Montag, 31. August 2015

M&M: Terminal

Liebe Leserinnen und Leser,

bei den vermehrten Flüchtlingen, die nach Europa kommen, macht es eventuell Sinn, sich den Film Terminal aus dem Jahr 2004 einmal oder wieder anzusehen.

Tom Hanks spielt darin Viktor Navorski, der aus dem fiktiven Krakosien nach Amerika kommt. Allerdings gibt es in seinem Land Unruhen, die letztlich dazu führen, dass Amerika seinen Pass für ungültig erklärt. Außerdem kann er kaum Englisch. Was dazu führt, dass er weder weiter in Amerika reisen darf, noch zurück in sein Land fliegen kann. Viktor Navorski sitzt damit am JFK Flughafen fest. Doch er ist nicht untätig. Er versucht sich am Flughafen einzurichten und einen Job zu finden und sich zu beschäftigen. Nur da er keinen Pass hat, wollen viele ihn nicht einstellen. Er muss sich also kreativ selbst beschäftigen, um wenigstens Geld zu bekommen, damit er essen und trinken kann. Erst als eine Mauer gebaut wird und Navorski nachts die Mauer zu Ende baut, wird er als Maurer anerkannt und eingestellt. Andere ausländische Angestellte des Flughafens (ein Afroamerikaner, ein Latino und ein Inder) freunden sich mit Navorski an. Außerdem freundet er sich mit der Flugbegleiterin Amelia Warren (Catherine Zeta-Jones) an. Er lädt sie sogar zu einem, man mag es kaum glauben, tatsächlich romantischen Essen auf der Terrasse des Flughafens ein!

Dann ist der Bürgerkrieg in Krakosien schließlich zu Ende und Navorski kann den Flughafen verlassen. Bevor er in seine Heimat zurück fliegt, muss er noch einen Auftrag seines Vaters erfüllen. Dieser hat nämlich in einer Zeitung ein Foto von 57 Jazz-Größen gesehen und sich zum Ziel gesetzt, von allen von ihnen ein Autogramm zu finden. Nur eines, das von Benny Golson, fehlt noch. Wird es Navorski nach dem Aufenthalt am Flughafen gelingen Golson zu finden und das Autogramm zu bekommen? Schaut selbst!

Vielleicht nicht immer ganz realistisch, aber trotzdem mit viel Herz und Humor, ist dieser Film ein netter Zeitvertreib. Wie eingangs angedeutet, ist der Film im Hinblick auf die vermehrten Flüchtlinge und Asylanten der letzten Zeit durchaus weiterhin aktuell.

Bis zum nächsten Blog,
sarah


Donnerstag, 20. August 2015

Schlafen multimedial und interaktiv

Liebe Leserinnen und Leser,

unter den Stichworten schlafen und Schlafprobleme, wie ich sie auch hier eingegeben habe, findet ihr meine vorigen Einträge, was mir hilft, wenn ich schnell einschlafen will. Vorausgesetzt, ich denke an diese Methoden. Den heutigen Eintrag möchte ich gerne multimedial bzw. interaktiv machen.

Zum einen möchte ich euch Holmes vorstellen (eigentlich eher Promo für die zweite Staffel "Elementary" mit Jonny Lee Miller und Lucy Liu) zeigt der Clip eine Reihe von Methoden, wie Sherlock Joan in unterschiedlicher Weise, aber im Grunde immer nur als "fies" zu bezeichnend, aufweckt. Gemacht ist der Clip im Sinne von "Wenn Sie Probleme haben aufzuwachen, nutzen Sie das Holmes System". Hier ist der Clip:

https://www.youtube.com/watch?v=Y-aB2hU3axc

Fans von Benedict Cumberbatch kennen mit Sicherheit die Radio Serie "Cabin Pressure" von und mit John Finnemore. Dieser hat immer wieder mit chronischen Schlafstörungen zu kämpfen, was bei seiner anderen Radio Serie "Souvenir Programme" zu dem Stück "Insomnia Ballad" führte. Hier das Original (knapp 2 Min. 19 Sek.): https://www.youtube.com/watch?v=OrYGSlEmt_I

