Liebe Leserinnen und Leser,
schon mal ein Quagga gesehen oder davon
gehört? Natürlich nicht „in echt“ gesehen. Sie sind nämlich
um1883 ausgestorben. Quaggas waren Verwandte der heutigen
Steppenzebras. Wobei Quaggas nicht weiß mit schwarzen Streifen
waren, sondern hell braun mit fast keinen weißen Streifen, außer am
Kopf und Hals. Sie lebten in Südafrika und wurden vor von den
niederländischen Siedlern allem gejagt, weil sie als natürliche
Konkurrenz der Rinder gesehen wurden. Erst viel später, nachdem das
letzte Quagga am 12. August 1883 im Artis-Zoo in Amsterdam gestorben
war, begriff man, wie weit man mit der Jagd gegangen war. Das Quagga
(Equus quagga quagga) war übrigens keine eigene Zebra-Art, sondern
eine Unterart des Steppenzebras (Equus quagga).
1987 wurde The
Quagga Project gestartet. Die Idee ist recht simpel: wenn zwei
Steppenzebras mit wenigen Streifen gepaart werden, bekommen sie
(hoffentlich) ein Kind mit wenigen Streifen und irgendwann werden die
Zebras des Projektes dann so wenige Streifen haben, dass sie dem
Quagga gleich kommen. Diese könnten dann wieder in Südafrika
angesiedelt werden. Also wäre ein Fehler, den die Menschen vor über
100 Jahren einmal gemacht haben, zumindest zum Teil wieder gut
gemacht. Man könnte argumentieren, dass ein Zebra, das wie ein
Quagga aussieht, weil es wenige Streifen hat, noch lange kein echtes
Quagga ist. Die Beteiligten vom Quagga Project haben sich darüber
durchaus Gedanken gemacht und argumentieren auf der Unterseite
Criticism
of the Quagga Project entsprechend dagegen. Sie sagen, da Quaggas
jetzt ausgestorben sind, können keine spezifischen Charakteristika
in anderer Weise als der reduzierten Streifen ausgemacht werden.
Außerdem sind die Gräser, die die Steppenzebras heute fressen
denen, die zu Quagga-Zeiten existiert haben, sehr ähnlich. Insofern
wäre es kein besonders starkes Argument zu sagen, dass reduzierte
Streifen alleine kein echtes Quagga machen. Ihr könnt mir gerne in
den Kommentaren schreiben, wie ihr die Sache einschätzt.
The Quagga Project hat eine ganze Reihe
Fotos veröffentlicht mit Zebras, die bereits deutlich weniger
Streifen haben. Ihr könnt euch die Fotos unter folgendem Link
anschauen:
http://www.quaggaproject.org/Quagga-Graphic-Elements/PhotoGallery/PhotoGallery/slide.html
Wollhaarmammuts waren bis zu ihrem
Aussterben sehr verbreitet sowohl in Amerika als auch Eurasien. Da es
in einer Kältezeit lebte und ausstarb, sind viele Überreste durch
Eis mumifiziert und relativ erhalten geblieben. Möglicherweise könnt
ihr euch schon denken, was manche Wissenschaftler überlegen bzw.
woran sie mehr oder weniger arbeiten. Richtig, das Mammut soll wieder
zum Leben erweckt werden. Ähnlich wie beim Quagga gibt es zum einen
den Ansatz, durch Selektion existierender Elefanten dem Mammut nah zu
kommen. Eine andere Überlegung ist, vorhandene DNA von Mammuts zu
nutzen oder sogar die nötige DNA, das heißt eine Eizelle, zu
schaffen, die dann einem heute lebenden Elefanten eingepflanzt werden
würde. Die Elefantenkuh würde dann im Idealfall ein Mammutbaby
gebären. Die Anatomie der Elefanten und andere Aspekte wie die
vermutete lange Tragezeit ähnlich heutiger Elefanten (also 21-22
Monate) bereiten dabei jedoch Schwierigkeiten und würden das ganze
zu einem sehr langen und aufwändigen Projekt machen. Für die
künstliche Erschaffung der Eizelle ist die Chromosomenforschung noch
nicht so weit und die nötigen vorhandenen Zellen aus Mammut-Funden
sind zu bruchstückhaft.
Ich könnte noch halbwegs verstehen ein
Quagga zu erschaffen. Dieses Zebra-Quagga würde zumindest in dem
echten Quagga relativ ähnlicher Umgebung in Afrika leben. Ein Mammut
dagegen... Wo sollte das Mammut überhaupt leben und wovon?
Sicherlich ist es eine spannende Sache,
ob es möglich sein kann Tiere wieder zu erschaffen. Doch zu welchem
Ziel? Um wieder zu haben, was nicht mehr ist und einmal war? Um sagen
und zeigen zu können, dass wir es können und gemacht haben? Es wäre
bestimmt eine Sensation und beachtlich. Doch finde ich, sollte nicht
vergessen werden, dass die reale natürliche Umgebung der Tiere nicht
mehr existiert. Die sogenannten zivilisierten Menschen werden immer
mehr und zerstören die Welt und mit ihr Tiere, die heute (noch)
leben. Wäre es nicht sinnvoller, statt ausgestorbene Tiere wieder zu
erschaffen, dafür zu sorgen, dass die bedrohten und gefährdeten
Tierarten weiter leben können?
Bis zum nächsten Blog,
sarah
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