Posts mit dem Label Daniel Hart werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Daniel Hart werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 10. Juli 2018

A Ghost Story: Die Musik

Schon kurz nachdem ich meinen letzten Beitrag veröffentlicht hatte, bekam ich das Gefühl, dass meine Filmbesprechung dem Film „A Ghost Story“ nicht so wirklich gerecht wurde. Also möchte ich diesen Eintrag nutzen, ein wenig mehr über die Musik zu schreiben.Wie ich schon im Eintrag zum Film geschrieben habe, stammt die Musik des Films von Daniel Hart.

Daniel Hart wurde 1976 in Emporia, Kansas in Amerika als Kind von Musikern geboren. Da wundert es wohl kaum, dass er mit 3 Jahren eine Geige bekam und sie seither nicht mehr los gelassen hat, wie er selbst sagt. Zur Filmmusik kam er über Freunde, für deren kleinen Projekte er die Musik lieferte.

Wenn er nicht gerade Filmmusiken komponiert, spielt und singt er in seiner Band: Dark Rooms. Das Lied „I Get Overwhelmed“ von der Band wird im Film benutzt. Anders als bei vielen Filmen ist es nicht einfach das Titellied oder so, sondern der Mann des Paares im Film ist Musiker und die Frau hört sich das Lied nach seinem Tod an. Elemente dieses Liedes sind in den anderen Liedern der Filmmusik zu hören.

Der Soundtrack ist meist ruhig und wie der Film insgesamt auf das Wesentliche beschränkt. Meiner Meinung nach ist der Soundtrack gut nebenbei zu hören, wenn man nicht in völliger Stille sein will und an etwas arbeitet (so wie ich jetzt an diesem Blog-Eintrag) oder wenn man ein wenig zur Ruhe kommen möchte.

Auch erwähnt werden sollte, dass Kesha das Lied „Last One“ schrieb, gespielt von Stereo Jane. Kesha ist d bei der „Party“-Szene im Film kurz zu sehen.

Hier ist eine unvollständige Liste der Stücke des Soundtrack-Albums, um sie einmal kostenlos hören zu können:

A Ghost Story (Original Motion Picture Soundtrack) (Nicht in der Playlist enthalten ist Nummer 9 vom Album, „Sciunt se Esse Mortui“ und Nummer 10, Keshas/Stereo Janes „Last One“.)

Häufig ist es so, dass für Trailer die Musik anderer Filme oder Lieder von Musikgruppen genutzt werden. Im Trailer von „A Ghost Story“ wird jedoch schon „I Get Overwhelmed“ angespielt. Schaut ihn euch an:


Ich denke, dadurch dass der Film eher ruhig und mit sehr sparsamen Dialog ist, hebt es die Musik insgesamt und „I Get Overwhelmed“ mehr hervor. Falls ihr Dark Rooms einmal nicht nur hören, sondern auch sehen wollt, wie sie „I Get Overwhelmed“ spielen, habe ich das


für euch gefunden.

Samstag, 30. Juni 2018

M&M: A Ghost Story

Der Titel wirkt offen und gerade heraus, worum es geht, eine typische Geistergeschichte, aber das ist "A Ghost Story" aus dem Jahr 2017 ganz und gar nicht. Geschrieben hat die Geschichte David Lowery, der auch Regie führte.

Erzählt wird die Geschichte eines jungen Paares (Rooney Mara und Casey Affleck), das in einem kleinen Haus lebt. Die Frau würde gerne ausziehen, aber der Mann möchte nicht. Er mag die Geschichte des Hauses, sagt er ihr. Sie erzählt ihm, dass sie als Kind viel umgezogen ist und jedes Mal einen kleinen Zettel beschriftet und in einer Ritze vom Haus versteckt, damit falls sie noch einmal wieder käme, etwas auf sie dort warten würde. Kurz bevor sie doch ausziehen, stirbt der Mann durch einen Autounfall. Die Frau sieht sich den toten Mann noch ein letztes Mal im Krankenhaus an und deckt ihn schließlich mit dem Laken ganz zu. Nachdem sie gegangen ist, wird der Körper unter dem Laken lebendig. Er ist ein Geist geworden. Bedeckt durch das Laken geht er erst durch das Krankenhaus und schließlich zurück zu seinem Haus, an das er scheinbar gebunden ist und nicht weg kann.