Natürlich gibt es Fans, die ihre eigene Version herausbringen müssen. Das Musical finde ich allerdings so gelungen, dass ich es euch auch zur Verfügung stellen möchte. Es ist etwas unter 3 Minuten lang und hier zu finden:

https://www.youtube.com/watch?v=ZzSqubuZ7H8

Und der interaktive Teil? Nun, da seid ihr gefragt. Was macht ihr, wenn ihr nicht schlafen könnt? Oder was könnt ihr anderen empfehlen, die nicht so schnell oder gut einschlafen können? Alles willkommen, von Musik, die ihr hört, um einschlafen zu können, oder Videos, die ihr gemacht habt, um anderen zu helfen... Schreibt mir in den Kommentaren.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Donnerstag, 13. August 2015

Eine höllische Stadt

Liebe Leserinnen und Leser,

amerikanische Leser meines Blogs kennen vielleicht die Stadt Centralia in Pennsylvania. Allen anderen möchte ich sie in diesem Eintrag kurz vorstellen. Nicht, dass ich jemals dort war. Ich war noch nie in Amerika. Aber ich habe in einer Sendung im Fernsehen von ihr erfahren und finde sie recht beeindruckend.

Centralia ist ein ganz kleiner Ort. Laut der deutschen wikipedia, Stand 2010, hat der Ort nur 10 Einwohner. 1986 waren es noch "über 1000 Einwohner". Grund dafür, dass so viele Einwohner wegzogen, sind Brände unter der Erde seit 1962. Ja, richtig gelesen. Die Einwohner von Centralia lebten vom Anthrazitkohlebau. Diese Kohle hat sich entzündet und brennt seither unter der Stadt in den Stollen. Anthrazitkohle brennt langsam und stetig. Deshalb haben Löschversuche bisher nichts gebracht, da das Feuer sich durch alle Barrieren gefressen hat. Mittlerweile wurde wohl aufgegeben, die Feuer zu löschen.

Es gibt (auf der deutschen wikipedia Seite) zwei Theorien, wie es zu dem Feuer kam. In der Sendung, die ich gesehen habe, wurde nur von einer berichtet. Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr wollten die Mülldeponie aufräumen, indem sie den Müll anzündeten und verbrannten. Der Müll war in Stollen verlegt worden, die keine Kohle mehr enthielten. Doch beim Brand ist das Feuer auch auf die Stollen übergegangen, wo sich noch Kohle befand.

Eine andere Theorie ist, dass sich die Kohle selbst entzündet hat. Wissenschaftler gehen, laut der deutschen wikipedia, davon aus, dass die ca. 15 km² Feuer noch 100 bis 200 Jahre brennen werden. (Laut englischer wikipedia 1,6 km², 400 Morgen und bis 250 Jahre Feuer.) Obwohl die Luftqualität nicht anders ist als in Lancaster, einem entfernten Ort, sollten die Einwohner woll dort wegziehen. Wobei die letzten Einwohner "ein Wohnrecht auf Lebenszeit zugestanden bekommen" bekommen haben, wie es auf wikipedia heißt.

Centralia hat eine eigene Homepage, unter anderem mit einem Artikel Weird Centralia (etwa: "Seltsames Centralia"), wo darauf eingegangen wird, wie "weird" die Stadt tatsächlich ist oder auch nicht. Schaut mal rein! Selbst wenn ihr kein Englisch könnt, könnt ihr dort zumindest ein paar witzige Bilder sehen von Leuten, die Fotos gemacht haben in Rissen der Straßen, aus denen Rauch aufsteigt.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Donnerstag, 30. Juli 2015

M&M: Footloose

Liebe Leserinnen und Leser,

ich kann nicht tanzen und habe auch kein besonderes Interesse an Tanz-Filmen, obwohl ich einige rein aus Interesse gesehen habe, einige der älteren Filme wie „Flashdance“ sehe ich noch ganz gerne an. Im Gegensatz dazu stehen die neueren Filme, die irgendwie an sich alle sehr ähnlich wirken: ein Jugendlicher oder eine Jugendliche, anfangs Außenseiter, verträumt und/oder verkannt schafft am Ende des Films den Durchbruch und wird an der Tanzschule angenommen oder etabliert sich als das Tanz-Genie, was sie von Anfang an waren. Der Film „Footloose“ aus dem Jahr 1984 ist anders, was ihn für mich interessant macht, andere jedoch gerade kritisieren. Doch dazu später mehr. Hier erst einmal die Geschichte:

