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Freitag, 31. Juli 2020

M&M: Little Children

In einer kleinen Vorstadt ist Brad (Patrick Wilson) mit seinem Sohn Aaron (Ty Simpkins) auf dem Kinderspielplatz als sie Sarah (Kate Winslet) und ihre Tochter Lucy (Sadie Goldstein) kennenlernen. Als einziger Mann unter Frauen auf dem Spielplatz, wird Brad von diesen angehimmelt. Brad und Sarah beschließen, den anderen Frauen einen Streich zu spielen. Die beiden sind sich schnell sympathisch. Brad ist verheiratet, aber seine Frau kontrolliert ihn stark und er sehnt sich zurück zu früheren Zeiten. Auch Sarah ist verheiratet, aber von ihrem Leben als Hausfrau und von ihrer Tochter deutlich genervt.

Die Idylle der Vorstadt wird durchbrochen als der zu zwei Jahren Haft verurteile Sexualstraftäter Ronald „Ronnie“ McGorvey (Jackie Earle Haley), jetzt aus dem Gefängnis entlassen, zu seiner Mutter May (Phyllis Somerville). Vor allem der Ex-Polizist Larry Hedges (Noah Emmerich) ist überhaupt nicht begeistert und beginnt eine Hetzkampagne gegen Ronnie McGorvey. Larry Hedges hat den Polizeidienst aufgegeben, nachdem er die Situation falsch eingeschätzt hat und einen Jugendlichen dadurch erschossen hat.

So sind letztlich alle Erwachsenen in diesem Ort unsicher, unzufrieden und von vom Schicksal geplagt, jeder auf seine Weise. Nur die kleinen Kinder sind sich selbstbewusst und unbekümmert. Ob und wie die Erwachsenen an einer (besseren) Zukunft für sich arbeiten, müsst ihr selbst herausfinden.

Der Film kam 2006 in die Kinos. Regie führte Todd Field, der mit Tom Perrotta auch das Drehbuch schrieb. Als Vorlage diente ihnen der gleichnamige Roman von Tom Perrotta. Der Film zeigt das Leben, den Alltag und die Probleme von Vorstädtern. Trotzdem sind die Beziehungen der einzelnen Personen und deren Ängste und Nöte komplex und gut von den jeweiligen Schauspielern dargestellt. Kate Winslet bekam eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin und Jackie Earle Haley eine als bester Nebendarsteller. Todd Field und Tom Perrotta wurden für das beste adaptierte Drehbuch nominiert. „Little Children“ ist keineswegs ein billiger Vorstadtalltagsfilm.

Den Roman habe ich bisher nicht gelesen und kann daher keine Vergleiche ziehen. Den Film halte ich für sehenswert. Die Sexualstraftat von Ronnie McGorvey und sein Einzug bei seiner Mutter geben dem Film möglicherweise eine unangenehm sexuelle Aspekte. Abgesehen davon, dass ich Jackie Earle Haley als Schauspieler mag, hatte ich das Gefühl, dass Ronnie McGorvey ein neues, besseres Leben anfangen wollte. Larry Hedges empfand ich mit seiner aggressiven Art gegen McGorvey störender für den Ort und ein friedliches Zusammenleben. Aber auch er hat ganz eigene Probleme und zeigt am Ende des Films, dass er Hass und Abneigung überwinden kann, um zu helfen.


Dienstag, 25. Dezember 2018

M&M: Passengers

Der Film Passangers von 2008 erzählt die Geschichte der Psychotherapeutin Claire Summers (Anne Hathaway), die gerufen wird, die einzigen fünf Überlebenden eines Flugzeugabsturzes zu betreuen. Eric (Patrick Wilson) ist einer der Überlebenden und ungewöhnlich fröhlich bis euphorisch nach dem Crash. Er weigert sich, an den Gruppentreffen teilzunehmen und bestätigt Claire mehrfach, dass er kein Patient sei. Er lehnt eine Therapie völlig ab. Claire und Eric kommen sich über „Hausbesuche“ trotzdem näher. Während dessen verschwinden die anderen Überlebenden. Eric hat bereits bei seiner ersten Begegnung mit Claire angedeutet, sie sollte mit ihrer Schwester Kontakt aufnehmen. Doch auf Anrufversuche reagiert sie nicht und als Claire sie besucht, ist sie nicht zu Hause. Dafür trifft sie einen Vertreter der Fluggesellschaft, der ihr versichert, dass alle Passagiere gestorben seien und der Pilot am Unglück Schuld gewesen sei. Der Mann lässt einen Pilotenkoffer stehen. In ihm findet Claire eine Passagierliste. Auf dieser Liste ist auch ihr eigener Name.

Der Film ist insgesamt recht ruhig ohne große Action-Szenen. Mir persönlich hat vor allem die Beziehung zwischen Claire und Eric besonders gefallen und das Zusammenspiel der beiden Schauspieler. Claire ist bemüht ihm zu helfen, zu seinen Bedingungen, indem sie ihn nicht zu den Treffen der anderen zwingt. Eric wiederum wirkt, zumindest für mich, trotz (oder gerade wegen?) seiner positiven, draufgängerischen, euphorischen Art sympathisch.

Die Auflösung, was es mit den Passagieren auf sich hat, ist am Ende vermutlich nicht besonders überraschend und aus ähnlichen Filmen bekannt. Am Ende ist der Film für mich gar nicht mal so sehr ein Mystery-Thriller oder Drama, als die er durchaus gesehen werden kann. Für mich handelt der Film vor allem um Beziehungen zu einander und von Menschen, die um andere bemüht sind. Claire ist bemüht um die Passagiere und ihre Nachbarin (gespielt von Dianne Wiest) und andere sind ebenso um sie bemüht. Wie sehr und warum wird für sie erst gegen Ende deutlich.

Als ich den Film das erste Mal sah, dachte ich unweigerlich an eine gewisse bekannte Fernsehserie. Das Ende dieser Serie und damit die Auflösung, was mit diesen Charakteren dort los ist, hat viele enttäuscht. Ich selbst schaffte es nicht weiter als bis zum Ende der ersten Staffel dieser Serie. So bekannt die Wendung von Passengers möglicherweise am Ende ist, halte ich die Art, wie Passengers erzählt wird und konstruiert ist für weitaus besser und fairer dem Zuschauer gegenüber als die Serie war.

Bei all den Beziehungen und Bemühungen um andere Menschen, gibt es eine Chance für die Beziehung zwischen Claire und ihrer offenbar entfremdeten Schwester? Das müsst ihr euch selbst anschauen.

Dieser Film spielt nicht zur Weihnachtszeit, nicht einmal im Winter. Entscheidend für mich, ihn als Rezension im Dezember auszuwählen war eine Bemerkung von Eric: „That crash. It's like being born again.“ („Dieser Absturz. Es ist wie eine Wiedergeburt.“) Weihnachten feiert die Geburt von Jesus (wenn auch nicht seine Wiedergeburt) und ist mehr als andere christliche Feste ein Fest der Beziehungen.