Er beobachtet seine trauernde Frau. Es ist irgendwie ein wenig belustigend und doch traurig, den Geist mit seinem Laken zu sehen, wenn er im Raum steht oder sitzt, sich kaum oder gar nicht bewegt. Als der Geist eines Tages aus dem Fenster schaut, sieht er im Nachbarhaus ebenfalls einen Geist am Fenster stehen. Sie reden kurz.

Mit der Zeit findet die Frau einen neuen Partner und zieht aus. Einer der wenigen Momente im Film, die etwas gruselig und typisch Poltergeist werden, als der Geist wütend (oder ist es neidisch?) wird. Normalerweise würden wir uns in solchen Momenten in Filmen gruseln. Hier hat die Szene eher etwas bitter süßes. Wie sie ihrem Partner vorher erzählt hat, versteckt die Frau auch jetzt einen beschrifteten Zettel in einer Ritze im Haus.

Eine Mutter zieht mit ihren zwei Kindern ein. Sie feiern Weihnachten. Doch mit dem Geist kommen sie nicht klar und nach einem weiteren Wutanfall des Geistes, bei dem Teller an die Wand fliegen, zieht die Familie wieder aus.

Schließlich wird das Haus platt gemacht. Der "Nachbargeist" ist bereit zu gehen. Nur "unser" Geist bleibt und ist auch immer noch dort, als statt des kleinen Hauses ein Hochhaus mit Büroräumen entstanden ist. Nachdem der Geist sich verzweifelt vom Hochhaus stürzt, findet er sich im 19. Jahrhundert wieder. Eine Familie von Siedlern möchte ein Haus bauen. Das Mädchen der Familie beschriftet einen kleinen Zettel, legt diesen auf den Boden und legt einen Stein darauf. Die Familie wird von amerikanischen Ureinwohnern getötet. Der Geist bleibt bei der Familie und sieht zu, wie der Körper des Mädchens nur noch Knochen sind.

Ob der Geist am Ende seinen Frieden findet und wie der Film aus geht, müsst ihr selbst anschauen. Ein Film mit dem Titel "A Ghost Story" würden Leute, die Horrorfilme nicht mögen sicher erst einmal meiden. Ich kann ihn aber wirklich jedem wärmstens empfehlen. Der Film ist überhaupt kein Gruselfilm und die beiden Momente, die Poltergeist-ähnlich werden, sind bereits oben erwähnt. Gruseliger wird es nicht. Statt dessen beeindruckt der Film durch seine ruhige Art, nicht zuletzt durch kaum Dialog, langen Szenen ohne Schnitt oder Kamerabewegung und einem sehr schönen Soundtrack von Daniel Hart. Außerdem ist der Film im Format 1.33 : 1, statt des üblichen 2.35 : 1. Das heißt, dass links und rechts schwarze Balken sind. Außerdem sind die Ecken rund, was dem Film insgesamt eine ganz eigene Atmosphäre gibt.

Ich kam erst neulich zufällig auf den Film, weil ich den Titel irgendwo im Internet in einer Liste von Filmen gelesen hatte. Sicherlich werde ich mir in nächster Zeit noch weitere Filme von David Lowery ansehen, nachdem mir jetzt "A Ghost Story" wirklich gut gefallen hat.

["Ain't Them Bodies Saints" (The Saints - Sie kannten kein Gesetz) ist ein weiterer Film von David Lowery, wieder spielen Rooney Mara und Casey Affleck mit und ja, Daniel Hart komponierte auch hier die Musik. Hab den Film noch nicht gesehen. Vielleicht sehe und bespreche ich ihn aber bald.]