Ren MacCormack (Kevin Bacon) kommt von der Großstadt Chicago in die Kleinstadt Bomont. Aufgrund gewisser Umstände der Vergangenheit ist dort Alkohol, Rockmusik und tanzen verboten. Vor allem dem Reverend Shaw Moore (John Lithgow) ist sehr daran gelegen, dass das auch so bleibt. Der Reverend verlor durch einen Autounfall seinen Sohn und glaubt, dass Drogen und Alkohol, die für ihn eindeutig zur Rockmusik dazu gehören, Schuld sind am Tod seines Sohnes. Also ist tanzen jeder Art in der Stadt verboten. Ren tanzt gerne und hört auch gerne laut Musik, was ihn schon bald nach dem Umzug in Konflikte mit den konservativen Einwohnern der Stadt bringt. Ren verliebt sich außerdem in die Tochter des Reverend, Ariel (Lori Singer).

Ren möchte, dass das Tanzverbot für den Abschlussball seines Jahrgangs aufgehoben wird. Er bereitet eine Rede vor dem Stadtrat vor, mit Zitaten aus der Bibel, die den Reverend zwar berührt, aber der Rat entscheidet sich gegen die Aufhebung des Verbots. Die Frau des Reverend (Diane Wiest) stimmt ihren Mann noch nachdenklicher. Als einige Einwohner schließlich eine Buchverbrennung veranstalten wollen, weil sie diese für gefährlich für die Jugend halten, kann der Reverend die Buchverbrennung gerade eben noch verhindern und merkt, dass die Verbote und Regeln der Stadt mittlerweile zu weit gegangen sind.

Werden die Schüler zum Abschlussball tanzen dürfen? Das müsst ihr euch schon selbst ansehen. Chris Penn (der Bruder von Sean Penn), ist in einer jungen Rolle als Freund von Kevin Bacon zu sehen. Angeblich konnte Chris Penn nicht tanzen, musste es aber für den Film. Was vermutlich zu der kleinen Montage führte, in der Kevin Bacon's Figur Chris Penn verzweifelt, aber schließlich mit Erfolg, das Tanzen beibringt. Eine durchaus amüsante Montage, finde ich. Apropos junge Schauspieler: Sarah Jessica Parker ist als Rusty, eine Freundin von Ariel, in einer ihrer ersten Filmrollen zu sehen und wurde dafür auch für den „Young Artist Award“ nominiert.

So unglaublich die Geschichte um ein Tanzverbot in einer Stadt scheinen mag, hat sie doch einen wahren Hintergrund. In Elmore City, einer Kleinstadt in Oklahoma, herrschte tatsächlich seit 1861 ein Tanzverbot, was durch einen Aufstand der Jugendlichen erst 1980 aufgehoben wurde.

Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times über „Footloose“, dass der Film versuchen würde eine Konfliktsituation in einer Kleinstadt und einige Charaktere der Teenager zeigen wollte und gleichzeitig ein Musikvideo sein will und alles drei schlecht machen würde. Sicherlich ist „Footloose“ kein Tanz-Film, wie die neueren, die ich oben beschrieben habe. Mit dem Hintergrund der wahren Geschichte um ein Tanzverbot in einer Stadt, ist er für mich trotzdem sehenswert. Anders als bei vielen moderneren Tanz-Filmen geht es hier nicht nur um das Tanzen und anderen zeigen, wie toll die Schüler tanzen können, sondern um das Recht tanzen zu dürfen und die Montage wie Kevin Bacon Chris Penn das Tanzen beibringt sehe ich immer wieder gerne. Tanzbegeisterte Zuschauer, die einen Film mit vielen Tanzeinlagen erwarten, werden sicherlich enttäuscht. Ich jedenfalls sehe mir „Footloose“ ab und zu ganz gerne an.

2011 kam ein Remake davon in die Kinos. Das Remake bleibt nah an der Original-Geschichte, teils sogar mit den gleichen Dialogen und ist etwas modern-energiereicher als das Original. Für mich fehlte trotzdem der Geist des Originals und es berührte mich im Vergleich zum Original fast überhaupt nicht. Es bleibt für mich also nur ein modern gemachtes, schlechtes Remake.

