der Boote derart heftig an, dass die Besatzung des Bootes die Leine kappen musste. Nachdem man anschließend wieder auf die Essex zurück wollte, hatte diese so starke Schlagseite, dass ein Teil der Unterseite sichtbar war. Die Mannschaft bemühte sich, die Essex wieder aufzurichten, wurde jedoch mehrfach von einem Wal angegriffen. Die Wucht des Angriffs war derart stark, dass einige Planken barsten. Die Mannschaft konnte noch einiges an Proviant von der Essex in die Fangboote umlagern, ehe die Essex am 22. November sank.

Das Problem bei der folgenden Fahrt war, dass die 3 Fangboote nicht gebaut waren für die lange Fahrt auf hoher See, die der Mannschaft nun bevor stand. Fangboote sind gebaut für kurze, schnelle Fahrten.

Owen Chase (der erste Steuermann) und Thomas Nickerson (der Schiffsjunge) waren unter den 8 Überlebenden der ursprünglich 21 Besatzungsmitgliedern. Herman Melville heuerte 1841 in Nantucket auf einem Wahlfangschiff an. Dabei lernte er Owen Chases Sohn kennen, der Melville das Tagebuch seines Vaters zum Lesen gab. Inspiriert von diesen Aufzeichnungen schrieb Melville einen Roman, „The Wale“, der heute als „Moby Dick“ als Weltliteratur bekannt ist. Im Film geht Herman Melville (Ben Wishaw) zu Thomas Nickerson (Brendan Gleeson), also einem direkten Überlebenden, um sich von ihm die Ereignisse auf der Essex erzählen zu lassen. Wahrscheinlich macht es mehr Sinn, den Film als Rückblende von einem Überlebenden erzählen zu lassen. Stattgefunden hat diese Begegnung jedoch nicht.

Übrigens sah ich den Film „Der Aufstand der Wale“ (Moby Dick: Heart of a Whale) aus dem Jahr 2015 unter der Regie von Jürgen Stumpfhaus. Darin wird die Vermutung geäußert, dass gewisse Klänge, die Wale zur Kommunikation untereinander nutzen ähnlich der Arbeiten des Schmiedes an den Harpunen der Union 1807 war und ebenfalls den Beibotreparaturen der Essex 1820. Möglicherweise haben Wale die Reparaturarbeiten als Walklänge missverstanden und deshalb die beiden Schiffe angegriffen.


Montag, 30. Juli 2018

Nägel schneiden. Die rechte Hand oder die linke Hand zuerst?

Da ich gerade meine Fingernägel geschnitten habe, dachte ich, nicht zum ersten Mal, an eine Szene aus dem Film "Nymphomaniac 1".

Ein alter Mann begegnet einer jungen Frau und lässt sie bei sich wohnen. Er stellt sich als "Seligman" vor, was ihr ein seltsamer Name scheint. Er erklärt, dass das "der Glückliche" bedeutet. Sie selbst nennt sich Joe und fragt, ob er glücklich wäre.

Seligman: Ja, ich glaube schon. Auf meine Weise. Auch wenn ich zu den Menschen gehöre, die zuerst die Nägel der rechten Hand schneiden.
Joe: Und was bedeutet das?
Seligman: Na, ich teile die Menschen in 2 Gruppen auf: Die Menschen, die zuerst die Nägel der linken Hand schneiden und die Menschen, die zuerst die Nägel der rechten Hand schneiden. Meine Theorie ist es, dass die Menschen, die die die Nägel der linken Hand zuerst schneiden unbeschwerter sind. Sie scheinen sich mehr am Leben zu freuen, weil sie zuerst die leichtere Aufgabe angehen und die schwierige für später aufsparen. - Und wie machen Sie es?
Joe: Die linke Hand. immer die linke zuerst. Ich glaube nicht, dass man eine Wahl hat, sich immer erst auf das Angenehme stürzen und wenn man mit der linken Hand fertig ist, ist nur noch die rechte Hand übrig und die ist dann die leichteste, die noch bleibt.
Seligman: So habe ich das noch nie gesehen. - Ja, man... man ist nie zu alt. Nie zu alt dazu zu lernen.

Welche Hand schneidet ihr zuerst? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.