Bis zum nächsten Blog,
sarah


Samstag, 25. Juli 2015

Die Sprache der Sinne

Liebe Leserinnen und Leser,

ähnlich wie schon in meinem Organsprache Eintrag gibt es nicht nur eine Ausdrucksweise, die Organe oder den Körper betreffen. Wer sich mit dem Neuro-Linguistischen Programmieren (NLP) beschäftigt, wird auch auf die Tatsache gestoßen sein, dass wir Formulierungen betreffend unserer Sinnesorgane verwenden. NLPler (Personen, die NLP anwenden und sich damit beschäftigen) benutzen diese Tatsache gerne, um darauf aufmerksam zu machen, dass ein Mensch, der viel visuelle Ausdrücke oder das Sehen betreffende macht, ein "visueller Typ" wäre. Man könnte dann gut Zugang und Vertrauen zu einem solchen Menschen aufbauen, indem man selbst entsprechende Formulierungen und Redewendungen anwendet.

Ich denke, man sollte trotzdem nicht den Fehler machen und mit jemanden bemüht sein in Formulierungen nur eines Sinnesorgans zu sprechen. Es ist sicherlich gut um diese Formulierungen zu wissen und sich ihnen bewusst zu sein. Bestimmt kann es auch helfen, wenn man am Anfang eines Kontaktes zu einer Person bewusster hinhört und Formulierungen wahrnimmt und aufgreift. An einen reinen zum Beispiel "visuellen Typ" an sich glaube ich trotzdem nicht und ich halte es für kontraproduktiv aus diesem Glauben heraus bewusst nur visuelle Formulierungen zu benutzen. Sowas kann steif und manipulierend wirken, was es, meiner Meinung nach, dann letztlich auch ist. Das ist sicherlich einer der Vorwürfe an NLP, dass es manipulativ ist

Während meines Studiums hatte die Dozentin im Englischkurs einmal einige Arbeitsblätter zum Thema Lernen ausgeteilt. Natürlich ging es wieder darum, welcher "Lern-Typ" wir wären. Während wir in Partnerarbeit diese Blätter und Typen besprachen, ging die Dozentin rum und sprach mich an. Ich erklärte ihr, dass ich am besten lernen würde nicht durch hören von Aufnahmen oder Filmen, auch nicht durch wiederholtes Lesen und/oder Schreiben der Worte oder häufig selbst die Worte zu sprechen, sondern durch eine Kombination all dieser Möglichkeiten. Ja, aber wenn wir herausfinden würden, welcher Typ wir sind und durch welche dieser Methoden wir am besten lernen würden, könnten wir das zu unserem Vorteil nutzen und effektiver lernen.

Ja, wahrscheinlich gibt es eine Lernmethode, die für Sprachen bei jedem Menschen jeweils effektiver ist als andere Methoden. Ich würde es wirklich auf bestimmte Dinge eingrenzen, die zu lernen sind. Mathematik erfordert eine andere Art zu Denken und möglicherweise auch eine andere Lernmethode. Trotzdem glaube ich persönlich nicht an den Lern-Typ x. Genau so wenig wie ein Mensch ein rein "visueller Typ" sein kann. Das ist jedenfalls meine Meinung.

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Mittwoch, 15. Juli 2015

Das Wichtigste im Leben

Liebe Leserinnen und Leser,

neulich ging ich einkaufen und blieb kurz stehen, als ich sah, dass eine Frau vertieft in ihr Smartphone gerade aus auf mich zu ging und mich scheinbar nicht sah. Ich sagte nichts und blieb nur stehen. Erst als sie fast mit mir zusammen stieß, schaute sie erschrocken auf, entschuldigte sich und ging an mir vorbei weiter.

Vor einigen Jahren war eine meiner Tanten (eigentlich Großtante) bei uns zu Besuch. Nichts gegen meine Tante, ich mag sie. Aber sie war regelmäßig an ihrem Handy telefonieren oder schrieb SMS an andere oder war im Internet, anderen Leuten Mails zu schreiben. Das ging dann so weit, dass meine Mutter, die sonst wirklich geduldig war mit anderen, ihr irgendwann einmal sagte, dass sie das Handy bitte weglegen sollte. Sagte eine gut 60-Jährige zur 80-jährigen Tante. Das war was!

Ich hatte mal gehört von einer Gruppe Asiaten, die angeblich mit einer Videokamera durch ein Museum gelaufen waren und alles gefilmt haben. Vermutlich, um sich das Museum und die Kunstwerke danach „in Ruhe“ Zuhause oder im Hotel anzusehen? Aber wer weiß, ob diese Geschichte überhaupt wahr ist… Hoffentlich ist diese es nicht! Vielleicht war es auch nur ein Fotoapparat. Ich bin nicht sicher, ob Museen Videokameras erlauben würden aus Sicherheitsgründen.

In der Bahn sitzen viele mit ihren Smartphones beschäftigt. Wenn jemand neben mir saß, schaute ich schon mal rüber, was die Person gerade machte. Manche chatteten, viele spielten. Meistens waren es entweder diese Spiele wie Tetris, wo Klötze von oben runter kamen und unten angelegt werden mussten oder irgendwelche Kugeln, die von oben kamen unten mit einem „Gewehr“ abgeschossen werden mussten. Also letztlich Spiele, um einfach nur Zeit tot zu schlagen. Nichts gegen solche Spiele oder Menschen, die sie spielen…

Ich bin in einem Forum, wo jemand einen Spruch als Signatur unter seinen Beiträgen stehen hat. Ich habe mittlerweile herausgefunden, woher der Spruch kommt, nämlich von „Fast & Furious 5“. Einer der Charakter dort sagt: „Aber das Wichtigste im Leben werden immer die Menschen in diesem Raum sein. Ihr. In diesem Moment.“ Der Spruch gefällt mir und ich kann verstehen, dass ihn jemand als Signatur wählt. Ich kenne den Film nicht und bin nicht sicher, wie es in der Szene gedacht ist. Aber der Gedanke, dass das Wichtigste im Leben die Menschen sind, die unmittelbar um mich herum oder mit mir zusammen sind, gefällt mir. Die quasi Bildschirm-Gesellschaft, die zurzeit herrscht, wo so viele Leute nur auf ihre Bildschirme starren und teilweise sogar in andere Leute laufen, weil sie gar nicht mal ihre Umgebung mehr wahrnehmen, finde ich sehr traurig.

Neulich las ich zufällig einen Artikel online. Ein 14-jähriges Mädchen war verletzt worden, als sie auf ihr Smartphone starrend, damit beschäftigt Updates zu installieren, die Straße überquerte und ein Auto nicht kommen gesehen hatte. Es wurde nur berichtet, dass das Mädchen verletzt wurde, nicht wie schwer. Glück für das Mädchen, dass sie nur verletzt wurde und wenigstens der Autofahrer aufgepasst hat.

Der Arzt und Psychiater Heinrich Hoffmann veröffentlichte 1845 eine Geschichtensammlung unter dem Titel „Struwwelpeter“ eine davon ist die „Geschichte vom Hans Guck-in-die-Luft“, ein Junge, der so beschäftigt ist, in die Luft zu sehen, die Luft und sonst wo hin zu sehen, dass er erst einen Hund umrennt und dann, zur Belustigung der Fische inklusive seiner Tasche in den Fluss fällt und dabei verloren geht. Mag sein, dass die Geschichte übertrieben ist und erfunden, aber ganz so unrealistisch ist sie vom Prinzip her sicher nicht.

Meine Mutter schickte mir einmal ein Bild, das ihr jemand geschickt hatte. Wenn ich es online finde, werde ich es hier noch einfügen nachträglich. Es zeigte mehrere Frauen in einer U-Bahn. Eine hatte ihren Laptop auf dem Schoß, eine andere hatte ihr Handy am Ohr, eine weitere laß ihr ebook. Mitten unter ihnen saß ein Mann, fast schon "altmodisch" mit einem simplen gedruckten Buch. Die Frage unter dem Bild war sinngemäß: "Was macht der denn da?"

Hier ist das Bild:
(Quelle: http://i.imgur.com/oHuAH.jpg)

Bis zum nächsten Blog,
sarah

Dienstag, 30. Juni 2015

M&M: Flying Scotsman - Allein zum Ziel

Liebe Leserinnen und Leser,

gestern hatte ich noch den Gedanken: Welchen Film bespreche ich nur morgen?!

Dann sah ich mir, völlig unabhängig davon, einfach nur weil ich Jonny Lee Miller in „Elementary“ mag und ihn auch mal in anderen Rollen sehen wollte „Flying Scotsmann – Allein zum Ziel“ an. Zugegeben, „Trainspotting“ und „Hackers“, wo er ebenfalls mitspielt, kannte ich schon. Er ist mir also nicht nur aus „Elementary“ bekannt.

Flying Scotsman. Ein fliegender Schotten? Oh nein, ich hab keine Lust auf Fantasy in der Art heute Abend. Okay, schauen wir doch mal, worum es in dem Film geht. Aha! Basierend auf der waren Geschichte des Schotten, Graeme Obree (Jonny Lee Miller), der total begeisterter Radfahrer ist und einen neuen Weltrekord aufstellt – mit einem selbst gebasteltem Fahrrad! Ein Fahrrad, das unter anderem aus Teilen einer Waschmaschine. Klingt ja doch recht interessant. Die Sache hat allerdings auch eine dunkle Seite: nämlich die, dass Graeme immer wieder auch an Depressionen leidet und Suizidversuche begangen hat.

Graeme ist im Film verheiratet mit Anne (Laura Fraser) und die beiden haben ein Kind. Im „echten“ Leben sind die beiden mittlerweile geschieden und hat sich 2011 außerdem als schwul „geoutet“, wie auch der Guardian berichtete: http://www.theguardian.com/sport/2011/feb/02/graeme-obree-cycling

Als Kind ein Außenseiter und schikaniert von anderen Jungen, schenkten die Eltern Graeme an einem Weihnachten ein Fahrrad. Dieses nutzt er anfangs, um seinen Peinigern zu entkommen, doch auch später bleibt es für ihn ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Als er seinen Fahrradladen aufgeben muss, wundert es daher nicht besonders, dass sein nächster Job der des Fahrradkuriers ist. Dort lernt er einen weiteren Kurier kennen, Malky (Billy Boyd), der genau so fahrradbegeistert ist, wie er selbst. Als Graeme den neuen Weltrekord aufstellen will, heuert er Malky als Manager an. Da er sein Fahrrad selbst gebaut hat und Sponsoren von teuren Profi-Rädern nun um ihre Einnahmen fürchten, setzt der Weltradsportverband so einiges daran, Graeme zu disqualifizieren und ihm das Leben schwer zu machen. Doch Graeme ist kreativ und ehrgeizig genug, ihnen so einiges entgegen zu setzen.

Der Film verzichtet auf groß ausgeschmückte Erzählungen und Klischees und zeigt die Begeisterung Graeme Obrees für das Radfahren und seinen Ehrgeiz. Daher für jeden, der gerne Fahrrad fährt, sicher ein lohnenswerter Film. Schade ist, dass der Film recht gut anfängt, aber später scheinbar nur so durch Graeme Obrees Leben rast. Die Kindheit und Anfänge mit Malky sind teils sehr humorvoll umgesetzt. Dann sitzt er mal am Hafen, mal zuhause, ohne etwas zu machen. Scheinbar depressive Phasen. (Heute ist er als bipolar bzw. manisch-depressiv diagnostiziert.) Doch dann schafft er es wieder aufs Fahrrad und dann ist der Film zu Ende. Ein wenig schade für einen Film, der doch so gut anfängt. Besonders hervorzuheben für diejenigen, die es wagen, den Film im Originalton anzusehen, ist der überzeugende schottische Akzent von Jonny Lee Miller. Geboren ist Jonny Lee Miller nämlich in Kingston upon Thames, England, mit einem daher ganz anderen Akzent.

Flying Scotsman ist für mich ein Film, der trotz der Schwächen zum Ende hin, lohnenswert ist, vor allem für Fahrrad-Fans (und Fans des schottischen Akzents). Durchaus sehenswert und vielleicht ja auch motivierend für die Zuschauer, sich mal wieder öfters auf eigene Fahrrad zu schwingen. Wir müssen ja nicht gleich Weltrekorde aufstellen. Frohes Fahren!

Bis zum nächsten Blog,
sarah